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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

sagista hat geschrieben: 15.08.2017 18:52Da fällt mir jetzt aber noch eine interessante Fragestellung zum Thema Transgender ein. Wie verhält es sich eigentlich mit Transgender im Profisport oder bei Olympia? Für Olympia hat man anscheinend eine Regelung gefunden, aber ist das wirklich machbar?
Warum nicht? Niedriges Testosteronlevel über längere Zeit führt eben zu einem "weiblichen Muskelwachstum", so dass mir die Teilnahme am Frauensport gerechtfertigt erscheint.

Operationen vorauszusetzen war ja tatsächlich einfach überflüssige Schikane.
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Der Wanderer
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Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Was soll denn eigentlich der Fußballexkurs? Das wird mir was strohmännlich (hrhr) - es hat ja keiner hier auch nur andeutungsweise behauptet, dass Männer nicht körperlich überlegen sind. Das können wir gern auch auf Berufe beziehen, nur sterben die Berufe, bei denen man viel Muskelmasse braucht, ziemlich aus. Wobei es davon ohnehin nicht so sehr viele gab, der Mensch hat immer schon versucht, da Lösungen zu finden.
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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

So wie ich es verstanden habe, wurde er hauptsächlich deshalb so angefeindet, weil er gewagt hatte, zu überlegen, ob es da nicht noch weitere Unterschiede geben könnte. Eben welche, die die Berufswahl beeinflussen, ohne Vorurteile der anderen oder so etwas zu sein.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Tilim

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

sagista hat geschrieben: 15.08.2017 18:52Da fällt mir jetzt aber noch eine interessante Fragestellung zum Thema Transgender ein. Wie verhält es sich eigentlich mit Transgender im Profisport oder bei Olympia? Für Olympia hat man anscheinend eine Regelung gefunden, aber ist das wirklich machbar?
Hat Anfang des Jahren nicht eine Transgender-Frau, beim Gewichtheben in Australien, ihre Konkurrenz beim Ersten Versuch um 19kg und 45kg überboten? Einerseits kann man sagen, dass Biologie bei Profisportlern einen großen Einfluss spielt und biologische Einflüsse ein "fairer" Vorteil sind. Nicht umsonst sind fast alle Profisprinter schwarz und fast alle Profischwimmer weiß. Es gibt aber einen Grund warum wir im Sport zwischen Frauen und Männern unterscheiden und diese getrennt antreten lassen.
Würde mir als Frau gehörig auf die nerven gehen wenn da plötzlich eine transgender Frau bei ihrem ersten Versuch die Konkurrenz um ein ganze Stück abzieht.
[Edit] Hat wohl auch gleich nen Rekord gebrochen.

Ich weiß man wird mir diesen Vergleich wieder als Frauenhass/ Transhass auslegen und da rein interpretieren was man möchte und wahrscheinlich werde ich es bereuen mich dazu öffentlich geäußert zu haben, aber es gibt einen Grund warum z.B. Erwachsene nicht bei den 9 Jährigen oder den "special olympics" antreten lässt weil sie sich jung geblieben fühlen oder behindert.

Was haltet ihr eigentlich davon, dass Frauen bei Polizei und Feuerwehr im Sporttest weniger leisten müssen um zugelassen zu werden? In Amerika nimmt das schon extreme Ausmaße an.
Irgendwo (nicht Deutschland, glaube UK) wurde eine Frau entschädigt weil man ihr gesagt hat: "Tut mir leid, ihr Hände sind nachweislich zu klein für eine Dienstwaffe. Sie sind deshalb nicht in der Lage den Abzug vernünftig zu betätigen und können keinen Job machen, bei dem es nötig ist eine Waffe zu tragen. Dazu zählt auch Polizistin."
Die Frau hat erfolgreich auf sexuelle Diskriminierung geklagt. :censored:
Zuletzt geändert von Tilim am 15.08.2017 21:25, insgesamt 5-mal geändert.

Eulenspiegel
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Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Die eine Gruppe sagt: "Sozialisation ist nicht alles. Es spielt auch Biologie eine Rolle."

