Eigenes Dorf für die Helden

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Ryneld
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Eigenes Dorf für die Helden

Ungelesener Beitrag von Ryneld »

Moin!

Ich weiß nicht, ob das das richtige Unterforum für meine Frage ist, sollte das nicht der Fall sein, bitte ich um Nachsehen.

Ich würde gerne ein eigenes Dorf / eine eigene Siedlung schreiben und mit kleineren Abenteuern für meine Helden füllen. Soweit ist das kein Problem. Das Dorf kann ich ja faktisch überall hinsetzen.
Nur würde ich langfristig darauf hinsteuern wollen, dass die HeldInnen die Kontrolle (bzw. einer von ihnen) über die Siedlung erhält. Diese also quasi verwalten muss.
Leider fällt mir keine Möglichkeit ein, wie man das einigermaßen sinnvoll inneraventurisch erklären kann...
Ich bin gerne bereit ein oder zwei Augen zuzudrücken. Kein Problem. Aber so grundsätzlich logisch sollte es eben schon sein.

Habt ihr eine Idee?

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße!

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Gorbalad
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Eigenes Dorf für die Helden

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Kommt drauf an, wo das Dorf ist. Der Held könnte es als Lehen erhalten, zum Ortsvorsteher (welchen Titel auch immer der hat, Bürgermeister, Vogt, Verwalter, Edler, Hetmann, Häuptling, ...) ernannt werden (von einem Adeligen, der Versammlung, einem göttlichen Orakel, einer Lotterie (hallo Chorhop), ...).
Zuletzt geändert von Gorbalad am 04.08.2017 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Curthan Mercatio
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Eigenes Dorf für die Helden

Ungelesener Beitrag von Curthan Mercatio »

Deine Helden stammen nicht aus dem Dorf, richtig?

Vielleicht gibt es eine Bedrohung von außen und die Helden sind die einzigen, denen man zutraut, das Dorf durch die schwere Zeit zu führen. Oder natürlich das Dorf gehört zu einem kleinen Junkergut, mit dem einer der Helden belehnt wird. Beides bringt natürlich einen ganz anderen Flair mit, was uns zur Frage führt: Sind die Helden auch Dorfbewohner, oder sind sie Obrigkeit?

Was ich übrigens nur sehr empfehlen kann: Lass die Spieler bei der Gestaltung des Dorfes mitwirken. Jeder, der möchte, könnte zum Beispiel 1-2 Familien ausgestalten oder Ideen zu Besonderheiten des Dorfes einbringen. Das spart dir Arbeit und lässt das Ergebnis wesentlich überraschender ausfallen, als wenn du es allein entwirfst. Außerdem musst du nicht jede neue Figur im Spiel vorstellen, weil die Spieler sie ohnehin schon kennen. Und in der Regel werden die Spieler auch gleich anders reagieren: "Na Ettel, hast du den entlaufenen Stier schon wieder eingefangen?"
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Ryneld
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Eigenes Dorf für die Helden

Ungelesener Beitrag von Ryneld »

Das Dorf sollte sich im Mittelreich befinden. Wo da, ist mir relativ egal.
Danke für eure Ideen!
Gerade auch das gemeinsame Erstellen klingt interessant!

Aber durch welche Umstände könnte ein Held denn belehnt werden? Oder könnte die Gruppe zu den Verwaltern eines kleineren Landes werden?
Nur, weil man die Tochter eines Grafen oder Barons gerettet hat? Oder sollte das etwas größeres werden?

Gibt es vielleicht Szenariovorschläge, an denen ich mich orientieren könnte?
Mir fällt dabei von eigenen Gnaden oder so ähnlich ein. Aber der böse Nekromant.. das finde ich keine tolle Lösung und ich würde schon einen einigermaßen befriedeten Landstrich haben wollen und keinen, wo quasi Anarchie herrscht wie in der Wildermark.. :/

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Zyrrashijn
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Eigenes Dorf für die Helden

Ungelesener Beitrag von Zyrrashijn »

Das hängt vor allem von deiner Gruppe ab und was da so an Charakteren enthalten ist.
Ein paar Infos dazu währen hilfreich.
- Wer dem Licht dienen will, darf die Schatten nicht scheuen -

Ryneld
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Ungelesener Beitrag von Ryneld »

Zu der Gruppe weiß ich leider noch nichts.. das tut mir Leid :/

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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Wäre auch eine Neugründung einer Siedlung denkbar?
Dies wird z.B. im AB Sturmgeboren thematisiert. Ort ist nördliches Mittelreich (Grenze zu grüner Ebene glaube ich).
Vorgesehen ist eigentlich, dass ein NSC (eine Donnerbacher Ritterin laut Klappentext) da neues Land erschließt. Aber die Rolle könnte ja evtl. auch einer deiner Spieler bekommen.

