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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Kategorischer Imperativ

Ich bin nach einigem fruchtlosen Überlegen zu dem Schluss gekommen, dass es kein Gesetz geben kann, dass jeder einzelne Mensch als allgemein und immer gültig ansehen kann, und dass dann noch alle Fälle vom Kalender an der Wand über das Strafrecht und zurück bis zum Speisezettel in der Kantine abbilden kann. :confused:

Also, ich passe.

(Am zweiten Satz arbeite ich noch)

Das utilitaristische Glückskalkül finde ich in dieser Hinsicht in jeder Beziehung praktikabler - es stößt allerdings da an seine Grenzen, wo die Zufriedenheit des einen weniger stark gewichtet wird als die des anderen, bzw. der Anlass für Unzufriedenheit negiert wird.

@Beansprucht nur das, was ihr auch anderen gewährt...

Dass das letztlich nur bedingt funktioniert (wenn überhaupt), zeigt ja schon das Beispiel mit dem Rauchen beim Essen... in dem Moment, wo man sich "dem anderen gegenüber etwas herausnimmt", und ihm großmütig dasselbe gestattet, während er das entweder nicht umsetzen kann oder davon (im Gegensatz zu einem selbst) gar keinen wie auch immer gearteten Gewinn hätte, ist Ende im Gelände.

Nur, wie gesagt: "Beansprucht gar nichts, seid friedlich und legt euch ein dickes Fell zu (und hofft auf die Kooperation eurer Mitmenschen)" funktioniert nach meiner Erfahrung nur bis zu einem gewissen Grad. Und je nach Umfeld auch mal gar nicht.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Talasha
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Ungelesener Beitrag von Talasha »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 03.11.2017 16:32
Dass das letztlich nur bedingt funktioniert (wenn überhaupt), zeigt ja schon das Beispiel mit dem Rauchen beim Essen... in dem Moment, wo man sich "dem anderen gegenüber etwas herausnimmt", und ihm großmütig dasselbe gestattet, während er das entweder nicht umsetzen kann oder davon (im Gegensatz zu einem selbst) gar keinen wie auch immer gearteten Gewinn hätte, ist Ende im Gelände.
In dem Fall wäre wohl "Genußmaximierung beim Essen" das Stichwort. Person A zieht maximalen Genuß aus Rauchen beim Essen, Person B zieht maximalen Genuß aus rauchfreiem Essen. Logisch wäre danach: Person A sucht sich eine Ecke wo der Rauch nicht zu Person B hin zieht. So haben beide ihren Genuß sie müssen sich nur vielleicht etwas lauter unterhalten.
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Ich finde allerdings letztlich beide Konzepte zwar theoretisch interessant, aber außerhalb des philosophischen Elfenbeinturms eher unbefriedigend. Der kategorische Imperativ lässt keine Einzelfallentscheidung zu, während Utilitarismus auf einer abstrakten Größe basiert, die nicht messbar ist. Außerdem sind sie beide so wie ich es sehe nicht immer konsistent. Nehmen wir z.B. die Situation, dass ein fauler, armer Mensch 1000 Euro (für ihn eine stattliche Summe) von einem hart arbeitenden Millionär (der 1000 Euro problemlos erübrigen könnte) klauen könnte. Nach beiden Kriterien lassen sich Standpunkt formulieren, die den Diebstahl rechtfertigen, als auch solche die ihn als unmoralisch bewerten. Je nachdem, wie man die Dilemmasituation formuliert.

Die Praxis ist halt etwas komplizierter, und ein- und der selbe Sachverhalt kann auf verschiedenen Ebenen und gemessen an verschiedenen Kriterien unterschiedlich bewertet werden. Gewisse Widersprüche lassen sich dabei nicht allgemeingültig auflösen (sonst bräuchten Richter keine Gesetzbücher, sondern nur Kant unter dem Kopfkissen).