Die andere Gruppe sagt: "Biologie ist nicht alles. Es spielt auch die Sozialisation eine Rolle."

Merkt denn keiner, dass sich diese beiden Ansichten nicht widersprechen? Trotzdem wurde jemand entlassen, weil er diese Ansicht vertreten hat.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Der Wanderer
Berufe mit "Muskelmasse" (oder verwandten Features) - habe da gerade gestern ein Bild vor dem Fenster gehabt: Bagger quietscht plötzlich fies - Fahrer stellt aus, guckt, findet den Stein der sich neben die Rollen verklemmt hat, holt nen Hammer, greift zur Baustahlstange und macht den raus.

Nach wenigen Augenblicken "Krafteinsatz" ging es weiter, vmtl. wurden dabei einige Betriebsanweisungen zur Fehlerbehebung, Störungsdokumentation usw. einfach ignoriert. Aber: Baumaschinen halten das aus, weil sie im Dreck rumbaggern und sowieso entsprechend konstruiert sein müssen (nicht überall ist mit-Hammer-draufhauen das Patentrezept, aber oft genug).

Ob der Gasinstallateur mit der großen Rohrzange für die abzubauenden Alt-Teile, der Typ, der die Klebersäcke fix in den Container stapeln sollte, die Gerüstbauer oder die Leute, die mit der Hilti oben links in der Kellerdecke ein Loch machen... ich habe da gerade ständig Beispiele von Nicht-Bürojob.
Kaum was davon wäre prinzipiell nur von Männern machbar - und auch der Job an der Fräsmaschine beim Maschinenbauer oder sonstige Tätigkeiten in der Industrie verlangt selten wirklich einen muskelbepackten Typen. Aber oft genug - 5% oder 10% der Tätigkeit reicht da schon - wird es halt doch mal "kraftbetont" oder man muss hinterher die Handschuhe wieder ausziehen oder gar die Hände waschen.
=> Warum sind in solchen Jobs jetzt nicht 20% Frauen tätig, sondern deutlich unter 5%?

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung hilft natürlich, da Hindernisse zu beseitigen - aber nicht an jeder Stelle wo irgendein Teil (von bewältigbarem Gewicht) hochzuheben ist, steht immer gleich ein Hilfsmittel oder die vollautomatisierte Lösung. Die braucht nämlich oft gar kein Bedienpersonal an dieser Stelle mehr.

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Talasha
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Ungelesener Beitrag von Talasha »

Andwari hat geschrieben: 15.08.2017 21:10 => Warum sind in solchen Jobs jetzt nicht 20% Frauen tätig, sondern deutlich unter 5%?

.
Weil Frauen diese Jobs normalerweise nicht auf den Schirm haben.
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Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Talasha
Was heißt auf dem Schirm haben? Nicht wissen, dass es den Job gibt - oder ihn aus irgendwelchen Gründen nicht machen wollen? Das gilt natürlich auch für Sprechstundenhelfer, Floristen und Kindergärtner.

Im zweiten Fall könnte man die Gründe dahingehend abklopfen, ob die geschlechtsspezifisch unterschiedlich sind und ob sich daran nix ändern lässt. "Schlechte Bezahlung" oder "schlechte Arbeitsbedingungen" sind da mMn genauso valide wie "nette Kollegen".

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Talasha
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Ungelesener Beitrag von Talasha »

Andwari hat geschrieben: 15.08.2017 22:07@Talasha
Was heißt auf dem Schirm haben?
.
Das sie ihn nicht unter "Wäre vielleicht etwas für mich." einsortieren weil eben kein "typischer" Frauenberuf.
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sagista
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Ungelesener Beitrag von sagista »