Ryneld
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Eigenes Dorf für die Helden

Ungelesener Beitrag von Ryneld »

Das klingt interessant Marty!
Das schaue ich mir direkt an! Danke!

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Shine101
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Ungelesener Beitrag von Shine101 »

Zu einem ganzen Dorf habe ich wenig zu sagen, allerdings habe ich einer Gruppe mal eine kleinere Landburg gegeben. Da hatte sich ein Namenloser Kult niedergelassen, ohne dass der Burgherr (der eh nur im Sommer da war) etwas davon wusste. Nachdem die Bediensteten an einem "Putschversuch" den Burgherrn getötet hatten (die Gruppe war schon da, hatte die Burg vor einer Attacke von Orcs verteidigt und war eingeladen zu bleiben). Unsere Helden haben den Putschversuch überlebt (sie haben einen Hinweis gefunden, dass nur die Ente vergiftet war) - Jedenfalls haben sie über eine Kellerbeschwörungskammer eine Beschwörung eines gehörnten Dämons verhindert und die Burg wurde zerstört (war eh runter gekommen und mehr ein umzäuntes Landhaus mit Stallungen, Palisaden, eben ein kleineres Gut) - Dann hab ich ihnen die Möglichkeit gegeben das Landstück für sich zu beanspruchen, da es ihnen vom Bruder des ehemaligen Besitzers (der es nicht wollte) zugesprochen wurde. In den nachfolgenden Abenteuern haben sie dann "Bedienstete" immer wieder gefunden die ihnen dann Gefallen schuldeten und Stück für Stück dieses Landhaus wieder aufgebaut haben: Jedes Mal gab es da Fortschritt, das fand ich (und die Spieler auch) sehr spaßig, dass sie sich da eine kleine Existenz aufbauen konnten und auch bestimmen konnten wie alles aussieht, ausbauen, etc.

Das ähnelte da schon teilweise ein wenig Aufbaustrategie und Innenarchitektur, dass wir da jedes Mal dran rum gemalt haben, wie es jetzt aussieht.

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Curthan Mercatio
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Ungelesener Beitrag von Curthan Mercatio »

Wenn es die Gruppe noch nicht gibt, warum stammt sie nicht einfach aus dem Dorf?

So haben wir unsere Runde begonnen: Holzfäller, Büttel, Jägerin und privater Zauberschüler aus der Umgebung und los geht's. Dann macht es noch mehr Sinn, wenn die Helden das Dorf gestalten, immerhin entwerfen sie dann die eigenen Familien. Und es fühlt sich natürlich an, wenn die Gruppe für ihr Dorf die Verantwortung übernimmt.
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Ryneld
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Ungelesener Beitrag von Ryneld »

Curthan Mercatio hat geschrieben: 03.08.2017 20:51Wenn es die Gruppe noch nicht gibt, warum stammt sie nicht einfach aus dem Dorf?

So haben wir unsere Runde begonnen: Holzfäller, Büttel, Jägerin und privater Zauberschüler aus der Umgebung und los geht's. Dann macht es noch mehr Sinn, wenn die Helden das Dorf gestalten, immerhin entwerfen sie dann die eigenen Familien. Und es fühlt sich natürlich an, wenn die Gruppe für ihr Dorf die Verantwortung übernimmt.
Das ist ne ziemlich interessante Idee! So kann man auch diese typische Tavernen-Kennlernsituation umgehen.
Gibt es eine sinnvollle inneraventurische Erklärung, wie jemand aus der Gruppe die "Herrschaft" über dieses Dorf übernehmen kann? Könnte ihm das von einem Grafen / Junker übertragen werden?