Noch so ein Punkt, der mir viel zu theoretisch gedacht ist: Politische Entscheidungen tangieren immer Unmengen verschiedener, teils sehr vitaler und berechtigter, Interessen, die ein einzelnes Parlament oder Ministerium nie allesamt überblicken kann. Deswegen ist es - bei allen Schattenseiten - unerlässlich, dass verschiedene Lobbygruppen die Interessen ihrer Klientel vertreten. Die Interessen von Industrie und Finanzwelt finden eh Wege, sich Gehör zu verschaffen ob man will oder nicht. Da ist es sinnvoll, wenn eben auch jemand dezidiert als Anwalt der Frauen, der Homosexuellen, der Behinderten, der Alleinerziehenden, der pflegenden Angehörigen, der Kirchen, des Tierschutzes, der Arbeitnehmer, der Konsumenten ... auftritt. Feminismus an sich überflüssig zu finden erscheint mir somit sehr weltfremd. Feminismus ist letztlich ein Teil der Zivilgesellschaft, ohne die Demokratie kaum funktionieren kann.
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Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Heute ist übrigens Weltmännertag.

Ich bin mal so frei und zitiere Nadja Hermann / erzaehlmirnix.de:
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Tilim

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Ich bin der Meinung, dass Lobbyismus (und Identitätspolitik) in etwa wie Politik auf Steroide ist. Das ganze ist hoch effizient, hat aber einen Preis. Ich persönlich finde das Argument "Alle machen Lobbyismus und bevor wir nicht gehört werden machen wir lieber mit." nicht gut.
Für mich ist das wie die Aussage vieler "Tour de France"-Radfahrer: "Alle haben Steroide genommen. Das war völlig normal. Ich wollte nicht letzter werden, also habe ich auch welche genommen. Da darf man doch wohl Verständnis für erwarten oder?"

Wenn man auf das Niveau seiner "Gegner" absinkt und deren Taktiken benutzt, ist man genau so verwerflich wie sie. Möchtet ihr, dass Feminismus das neue Monsanto wird?

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Dazu sollte man vielleicht erstmal klären, was Lobbyismus ist. Dass nämlich Personen mit gleichen Interessen sich zusammenschließen und der Politik diese Interessen auch vortragen, finde ich hochgradig sinnvoll. Dass das ganze transparent und von Seiten der Politiker ausgewogen passieren sollte, ist offensichtlich.
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Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Ich finde Lobbyarbeit nicht schlimm. Wenn jemand Interessen hat, dann ist es doch positiv, wenn er der Politik seine Interessen mitteilt und der Politik erzählt, wieso er diese Interessen für richtig und wichtig hält.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Tilim hat geschrieben: 04.11.2017 13:11Ich bin der Meinung, dass Lobbyismus (und Identitätspolitik) in etwa wie Politik auf Steroide ist. Das ganze ist hoch effizient, hat aber einen Preis. Ich persönlich finde das Argument "Alle machen Lobbyismus und bevor wir nicht gehört werden machen wir lieber mit." nicht gut.
Für mich ist das wie die Aussage vieler "Tour de France"-Radfahrer: "Alle haben Steroide genommen. Das war völlig normal. Ich wollte nicht letzter werden, also habe ich auch welche genommen. Da darf man doch wohl Verständnis für erwarten oder?"

Wenn man auf das Niveau seiner "Gegner" absinkt und deren Taktiken benutzt, ist man genau so verwerflich wie sie. Möchtet ihr, dass Feminismus das neue Monsanto wird?
Das kannst du natürlich so sehen, aber ich halte das wie gesagt für sehr weltfremd, und letztlich eine gewisse Art von Lobbyismus für die Grundbedingung der Demokratie.