Madalena hat geschrieben: 15.08.2017 19:53Warum nicht? Niedriges Testosteronlevel über längere Zeit führt eben zu einem "weiblichen Muskelwachstum", so dass mir die Teilnahme am Frauensport gerechtfertigt erscheint.
Ich denke, das muss man wirklich im Einzelfall ziemlich genau prüfen, da ja offensichtlich unstrittig ist, dass Männer i. d. R. körperlich überlegen sind. Das Problem ist, wieviel Kontrolle ist nötig, damit es fair für die anderen Teilnehmerinnen bleibt und ab wann wird es zur unangemessenen Schikane für die Transfrau.
Der Wanderer hat geschrieben: 15.08.2017 20:08Was soll denn eigentlich der Fußballexkurs?
Eigentlich war das so ein bissl als Döneken gemeint, für die fiktiven Leute, die meinen, das Geschlecht sei ausschließlich gesellschaftlich determiniert. Muss also nicht ganz so ernst genommen werden ;-)
Eulenspiegel hat geschrieben: 15.08.2017 21:05Die eine Gruppe sagt: "Sozialisation ist nicht alles. Es spielt auch Biologie eine Rolle."

Die andere Gruppe sagt: "Biologie ist nicht alles. Es spielt auch die Sozialisation eine Rolle."
Sehr richtig. Viele scheinen zu meinen, es gäbe nur das eine oder das andere. Aber ist ja in vielen Diskussionen der heutigen Zeit zu beobachten.

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Alecto
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Ungelesener Beitrag von Alecto »

Andwari hat geschrieben: 15.08.2017 22:07 Nicht wissen, dass es den Job gibt - oder ihn aus irgendwelchen Gründen nicht machen wollen? Das gilt natürlich auch für Sprechstundenhelfer, Floristen und Kindergärtner.
Das erinnert mich an etwas: Nicht weit von hier hat ein bekannter deutscher Autohersteller höherpreisiger Oberklasse-PKWs sein Werk. Vor knapp zwei Jahren hatte ich einmal die Möglichkeit mit einem der Verwaltungsmenschen, welche sich um die Azubis kümmern ausgiebig zu plaudern:
Der Konzern ist einer der größten Arbeitgeber in der Nähe und bildet jährlich hunderte Azubis in verschiedenen Berufen aus, u.a. natürlich auch äußerst zahlreiche KFZ-Mechatroniker. Der Konzernführung ist schon seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge, daß sich unter den Azubis zu letzterem Beruf viel zu wenige Frauen befinden - Er nannte die Zahl von mageren 3%. Und diese Zahl erreichen sie auch nur deshalb weil praktisch alle Frauen, die sich bewerben, genommen werden - Egal wie schlecht die Zeugnisse sind. Männer werden hingegen ziemlich rigoros ausgesiebt. Auch macht der Konzern sehr aktiv Werbung dafür, Frauen in diesen Beruf zu bringen. Die Werbeveranstaltungen an den Schulen läßt man sich einiges kosten. Die Vergütung ist für Azubi-Verhältnisse (unabhängig vom Geschlecht) traumhaft. Gefordert wird eher manuelle Geschicklichkeit und weniger Kraft. Die Aufstiegschancen sind hervorragend, sofen man halbwegs solide Arbeit abliefert.
Der selbe Konzern bildet z.B. auch Verwaltungsfachangestellte aus. Die Vergütung ist die selbe. Die Werbung an den Schulen spricht beide Geschlechter gleichermaßen an. Es ist der selbe Konzern mit dem selben Image, welches man mögen kann oder auch nicht. Die Aufstiegschancen sind hier nicht besonders toll. Trotzdem ist bei diesen Azubis das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen.
Woran mag das liegen?
Aus der Medizin könnte ich ganz ähnliche Fälle schildern.
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盛者必衰のことわりをあらはす。
おごれる人も久しからず、
唯春の夜の夢のごとし。
たけき者も遂にほろびぬ、
偏に風の前の塵に同じ

Tilim

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Wir sind aber auch etwas vom Ursprung der Diskussion abgekommen.