Shine101 hat geschrieben: 03.08.2017 16:33Zu einem ganzen Dorf habe ich wenig zu sagen, allerdings habe ich einer Gruppe mal eine kleinere Landburg gegeben. Da hatte sich ein Namenloser Kult niedergelassen, ohne dass der Burgherr (der eh nur im Sommer da war) etwas davon wusste. Nachdem die Bediensteten an einem "Putschversuch" den Burgherrn getötet hatten (die Gruppe war schon da, hatte die Burg vor einer Attacke von Orcs verteidigt und war eingeladen zu bleiben). Unsere Helden haben den Putschversuch überlebt (sie haben einen Hinweis gefunden, dass nur die Ente vergiftet war) - Jedenfalls haben sie über eine Kellerbeschwörungskammer eine Beschwörung eines gehörnten Dämons verhindert und die Burg wurde zerstört (war eh runter gekommen und mehr ein umzäuntes Landhaus mit Stallungen, Palisaden, eben ein kleineres Gut) - Dann hab ich ihnen die Möglichkeit gegeben das Landstück für sich zu beanspruchen, da es ihnen vom Bruder des ehemaligen Besitzers (der es nicht wollte) zugesprochen wurde. In den nachfolgenden Abenteuern haben sie dann "Bedienstete" immer wieder gefunden die ihnen dann Gefallen schuldeten und Stück für Stück dieses Landhaus wieder aufgebaut haben: Jedes Mal gab es da Fortschritt, das fand ich (und die Spieler auch) sehr spaßig, dass sie sich da eine kleine Existenz aufbauen konnten und auch bestimmen konnten wie alles aussieht, ausbauen, etc.

Das ähnelte da schon teilweise ein wenig Aufbaustrategie und Innenarchitektur, dass wir da jedes Mal dran rum gemalt haben, wie es jetzt aussieht.
Die Idee mit dem allmählichen Aufbauen finde ich gut. Eine Burg ist mir dann doch erstmal ne Nummer zu groß.

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Gorbalad hat geschrieben: 03.08.2017 15:07Kommt drauf an, wo das Dorf ist. Der Held könnte es als Lehen erhalten, zum Ortsvorsteher (welchen Titel auch immer der hat, Bürgermeister, Vogt, Verwalter, Edler, Hetmann, Häuptling, ...) ernannt werden (von einem Adeligen, der Versammlung, einem göttlichen Orakel, einer Lotterie (hallo Chorhop), ...).
Zuletzt geändert von Gorbalad am 04.08.2017 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Ryneld
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Ungelesener Beitrag von Ryneld »

Verzeih. Es ist wohl doch noch etwas früh.

Dankeschön liebe Leute!

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Kein Problem, ich wollte nur am Handy nicht viel tippen. :rohal:
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Curthan Mercatio
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Ungelesener Beitrag von Curthan Mercatio »

Das mit der Herrschaft muss gar nicht unbedingt über die Obrigkeit gehen. Vielleicht ist einer der Helden ein Kind des Dorfschulzen und der kommt im ersten Abenteuer tragisch ums Leben. Und wer wäre da der bessere Nachfolger, als der Nachkomme, der sich gerade heldenhaft bewährt hat? Die Obrigkeit muss das dann nur noch abnicken (ist bei einem kleinen Dorf eh jedem egal) und die Geschichte ist erledigt.

Andernfalls würde es schon reichen, wenn der Dorfschulze andernwertig krumme Dinge dreht und einer von denen, die das klären, wird zum neuen Schulzen bestimmt.
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amirofdarkness
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Ungelesener Beitrag von amirofdarkness »

Sieh dir mal "Von Eigenen Gnaden" an. Das könnte vielleicht auch interessant sein.
Spoiler
Dort befreien die Helden ein Dorf in der Wildermark von dem Besetzer und einer der Helden wird dann als Baron eingesetzt.

Nachricht der Moderation

Die MI Funktion ist veraltet und wird nur noch aus Kompatibilitätsgründen angeboten. Bitte benutzt die Spoiler Funktion, die ist auch Mobil besser lesbar! Ich habe das mal eben hier geändert. Vielen Dank! Fenia :)

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Natürlich ist beim Schulzen immer etwas fraglich, was der tatsächlich verwalten kann. Im Normalfall ist er primär die Schnittstelle zwischen dem Dorf und seinem Adligen, der festgesetzte Abgaben einzutreiben und Auflagen der Herrschaft durchzusetzen hat und in Bagatellfällen noch ein bisschen Recht sprechen darf. Wichtiger wird seine Rolle vermutlich vor allem dann, wenn er keinen Junker vor der Nase hat, sondern einem Baron oder gar Grafen Untertan ist, die besseres zu tun haben, als sich um jedes Dörfchen persönlich zu kümmern.