Aber ich nehme mal an dass du öffentliche Debatten über Politik, Medienvielfalt und pluralistische Meinungsbildung nicht verdammen willst. Wo liegt dann für dich die Grenze, ab der es verwerflich wird?
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Tilim

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Madalena hat geschrieben: 04.11.2017 14:31Aber ich nehme mal an dass du öffentliche Debatten über Politik, Medienvielfalt und pluralistische Meinungsbildung nicht verdammen willst. Wo liegt dann für dich die Grenze, ab der es verwerflich wird?
Das ist eine sehr gute Frage, die ich (noch) nicht beantworten kann. Ich finde Diskussion und einen öffentlichen Austausch sehr wichtig, aber gerade Lobbyismus und Identitätspolitik haben die Eigenschaft eine (echte) Unterhaltung und Diskurs zu verhindern.

Sehr schwacher Lobbyismus ist noch irgendwo okay, aber irgendwann (ich kann nicht sagen wann aber oft sehr schnell) erreicht das ganze eine "kritische Masse" und die Nachteile überwiegen die Vorteile.

Um das ganze nochmal auf die Steroid Metapher zurück zu führen: Ich finde es okay vor dem Sport nen Kaffee zu trinken, die grenze der erlaubten Mittel ist aber schnell erreicht.

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Dann sag doch endlich mal, was nun für dich Lobbyismus ist, abseits nebulöser Schreckgespenster wie Monsanto!

So wie du das gerade formulierst, klingt das etwas nach "Bleibt im stillen Kämmerlein und hofft, dass die Politik eure Anliegen errät, möglichst ohne aufzumucken, aber mit viel Dankbarkeit, solltet ihr aus unerfindlichen Gründen (gut funktionierende Kristallkugel oder so) je erhört werden."
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

"Lobbyismus" hatte ich ja in die Diskussion gebracht - und zwar (um darauf sicherheitshalber hinzuweisen) als eine bewusst überzogene Formulierung.

Ich hatte quasi meinen polemischen Tag.

"Lobbyismus", wie der Begriff im politischen Alltag gebraucht wird, ist nicht nur für @Tilim , sondern für sehr viele Menschen negativ bestetzt, weil sie damit so etwas wie "Interessenvetretung mit unfairen Mitteln", "sich Vorteile erkaufen", "Konkurrenen ausstechen". "fairen Wettbewerb verhindern" verbinden.

Insofern war es ein von mir sehr ungeschickt gewähltes Wort, weil gerade Tilim ja fürchtet, dass zB mein Anliegen darauf hinausläuft, dass Frauen gegenüber Männern unverhätnismäßig viele Vorteile bekommen. - Wenn ich nun auch noch mit Lobbyismus anfange, dann mussten sich ja seine schlimmsten Befürchtungen bestätigen. ;)

Nun hoffe ich zwar, dass aus meinen Beiträgen davor einigermaßen klar wurde, dass ich das gerade nicht wollte... - womit klar gewesen wäre, dass es in gewisser Weise sarkastisch gemeint ist. Aber das muss ja nicht notwendigerweise so sein.

Was ich meinte, war in der Tat: Ich wünsche mit in einigen Bereichen unseres Alltags eine stärkere Berücksichtigung weiblicher Interessen und Bedürfnisse, als das derzeit der Fall ist. Dafür braucht es keine mit der Knute aufgezwungenen Regeln, manchmal hilft schon ein etwas anderer Blick auf die Dinge. Als aktiver Teil dieser Gesellschaft halte ich es für legitim, meine Interessen zu vertreten und wahrzunehmen

Was nicht heißt, dass ich sie unbedingt und egal zu welchem Preis auf Kosten anderer durchsetzen muss. Nur erstmal übehaupt bekannt machen. Wer nicht fragt, dem kann nicht geholfen werden. - Schon in der Bibel steht: "Suchet, und ihr werdet finden. Klopfet an, und euch wird aufgetan" - Da steht nicht: "Sitz zuhause und warte, dass die Tür zu dir kommt und sich von selbst öffnet!"

Das fand @Tilim aber offenbar schon zuviel der Ansprüche.

Worauf ich mit dem Lobbyismus herauskam - womit ich aber eigentlich sagen wollte: Den (mit der im Alltag gebräuchlichen negativen Konnotation) gibt es hier auch (in teils extremer Ausprägung), aber ich als Frau darf nichtmal sagen, dass ich meine, dass ich ein Problem habe?