Die Ursprüngliche Frage war ja was (moralisch) rechtfertigt, dass ein Google Mitarbeiter u.a. dafür gefeuert wurde, weil er die Meinung vertrat, Google würde Leute wegen ihrer Meinung feuern.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Tilim hat geschrieben: 15.08.2017 20:55Hat Anfang des Jahren nicht eine Transgender-Frau, beim Gewichtheben in Australien, ihre Konkurrenz beim Ersten Versuch um 19kg und 45kg überboten? Einerseits kann man sagen, dass Biologie bei Profisportlern einen großen Einfluss spielt und biologische Einflüsse ein "fairer" Vorteil sind. Nicht umsonst sind fast alle Profisprinter schwarz und fast alle Profischwimmer weiß. Es gibt aber einen Grund warum wir im Sport zwischen Frauen und Männern unterscheiden und diese getrennt antreten lassen.
Würde mir als Frau gehörig auf die nerven gehen wenn da plötzlich eine transgender Frau bei ihrem ersten Versuch die Konkurrenz um ein ganze Stück abzieht.
Ich kenne mich nicht so aus mit Gewicht heben, aber könnte es sein dass in der Disziplin Körpergröße und Schulterbreite (Faktoren, die bei einer bereits erwachsenen Transfrau nicht mehr wesentlich von der Hormonersatztherapie beeinflusst werden) neben der schieren Muskelmasse ebenfalls eine wichtige Rolle spielen (besserer Hebel, oder so)? In dem Fall hätte sie natürlich einen Vorteil, der im Trans-sein begründet ist. Da eine faire Lösung für alle zu finden ist sicher nicht ganz einfach, wobei man nicht vergessen sollte dass auch andere Frauen breite Schultern haben). Letztlich erkennt man einerseits an, dass biologische Vorteile existieren, zieht aber andererseits gewisse Grenzen, um bestimmte Gruppen getrennt zu halten - wo zieht man die Grenze, wenn es nicht eindeutig ist?
Tilim hat geschrieben: 15.08.2017 20:55Ich weiß man wird mir diesen Vergleich wieder als Frauenhass/ Transhass auslegen und da rein interpretieren was man möchte und wahrscheinlich werde ich es bereuen mich dazu öffentlich geäußert zu haben, aber es gibt einen Grund warum z.B. Erwachsene nicht bei den 9 Jährigen oder den "special olympics" antreten lässt weil sie sich jung geblieben fühlen oder behindert.
Die Frauenhass-Keule lasse ich grad mal eingemottet, aber ich habe einen dem würdigen Gegenvergleich: Viele von uns sind sicher schon mal zum Arzt gegangen, weil sie sich krank fühlen.
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Tilim

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Madalena hat geschrieben: 15.08.2017 22:34ich habe einen dem würdigen Gegenvergleich: Viele von uns sind sicher schon mal zum Arzt gegangen, weil sie sich krank fühlen.
Ja, ich kann leider nicht ganz folgen. Was hat das mit dem Beispiel zu tun? Könntest du es erläutern?

Ich glaube du möchtest nicht das hier sagen: Menschen, die glauben (fühlen) sie wären Krank, sollten (medizinisch/ handwerklich) genau so behandelt werden wie Menschen, die diese Krankheit wirklich haben.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Tilim hat geschrieben: 15.08.2017 22:42
Madalena hat geschrieben: 15.08.2017 22:34ich habe einen dem würdigen Gegenvergleich: Viele von uns sind sicher schon mal zum Arzt gegangen, weil sie sich krank fühlen.
Ja, ich kann leider nicht ganz folgen. Was hat das mit dem Beispiel zu tun? Könntest du es erläutern?

Ich glaube du möchtest nicht das hier sagen: Menschen, die glauben (fühlen) sie wären Krank, sollten (medizinisch/ handwerklich) genau so behandelt werden wie Menschen, die diese Krankheit wirklich haben.
Was ich damit sagen will ist, dass "sich als X fühlen" nicht immer heißt, dann man X nicht ist. Meist fühlt man sich krank, weil man krank ist.

Wenn jemand sich behindert fühlt, aber keine (für diese Sportart relevanten) Einschränkungen nachweisbar sind, geht er nicht zu den Paralympics. Wenn sich jemand jung geblieben fühlt ändert das nichts an seinem körperlichen Alter und der daraus resultierenden Leistungsfähigkeit.