Wesentlich mehr Entscheidungsfreiheit gibt es, wenn einer der SCs eben der passende Edle oder Junker und das Dorf sein Lehen ist. Da bietet sich an, entweder direkt den Nachfahren des aktuellen Adligen zu erstellen (dessen Papi oder Mami dann im Kampagnenverlauf über die Klinge springen) oder aber einen Charakter mit hohem SO und passender Profession (Ritter ist ideal, Krieger geht auch noch) zu nehmen, der später nach einer Heldentat mit dem Dorf belehnt wird.
Freiheit aus Schmerz.
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Curthan Mercatio
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Eigenes Dorf für die Helden

Ungelesener Beitrag von Curthan Mercatio »

Stimmt natürlich. Wobei man, wenn man keinen Adligen haben möchte, sicher auch umgehen kann. Entweder liegt das Dorf zu abgelegen (z.B. Weiden), oder die örtliche Herrschaft ist (noch) nicht etabliert (z.B. befreites Tobrien) oder das Dorf besteht hauptsächlich aus Freien (z.B. Wengenholm).
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Andwari
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Eigenes Dorf für die Helden

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Der Job als "Verwalter" kann mMn durchaus was sein - einen solchen setzt man als Adeliger ja nur ein, wenn
- die Kosten für den in einem sinnvollen Verhältnis zum gesparten eigenen Aufwand stehen
- die von ihm beaufsichtigten Leute den mitfinanzieren können.

Die zwei kleinen Höfe im Nachbardorf, die zur Herrschaft dazugehören werden also keinen eigenen "Verwalter" kriegen. Und so lange der Adelige und seine Familie, Freunde usw. nicht mit Arbeit oder "wichtigerem" ausgelastet sind, wird in deren Umgebung ein Verwalter halt nicht "wichtig" sein sondern ein zwei Stufen tiefer rangierender Arbeiter.

Zur Größenordnung: 10 kleine Bauernhöfe erzeugen nicht so viel Überschüsse, dass ein Adeliger davon standesgemäß existieren kann. Heißt, ein "Junkergut" muss schon in Richtung eines kleinen Dorfes (so 100 Einwohner) gehen, wenn das die Zentrale eines Besitzes mit noch ein paar verstreuten Einnahmequellen sein soll - und das gibt noch einen ziemlich arme Junkerfamilie.

Die Helden sind nicht alleine und sollen vmtl. alle irgendwie "Verwalterposten" haben und nicht nur einer von denen davon existieren. Selbst wenn das nur knapp über Dorfhandwerker+Freibauern angesiedelt sein soll, braucht man einige Höfe um so viel Verwaltungskosten irgendwie reinzuarbeiten. Ein Baron könnte schon auf die Idee kommen, sein Dorf hinterm Wald mit vllt. 80-120 Einwohnern von nichtadeligen Verwaltern organisieren zu lassen, statt da einen Ritter o.ä. zu belehnen, den er sich damit dauerhaft einhandelt. Das wäre eine Größe, bei der bei zusätzlichen Problemen ein Adeliger sich vmtl. überlegt, ob er das wirklich haben will - nach vielen Jahren erfolgreicher Konfliktlösung und Entwicklungsarbeit kann da ein gerade-so-standesgemäßer Lebensstil rauskommen.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Vielleicht sollte man auch einfach trennen zwischen einem "Angestellten" des Feudalherren, der von diesem mit Geld oder Privilegien nezahlt wird und einem "Dorfältesten", dessen Legitimation hauptsächlich daraus besteht, dass das Dorf bekanntermassen auf seinen Schiedsspruch und seine Ratschläge hört und der Adlige also lieber mit ihm spricht, als zu den Bauern direkt.

Je nachdem, welche Rolle der Grundherr erfüllen soll, kann der ja elend weit weg sein.