Im Grunde ist es doch mit dem "Lobbyismus" (also, der aktiven Arbeit für die eigenen Interessen) wie mit dem ganzen Condition humana-Dingens in Sachen "Vorurteile" und "Abgrenzung" - wir alle grenzen uns von anderen ab und arbeiten für die unsrigen.

Wie wir das tun, können wir aber zum Glück selbst bestimmen. Wie fair oder unfair, rücksichtsvoll oder rücksichtslos gegenüber anderen wir verfahren, liegt an uns. Dass wir (jeder von uns) aber überhaupt eigenen Interessen haben, die uns so wichtig sind, dass wir uns gegenüber anderen für sie einsetzen, bedeutet noch nicht automatisch, dass wir dabei rücksichtslos oder unfair vorgehen.

Das hatte ich bestimmt nicht vor.

Ich kann durchaus sehr rückichtslos handeln - aber wenn das passiert, ist der Grund in der Regel, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass ich wem auf den Füßen stehe. Ich bin da manchmal etwas verpeilt (die nette Lesart) bzw. egozentrisch (die nüchterne) und unaufmerksam.

Ansonsten - also bewusst - mach ich sowas aus Prinzip nicht.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Zuletzt war ich es ja die wieder den zweischneidigen Begriff Lobby eingebracht hatte. ;) Aber eben, wie denke ich auch aus dem Kontext ersichtlich ist, nicht im Sinne von schwarzen Koffern voller Geld, die auf dunklen Parkplätzen ausgetauscht werden, sondern im Sinne von Beteiligung an der öffentlichen Debatte im Sinne einer bestimmten Interessengruppe. Und mich nimmt schon wunder, was daran verwerflich sein soll.
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Und passend zum Thema - weil wir es ja auch mit dem Weinstein hatten, hab ich grade das hier gelesen:

https://www.stern.de/gesundheit/psychol ... 84524.html

(Ich hoffe, es ist okay, das hier zu verlinken)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Tilim

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Ich arbeite gerade an einem sehr aufwendigen und großen Beitrag zum Thema männliche vs weibliche Psychologie/ Neurologie in Bezug auf Moralverständnis. Bis jetzt arbeite ich da seit über 10 Stunden dran und ich habe noch kein Wort geschrieben. Deshalb war in hier in letzter Zeit nicht zu hören.

@Rhonda Eilwind genau die gleiche Scheiße wie in diesem Stern Artikel hat auch Rayk Anders von sich gegeben (also das Video welches im Artikel eingebettet ist). Ich wiederhole es hier noch mal und betone: Eine Vergewaltigung in der Ehe war nicht bis 1997 Legal.
Jeder der das glaubt, ist zumindest sehr naiv (und auch das ist nur meine positivste Auslegung ala "give the benefit of the doubt").
Jemanden der so einen Bullshit von sich gibt, sollte keine Presseargentur der Welt mehr einstellen. Das ganze ist eine so unglaublich große Lüge, dass ich Leute, die so etwas von sich geben, moralisch auf eine Stufe (in Bezug auf Propaganda) mit Joseph Göbbels stelle.
Jedem, der auch nur minimal an der Oberfläche kratz, wird das heraus finden. Ich bin es leid, dass Leute leichtfertig diese Lügen verbreiten.

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Tilim

Ich kann dir ernstlich nicht folgen - du wolltest etwas zu Rayk Anders schreiben, hast es aber bisher nicht getan.

Oder habe ich das überlesen - dann tut's mir leid.

Und über die Legalität der Vergewaltigung in der Ehe steht nix in dem Artikel vom Stern.

Ich fand das Interview außerdem erheblich sachlicher als den Anders-Beitrag.

[Edit:]

Zum Thema "Vergewaltigung in der Ehe" habe ich jetzt gerade das gefunden (Artikel von 1997)

http://www.zeit.de/1997/21/ehe.txt.19970516.xml

In dem Fall hast du Recht - "legal" war es schon vorher nicht, eine Straftat aber auch nicht.