Wenn jemand allerdings eine medizinische Transition durchführt, bewirkt das deutliche körperliche Unterschiede, die man berücksichtigten muss, wenn man eine Aufteilung nach Geschlechtern hat. Von daher sind das keine guten Vergleiche.
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Madalena hat geschrieben: 15.08.2017 23:08Wenn jemand allerdings eine medizinische Transition durchführt, bewirkt das deutliche körperliche Unterschiede, die man berücksichtigten muss, wenn man eine Aufteilung nach Geschlechtern hat.
Verständlich. Allerdings sind die bis jetzt getroffenen Maßnahmen ja nicht genug. Ich befürchte nur wenn man das ganze durchzieht, hat man irgendwann ein Regelwerk, welches dem DSA-Regelwerk gleich kommt.

Person X transitiert gerade. Seine Hormonlevel X sind auf Y für Z Tage, seine Muskelmasse ist auf A und Schulterbreite B. Guck mal bitte auf der Transitionstabelle nach und vergiss bitte den Östrogenmodifikator nicht, rechne außerdem die Bizepskonstante und die Normgröße mit ein.
Person X ist damit nach Din Norm ABC zu XX% Frau und damit leider noch nicht Frau genug für unsere Richtwerte. Viel Glück beim nächsten mal.

Hört sich für mich nach keinem erstrebenswerten Verfahren an. Alternativ, kann man ja eine Transgener Olympia abhalten. Dort kann sich dann jeder anmelden der sich Trans fühlt. Ist vielleicht nicht unbedingt inklusiv, aber die Geschlechtertrennung beim Sport generell ist das ja nicht.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

sagista hat geschrieben: 15.08.2017 22:24
Madalena hat geschrieben: 15.08.2017 19:53Warum nicht? Niedriges Testosteronlevel über längere Zeit führt eben zu einem "weiblichen Muskelwachstum", so dass mir die Teilnahme am Frauensport gerechtfertigt erscheint.
Ich denke, das muss man wirklich im Einzelfall ziemlich genau prüfen, da ja offensichtlich unstrittig ist, dass Männer i. d. R. körperlich überlegen sind. Das Problem ist, wieviel Kontrolle ist nötig, damit es fair für die anderen Teilnehmerinnen bleibt und ab wann wird es zur unangemessenen Schikane für die Transfrau.
Wo genau man die Grenze ziehen sollte, weiß ich auch nicht genau, dazu kenne ich mich in dem Bereich auch viel zu wenig aus. Allerdings sollte immer eine gewisse Verhältnismäßigkeit gegeben sein - und es an die Durchführung geschlechtsangleichender OPs zu knüpfen ist in diesem Sinne offensichtlich unangemessen. Hormontests hingegen erscheinen mir fair.
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Der Wanderer hat geschrieben: 15.08.2017 16:19 Kann sogar sein. Aber ich bin sehr vorsichtig damit, da einfache Schlüsse zu ziehen. Zum Beispiel die Sache mit Männern und der Technik. Technik an sich ist ja nichts, was evolutionär irgendwie eine Rolle spielt. Wenn, dann muss man also Umwege gehen - das wurde hier (oder in einem Artikel hier) ja gemacht, etwa mit der Erklärung, dass Männer sich eher für Sachen denn für Menschen interessieren. Ob das aber wiederum (vor allem) biologischen Ursprungs ist, da bin ich auch erstmal skeptisch.
Ist sehr wahrscheinlich biologisch veranlagt. Sehr viele Experimente gehen in genau diese Richtung. Von Schimpansenkinder bei denen die Männchen lieber mit technischen Sachen spielen, während die Weibchen mit Puppen spielen über Neugeborene, denen Bilder gezeigt wurden von Gesichtern und Technischen, was auch zu stereotypen Resultaten geführt hat.

Durch die genetische Varianz und anpassungsfähigkeit des Menschen ist es auch kein Problem für alles eine Ausnahme zu finden, gerade deswegen muss man allerdings mit Durchschnittswerten und nicht mit Ausnahmen arbeiten.