- Wenn er notfalls mit seinen Dienstrittern als Kavallerie dienen soll, dann ist es besser, einen der Helden zum Vogt zu machen.
- Wenn er nur ein mögliches Problem, Korrektiv gegen Heldenwillkür oder ein Informationskanal sein soll, dann reicht es, die Helden zu wichtigen "Freibauern" und Anführern im Dorfrat zu machen und den Adligen nur zum Zehnteinzug vorbeizuschicken...
- Wenn er eine nützliche Ressource sein soll, kann man das Dorf auch als "Hauptstadt" des Adligen machen, dann hat er seine kleine Burg ganz klassisch auf dem Hügel oberhalb der Stadt und man kann ihn jeden Morgen beim Rasieren im Pyama auf seinem Balkon sehen. Dann könnte ein Held die zweifelhafte Ehre haben, Büprgermeister zu sein und sich mit den Wünschen und Vorstellungend es Adligen herumzuschlagen. (Hier wäre der Vorteil, das kleines Marktrecht, Befestigungen und andere Infrastrukturmassnahmen glaubwürdiger realisierbar sind.)
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Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Jadoran
Wie ist die Position eines "Dorfältesten" der einfach nur der angesehenste Bauer o.ä. ist, nicht für seine Dienste bezahlt wird? Wenn der eigentlich nur dann tätig werden kann, wenn der zuständige Grundherr/Leibherr/Gerichtsherr es angenehmer findet, nicht belästigt zu werden, statt seine praiosgewollte Pflicht zu erfüllen, die immerhin Grundlage seines Anspruch auf Abgaben ist?

Meiner Meinung nach, ist das eine ziemlich schwache Position. Natürlich ist es ehrenvoll, wegen der drei möglicherweise versetzten Zaunpfähle gefragt zu werden und quasi-entscheiden zu dürfen. Das gibt SO+1 im Dorf, d.h. man ist neben dem Wandergeweihten und dem Müller einer von drei Leuten mit SO 7 in der Gegend.
Aber es eine Position, die sich weniger für eine Gegend eignet, in der eine Situation herrscht, die den Terminkalender einer Heldengruppe gut füllen kann. Außer man setzt die Helden echt auf Katzenrettungen an - denn alles, was normal der adelige Junker/Ritter erledigen sollte oder gar der Baron selbst regeln muss, wäre dann oberhalb dessen, was die Helden tun sollen.

Kein Baron kann sich erlauben, dass man überall auf dem Markt davon spricht, dass die dahergelaufenen Abenteurer in Dorf A einen viel besseren Job machen als die adeligen Vasallen des Barons in den vergleichbaren Dörfern B-E der Baronie. Da muss man als Baron halt entweder einen Niederadeligen bei der Gruppe mitschicken, oder die müssen wenigstens einen so respektablen Typen aufweisen, dass man den nach einiger Zeit als Verwalter (auf Niederadels-Ebene) einsetzen kann. Auf so einen Posten warten noch ein Dutzend Junkerskinder, dritte Baronstöchter und entfernte Verwandtschaft.

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Die Grafschaft Wengenholm und ihre merkwürdige Organisation in Sendschaften, die sich selbst verwalten statt in altbekannte Baronien würde sich anbieten, wenn man den Dörflern mehr Entscheidungsbefugnisse zugestehen will und trotzdem im Mittelreich verortet sein möchte.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

@Andwari: Das kommt darauf an, wo das Dorf liegt, welche Ressourcen der Grundherr hat und mit wievielen Deckeln er wieviele Töpfe bedienen muss. Wenn der Baron kriegsverseht und mit nur der Hälfte seiner Truppen von der Befreiung Tobriens wiedergekehrt ist, dann kann er nun mal weniger Leute gegen den Ork schicken als er gerne würde.
Und es kommt drauf an, wer die Helden sind. Warum müssen es denn wieder das dahergelaufene Quartett aus landlosem Ritter, waldefischer Jägerin, zwergischen Axtkämpfer und mittellosem Wanderzauberer sein? Der Ritter kann ja vom Baron mit dem Dorf belehnt wordne sein, der Magier gegen Zusicherung von Hofmagierdiensten Wohn- und Baurecht im/beim Dorf erhalten haben und die Jägerin kann die Wildhüterin sein. In einer ortsgebundenen Kampagne ja denkbar.

Alternativ spielt ihr einfach im Yalaiad oder Thalusien, wo absolute Kleinstaaterei herrscht und kaum ein Fürst mehr als ein paar Dörfer beherrscht. Da ist der "König", der von genug Leuten so genannt wird.
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Andwari
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Eigenes Dorf für die Helden

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Jadoran
"landloser Ritter" qualifiziert sich doch schon als künftiger belehnter Ritter für das Dorf = diese Gruppe wäre also gar nicht schlecht.