[Edit x]

[Habe gerade gesehen, dass unter dem Video ja auch genau auf diesen Artikel verlinkt wird - das hatte ich auch nicht gesehen.
Ich geh dann mal schlafen - besser ist das... :rolleyes:]



Vielleicht tröstet es dich, dass viele Journalisten auch bei den meisten anderen mir besser geläufigen Themen nicht "exakter" formulieren.

Das hat meiner Beobachtung nach oft weniger mit "Lügen" zu tun, als mit "nicht besser können". Ich stimme dir aber zu, ein Zeichen guter Arbeit ist das nicht.

(Und ja, wer sich angesprochen fühlt, darf das arrogant finden. - In Sachen Sprache hänge ich noch Mr. Monk ab. :P - Dafür gebricht es mir häufiger an griffigen, schnell konsumierbaren Verkürzungen, das ist der Nachteil an der Sache. :ijw: )
Zuletzt geändert von Rhonda Eilwind am 06.11.2017 02:51, insgesamt 2-mal geändert.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 06.11.2017 02:06 du wolltest etwas zu Rayk Anders schreiben, hast es aber bisher nicht getan.
Richtig, wie gesagt arbeite ich gerade an einem größeren Projekt für diesen Thread.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 06.11.2017 02:06Und über die Legalität der Vergewaltigung in der Ehe steht nix in dem Artikel vom Stern.
Es geht um dieses Video welches direkt nach der Überschrift als erstes im Artikel steht:
https://www.stern.de/panorama/die-traur ... ikel-video

[Edit]
Um so schlimmer macht das ganze, dass "der Stern" natürlich seine Infos nur aus einer Sekundärquelle hat. Solche Vorgehensweisen erwarte ich von einem Hobbyblogger auf Blogspot oder Reddit oder hier (Zähle mich dazu :P ) aber nicht von jemanden der beim Stern arbeitet. Haben diese Leute all ihre Berufsehre verloren?

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Talasha
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Ungelesener Beitrag von Talasha »

Tilim hat geschrieben: 06.11.2017 01:58
@Rhonda Eilwind genau die gleiche Scheiße wie in diesem Stern Artikel hat auch Rayk Anders von sich gegeben (also das Video welches im Artikel eingebettet ist). Ich wiederhole es hier noch mal und betone: Eine Vergewaltigung in der Ehe war nicht bis 1997 Legal.
.
Bis 1997 war Vergewaltigung nun mal als erzwungener außerehelicher Beischlaf definiert.
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Arrgh, so entstehen Missverständnisse.

Das Video hab ich gar nicht gesehen.

(Ich dachte, das wäre bloß Werbung, und hab gleich runtergescrollt. :rolleyes: )

Den Ton habe ich um diese Uhrzeit nicht mehr an, da sitzen sonst alle anderen senkrecht im Bett.

Ich hatte den Artikel (nur das Interview, ohne das Video) über Blendle gelesen. Und dann gesehen, dass es dasselbe ungebührenpflichtig auch direkt beim Stern gab, und natürlich das verlinkt.

Ich hab mich wirklich nur darauf bezogen.

Zum Thema "Sekundärquelle" (Bezieht sich noch auf das Video, oder? - Ich guck mir das morgen vormittag mal an): Online-Journalismus ist für mich (als Leserin) wirklich die Pest in Tüten. Da geht es nur darum, schnell zu sein und auf Teufel komm raus irgendwas "aktuelles zum Thema" zu posten.

"Früher" (also, vor 10, 12 Jahren noch) wurden da relativ oft die Praktikanten oder Volontäre drangesetzt. Heute ist das denke ich zumindest bei den großen Magazinen durch die Bank etwas professioneller organisiert aber - der Teufel steckt im System.