Wenn man das ablehnt bleibt so allerdings erstmal der Schluss, dass so nichts beweisbar ist, was noch sehr sehr weit von der These "Geschlecht macht keinen Unterschied" weg ist. Und Indikatoren für gesellschaftilche Einflüsse zu finden reicht hier als ein Absolutheitsargument gegen die Biologie in keinster Weise aus.

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Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Thargunitoth hat geschrieben: 17.08.2017 18:00Sehr viele Experimente gehen in genau diese Richtung. Von Schimpansenkinder bei denen die Männchen lieber mit technischen Sachen spielen, während die Weibchen mit Puppen spielen über Neugeborene, denen Bilder gezeigt wurden von Gesichtern und Technischen, was auch zu stereotypen Resultaten geführt hat.
Dazu hätte ich gerne die dazugehörigen Paper oder Zeitungsartikel, die darüber berichten.
Wenn man das ablehnt bleibt so allerdings erstmal der Schluss, dass so nichts beweisbar ist, was noch sehr sehr weit von der These "Geschlecht macht keinen Unterschied" weg ist. Und Indikatoren für gesellschaftilche Einflüsse zu finden reicht hier als ein Absolutheitsargument gegen die Biologie in keinster Weise aus.
Hierzu Zustimmung.

Thargunitoth
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Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

@Eulenspiegel
http://www.tagesspiegel.de/wissen/gende ... 996-2.html
Was ist denn typisch Mann oder Frau?

Jungs spielen lieber mit Baggern, Mädchen eher mit Puppen, das ist sogar bei Menschenaffenbabys so. Männer können sich im Allgemeinen besser räumlich orientieren als Frauen, vielleicht ein Erbe der zehntausende Jahre, in denen sie Jäger waren. Es gibt auch Orientierungsgenies bei Frauen, nur eben seltener. Die Nobelpreisträgerin Dorothy Hodgkin etwa, die die dreidimensionale Struktur von Molekülen erforschte, war vielleicht so eine. Ich beschreibe sie in meinem Buch. Aber eben eher als Ausnahme von der statistischen Regel. Anekdoten sind eingängig, aber sie haben keine wissenschaftliche Aussagekraft. „Typisch weiblich“ trifft immer nur zu einem Teil zu.

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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Die Frage ist nur, warum man sich in bestimmten Fällen immer noch so sehr rechtfertigen muss, wenn man eine solche Ausnahme ist?

Dass ich als Frau doch kein Genie für Sprachen bin, ist kein Problem. Dass ich als Frau über einen sehr guten Orientierungssinn verfüge, merkt jeder, der mit mir mal unterwegs ist. Da streitet mir niemand die Kompetenz ab, sondern ist froh jemand zu haben, den man man hinterher laufen kann. Aber bei IT-Themen sieht es plötzlich anders aus. Dass eine Frau weiß, was ein DNS-Server oder ein NEA ist oder Dir einen Head shot in einem Shooter verpatzt. Das ist auf einmal irgendwie nicht so nachvollziehbar. Da fühlt sich der weißeMann™ irgendwo verletzt, angegriffen, diskriminiert. Warum denn?

Das gibt andersherum natürlich genauso. Darf ein Mann Ballett als Hobby haben? Einfach weil es ihm Spaß macht, weil die Musik schön ist, weil die Bewegungen so anmutig sind, weil es Körperbeherrschung braucht, weil es nicht nur blödes Krafttraining oder stures Laufen ist, um sich fit zu halten?