Was einerseits nicht geht ist 4 Gossenhelden oder aber 4 Helden, die eigentlich überqualifiziert sind - d.h. wenn einer gerade so als belehnter Dorfverwalter existieren kann (SO 7-11 ist da mMn drin, je nach Größe/Reichtum der Herrschaft) sollten die anderen nicht "kostenlos" da sein. Dein Beispiel mit dem Zweitjob eines Magiers als Hofmagier zeigt das schon etwas: Ein Hofmagier sollte am Hof (des Barons/Grafen) sein, für den arbeiten und sich weniger um die Dörfler-Probleme kümmern. Wenn das Dorf sich größenmäßig als Baroniehauptort qualifizieren könnte, geht das klar - im 80-Einwohner-Kaff hinterm Wald eher nicht, denn da müsste die Wildhüterin das eigentlich alleine hinkriegen.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Hallo,

es lässt sich wohl festhalten, dass man zunächst unterscheiden muss, ob die Helden (1) als Vertreter der Obrigkeit das Dorf beherrschen sollen, oder ob sie (2) als Teil der dörflichen Selbstverwaltung die Geschicke der Ortschaft kontrollieren sollen.

Dabei gilt, dass Dörfer, mit komplexer Bewirtschaftung und hohem Bedarfsgewerbe und/oder weit entferntem Herren eine souveränere, einflussreichere Selbstorganisation benötigen, als solche die im direkten Einfluss des Adels, der selbst den größten Wirtschaftshof betreibt, stehen und einen hohen Anteil von Frondiensten zu erfüllen haben.

Helden von Kategorie (1) leben also typischerweise vor Ort und sind selbst Teil des Adels. Typisch wären Ritter und Dienstritter/-krieger/Ministeriale als Verwalter des Dorfes.

Helden von Kategorie (2) kommen aus dem Dorf selbst und gehören dort zu den Vollbauern, oder sind von diesen mit Dorfämtern versehen worden. Typisch wären Schulze oder Dorfschmied mit Sitz im Dorfgericht.

In letztere Kategorie, also von außen rein zukommen, ist schwieriger, weil man sich das Vertrauen und Ansehen im Dorf erarbeiten muss, könnte aber für die Helden interessanter sein.

(1) ist quasi der typische Weg um zu Einfluss und Ländereien zu kommen und für Helden der Klassiker.

Luckynumber666
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Ungelesener Beitrag von Luckynumber666 »

Es gab auch mal in einem Aventurischen Boten die Spielhilfe "Der ringende Junker" oder so ähnlich die könnte da auch nützlich sein.

Die "Helden" als angehörige eines Dorfes zu spielen stelle ich persönlich mir nicht wirklich spannend vor da die Professionen doch stark eingeschränkt sind ebenso wie die Abenteuerauswahl. Ich meine wenn die SC's schon der Dorfschmied, die Kräuterkundige, der Büttel und was weiß ich sind können diese "Spezialisten" die wichtig für die Dorfinfrastruktur sind, auch nicht mal einfach so das Dorf und ihre Familien zurück lassen.

Ich würde wohl bevorzugen das einer der Helden den Erben eines Junkers spielt der mit seinen Gefährten welche dann seine "Ritterlanze" bilden sich um die belange des Junkerngutes kümmert. Ich denke da zum Beispiel an den Erben als Ritter, seinen Knappen, einen Schreiber, Kundschafter, ein oder zwei Waffenknechte und einen Jungen Magiebegabten in irgendeiner Form. Das hat den Vorteil das so lange der eigentliche Junker noch lebt dieser einfach "Aufträge" erteilen kann (praktisch für den SL) man nicht jeden Fitzel Korn und jeden Nagel verwalten muss sondern Ressourcen in Menge X für Aufgaben bereit gestellt bekommt und sollte mehr benötigt werden muss man sich eben kümmern. Nicht zu vergessen der größte Vorteil man sich auch mal außerhalb des Gutes bewegen kann, ohne dass es in Chaos verfällt.

Von eigenen Gnaden bietet da schon einige Anreize auch wenn ich mir sehr gut vorstellen kann, das es in einer etwas friedfertigeren Umgebung sogar noch mehr Spaß machen könnte. Da nicht ständig die totale Vernichtung über einem schwebt :lol:

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Malko
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Ungelesener Beitrag von Malko »

Vielleicht ist auch "Sturmgeboren" als Abenteuer etwas für euch. :-) Die Helden unterstützen dabei den Aufbau einer Siedlung in der Hardorper Ebene. Ist ein bisschen messy zu meistern, hat uns aber bisher große Freude gebracht.

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