Positiv gesehen: Es ist ne ganz eigene Art, Nachrichten zu schaffen und zu machen und dafür alle Medien zu nutzen.
( :rolleyes: )

Negativ gesehen: Qualitätskontrolle hat eigentlich keinen Platz - die "lohnt" sich nicht, weil die Leser lieber schnell informiert sein wollen als korrekt.

Ich habe noch gelernt, einen Artikel idealerweise niemals nur "kalt" zu recherchieren - also niemals nur aus Sekundärquellen, etwa aus anderen Blogs etc.

Aber so wie ich es teils auf den Online-Portalen großer Zeitungen sehe, ist das nicht mehr so - da postet einer irgendwas und die anderen schreiben reihum beim ersten ab, um den Trend nicht zu verpassen. Wie gesagt: Schnell schlägt korrekt.

Ein persönliches Interview mit einem Forscher für ein bestimmtes Fachgebiet über sein Fachgebiet sehe ich allerdings nicht als "Kalt-Recherche", und den Forscher auch nicht als Sekundärquelle - das ist für mich durchaus klassischer Journalismus.

Man kann nun bemängeln, dass der gute Mann "keine Quellen bzw. Belege für seine Behauptungen nennt" - allerdings wissen wir nicht, ob er das nicht vielleicht sogar getan hat. Der Platz ist ja begrenzt, und gerade so etwas fällt am Ende dann häufig dem Layout bzw. der Redaktion zum Opfer.[*]

[Edit] Übrigens auch, weil manche Journalisten meinen, das überfordere das Publikum.

Ob das wirklich so ist... - keine Ahnung. Ich denke nur, je mehr glattgebügelte Häppchen-Artikel es gibt, desto weniger sind die Leute bereit, sich mit Hintergründen auseinanderzusetzen.

[Edit x + 1] [*] Einer meiner früheren Chefs hat mal dem Springer-Aushängeschild mit den vier großen Buchstaben und dem unstrittenen Ruf ein Interview gegeben. Zum Thema Gen-Gemüse und die Auswirkungen auf den Menschen. Das war am Telefon, und dauerte etwas über eine halbe Stunde. Er kam dann höchst amüsiert in die Mittagspause und meinte, er sei jetzt nur gespannt, wie viel davon es in den Artikel geschafft hätte.

Es war ein halber Satz.

Überschrift: Irgendwas mit "Horror-Rüben auf unseren Feldern?" Ein Bild von Rüben-Fratzen-Laternen mit der Unterschrift: "So sehen die neuen Rüben nicht aus" und zwei weitere Sätze als Unterschrift, in dem er immerhin leidlich korrekt zitiert wird mit: "Trotzdem glaubt Prof. XYZ vom Institut Blah nicht, dass die Rüben unsere Gesundheit gefährden können. ... "Zucker ist Zucker", sagt er. "Als Rübe wären Sie in viel größerer Gefahr."

(Womit er aber gegen das Rüben-Fratzen-Bild in der Form eindeutig nicht anstinken konnte. :lol: )

----------------------------------
Talasha hat geschrieben: 06.11.2017 02:23Bis 1997 war Vergewaltigung nun mal als erzwungener außerehelicher Beischlaf definiert.
Das ist korrekt, aber die "Vergewaltigung in der Ehe" nach heutiger Lesart war damals als "sexuelle Nötigung" zwar nur ein minderschweres Vergehen, aber legal war sie damit streng genommen nicht.

[Edit]

Hier - in einem Artikel aus dem Jahr 2000 - werden die Unterschiede zwischen der Rechtslage vor und nach 1997 anhand eines Beispiels ganz gut beleuchtet.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/verge ... 55948.html

Da sieht man schon, das vorher das Strafmaß für die Vergewaltigung in der Ehe deutlich geringer war als außerehelich, dass zB auch Bewährung möglich war usw usf etc pp. - Aber ein Strafmaß für den Vorgang als solchen gab es tatsächlich schon vorher.