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Ungelesener Beitrag von Talasha »

Ich bin mal so frei und werfe Nähen, Weben und ähnliche Handarbeiten in den Raum, den wir barthaarlosen Pseudomachos damals abfällig als Weiberkram bezeichneten bis wir merkten wie gut es sich um die Wette sticken lässt und wie praktisch selbsgehäkelte Taschen sein können.
Das sind doch eigentlich von der rein biologistisch-deterministischen reine Männerdinge, schließlich geht es um Technik und so weiter, dennoch kenne ich kaum Männer die Stricken usw. als Hobby haben. Das zeigt für mich doch dass es da eine Menge Spielraum jenseits der Gene gibt.
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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Mal ehrlich, das Problem sind ja auch nicht Menschen die denken "Oh, eine Frau im IT-Bereich. Wie ungewöhnlich, dass sich Frauen dafür interessieren." Das Problem sind vielmehr die Denkweisen "Oh, eine Frau im IT-Bereich - das kann ja nur nach hinten losgehen." Das findet sich recht häufig. Und wenn man von vornherein so eine Einstellung hat, ist es jetzt auch nicht sooo schwer alles durch eine Brille zu sehen, die diese Einstellung bestätigt.
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Ungelesener Beitrag von Mithrandir »

Um den Gedanken aufzugreifen: Das kommt aber darauf an.

"Oh, eine Frau im IT-Bereich, das kann ja nur nach hinten losgehen, deswegen stelle ich sie nicht ein" oder "...deswegen beauftrage ich eine andere Firma." ist Rotz. "Oh, eine Frau im IT-Bereich, da bin ich ja mal gespannt, das könnte nach hinten losgehen, aber schauen wir mal." und sich ergebnisoffen überraschen lassen finde ich wieder "unproblematischer". Man darf seine Lebenserfahrung und Vorurteile haben, man sollte nur nicht kategorisch anhand derer dann weiter arbeiten.

Aus meiner persönlichen Lebenserfahrung vom Arbeitsmarkt (die, zugebeben, bisher überschaubar ist ;-) ) wäre meine implizite Erwartungshaltung da auch eher negativ. ABER ich würde deswegen NIE die Frau "nicht einstellen", "nicht zum Gespräch einladen" oder "ne andere Firma nehmen". Und 1-2mal gut gelaufen "zerstören" meine Vorurteile dann auch schnell.

Tilim

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Ich glaube niemand hier vertritt die Meinung, dass Frauen etwas nicht dürfen/ können/ sollen.
Ich vertrete nur die Ansicht, dass Frauen/ Männer bestimmte Sachen nicht wollen und dass man diese Entscheidungen respektieren soll und keine Quoten einführen sollte, die alles nur schlimmer machen.

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Zordan Zornbold
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Ungelesener Beitrag von Zordan Zornbold »

Zum Thema Frauen müssen beim Sporttest für Polizei, Feuerwehr und Militär weniger leisten.
Finde ich tatsächlich ziemlich kritisch,
schließlich sollten sie am Ende das gleiche Leisten können und sollten dafür auch die gleichen Vorraussetzungen mitbringen.

Ansonsten Zustimmung zu Tilim, Quoten machen mehr schlimmer als das sie irgendetwas verbessern.

Thargunitoth
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Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Quoten führen umso schneller zu der Meinung:"Oh eine Frau, da hat die Quote mal wieder zugeschlagen, die brauche ich nicht in meinem Team." Damit werden Vorurteile noch aufgebaut.

Ich persönlich hätte sehr gerne viel mehr Frauen in technischen Berufen und meinem Chef wäre es sowas von egal ob er eine Frau oder einen Mann einstellt.

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Talasha
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Thargunitoth hat geschrieben: 18.08.2017 18:05Quoten führen umso schneller zu der Meinung:"Oh eine Frau, da hat die Quote mal wieder zugeschlagen, die brauche ich nicht in meinem Team." Damit werden Vorurteile noch aufgebaut.
Andererseits ist in deutschen Vorständen und Aufstichsräten der Frauenanteil deutlich geringer als in den USA, wenn man also nicht davon ausgeht das deutsche Frauen dümmer oder antriebsloser sind als US-Amerikanische scheint es irgendwo im Gebälk zu knirschen. Wenn selbst die CSU sich gezwungen sieht eine Frauenquote ein zu führen weil deren alten Säcke keinen Platz für junge Frauen machen wollen, sollten schrillen bei mir zumindest die Alarmglocken.
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Da wäre vielleicht auch eine Altersquote keine schlechte Idee :)
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Ich dachte, die CSU hätte nur eine 100%ige Hetero-Quote? :censored:
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