Es ist und bleibt aber ein Armutszeugnis der hiesigen Politik, dass es 25 Jahre gedauert hat, um die beiden Vorgänge rechtlich gleichzustellen!
Zuletzt geändert von Rhonda Eilwind am 06.11.2017 03:07, insgesamt 9-mal geändert.
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Tilim

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Hier mein Beitrag über Rayks Beitrag:
Es geht dabei um diese Studie.
Diese Studie wurde aus verschiedenen Gründen von jedem vernünftig denkenden Menschen bereits angezweifelt und logisch auseinander genommen. Um es kurz zu fassen, die Studie ist stümperhaft.
Die einzigen Leute die sich noch auf sie berufen sind "Alt-Left"-Ideologen wie z.B. Margarete Stokowski und Anne Wizorek.

Rayk behauptet laut der Studie finden 27% aller Deutschen eine Vergewaltigung (unter bestimmten Umständen) okay. Schon der gesunde Menschenverstand sagt einem sofort wie realistisch diese Aussage ist.
Um es kurz zu fassen. Es geht nicht um Vergewaltigung, sondern um verbale Einwilligung. So finden wohl viele Deutsche, dass einvernehmlicher Sex mit z.B. einem langjährigen Partner okay ist, ohne dass die Worte Fallen "Ich möchte mit dir einvernehmlichen Koitus vollziehen."
Mit "ohne Einwilligung" ist nicht "vergewaltigen" gemeint. Die Fragestellung ist maximal stümperhaft und dadurch Ambivalent.
Laut Studie finden knapp 1% der befragten es in Ordnung in der Ehe zu vergewaltigen (bei dieser Frage wurde tatsächlich nach "Vergewaltigen" gefragt). Alleine das sagt einem, dass die Frage nicht eindeutig gestellt wurde und die widersprüchlichen Ergebnisse reflektieren diese Vermutung. Die Ergebnisse der Studie sind vollkommen unbrauchbar und absurd.

Jeder der diese Studie benutzt, vergewaltigt zu aller erst mal seine eigene Glaubwürdigkeit.
Rayk hat hiermit mal wieder bewiesen, dass er keine Nachrichten bringt, sondern Propaganda und Meinungsmache für ein junges, beeinflussbares Publikum.

Weiterhin behauptet er um sein Narrativ zu untermauern, dass Vergewaltigung in der Ehe bis 1997 legal war.

Vergewaltigung in der Ehe, gilt seit langer Zeit als "schwere Sexuelle Nötigung" und "Körperverletzung" und wird dementsprechend durch Staatsgewalt bekämpft und bestraft.

Weiterhin behauptet er, "Grabschen" sei bis 2016 vollkommen straffrei gewesen.
Jemanden "begrabschen" ist ebenfalls seit langer Zeit eine Straftat definiert als "sexuelle Nötigung" und wird dementsprechend bestraft. "Grabschen" wurde 2016 durch die "Kölner Silversternacht" als eigener gesonderter Straftatbestand aufgeführt.

Schon in Videos davor, hat Rayk durch aktives weglassen von Schlüsselinformationen (also Halbwahrheiten und Bauernfängern) versucht ein bestimmtes Narrativ zu unterstützen. Was denkt ihr, was jemand sagt, wenn er sagt
"Rayk Anders" hat geschrieben:[...] am Ende gab es ein Attentat, 3 Tote und einen Präsidenten Trump in einer Pressekonferenz [...]
Was der uninformierte, junge und beeinflussbare Zuhörer nicht weiß, dass 2 Tote gar nichts mit dem Attentat zu tun hatten.

Dazu kommt, dass Rayk die Angewohnheit hat, über unrepräsentative Strohmänner zu berichten und gegen diese zu argumentieren. Dabei rückt er sehr gerne eine ganze Gruppe ins schlecht möglichste Licht, anstatt intellektuell redlich gegen richtige Argumente zu argumentieren. Sein halber Kanal besteht aus Strohmännern gegen seine ideologische Opposition. Richtige und angebrachte Kritik ignoriert er und greift immer nur nach den "am niedrigsten hängenden Früchten". Seine Strohmänner vermitteln nichts von Wert über die tatsächliche Situation.

Ist das wirklich alles, was Rayk, als Beitrag zu einer öffentlichen und redlichen Diskussion beizutragen hat?
Wenn ihr eine noch differenzierte Meinung zu Rayks Video hören möchtet, kann ich euch mal dieses Video empfehlen.

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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Vergewaltigung in der Ehe sei bis 1997 legal gewesen ist natürlich falsch.

Göbbels hat den Holocaust propagandistisch untermauert und die Menschen für den Totalen Krieg eingepeitscht, und war insgesamt einer der wichtigsten Männer hinter der Verwüstung von halb Europa und dem Tod Dutzender Millionen.

Auf welche Stufe stellt es denjenigen, der das beides auf eine Stufe stellt? :rolleyes:
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Tilim @Madalena @jeden anderen

Ich komme mir gerade ziemlich doof vor, aber könntet ihr mir mal erklären, wie ihr das Wort "Strohmann" benutzt?

Als Metapher wofür?

Ich kenne das nur als Bezeichnung für jemanden, der zB stellvertretend für einen anderen (also, in dessen Auftrag) Geschäfte macht oder bestimmte Aktionen vornimmt, die der andere gern erledigt sehen möchte, von denen er aber nicht will, dass seine Beteiligung daran direkt bekannt wird.

Wenn also z.B. Uli Hoeness aus dem Knast heraus auf eine bestimmtes Thema bei der Jahreshauptversammlung bei den Bayern Einfluss nehmen möchte (also: hätte nehmen wollen ;) ) , und einen guten Freund aus dem Verein bittet, seinen Standpunkt dort (als seinen eigenen, da unverfänglicher) zu vertreten, dann wäre derjenige, der das tut, sein Strohmann.

Wie ist das hier gemeint? Also zB in Tilims letztem Post?
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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In Diskussionen bezeichnet man als Strohmann die Verfälschung der Argumente des Gegenübers, um sie einfacher angreifbar zu machen.

Beispiel:
A "Ich finde, dass die Berechnung von Professionspaketen bei DSA4 schlecht balanciert ist, weil (...)"
B "Das ist Blödsinn. Professionspakete sind wichtig, damit jeder Held die Grundfertigkeiten seines Berufes besitzt."

B widerlegt also den scheinbaren Standpunkt von A, Pakete seien blöd. Dabei hatte A gar nicht Pakete an sich kritisiert, sondern nur ihre Berechnung.

EDIT In diesem Fall ist damit offenbar weniger ein verfälschtes Argument gemeint, sondern ein Beispiel, das den eigenen Standpunkt nur scheinbar unterstützt (sich aber leichter argumentieren lässt).

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument
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@Madalena

Ah - ein bisschen wie in "Den Sack schlagen, aber den Esel meinen"?

Und das eigentliche Argument des anderen "überspringen", weil einem dieser Punkt "Professionspakete sind wichtig" wichtiger sind, womit (für einen selbst) alles anderen indiskutabel wird?

@Tilim

Ich kannte Rayk Anders wie gesagt bisher nicht (und weiß auch nicht genau, ob ich das ändern möchte... so toll fand ich seinen Informationsvermittlungsstil nun nicht) - wenn er sich immer irgendwelche Extremfälle von irgendwas rauspickt, um seinen Standpunkt zu untermauern, und so tut, als sei das die komplette Realität, ist das natürlich unseriös.

Aber - bist du sicher, dass du, indem du nun gerade diesen Hansel als Beispiel für aufklärungswillige Feministen anbringst, nicht unterbewusst genau dasselbe tust?

Ich kenne den Null, ich glaube, keiner meiner Bekannten in meinem Alter kennt den, und auf meine Meinungsbildung hat und hatte der Typ null Einfluss.

Dennoch bin ich - und ich muss gestehen, ich lese wenig, wenn, dann nur Print (konkret die regionale Tageszeitung und beim Arzt vielleicht mal ne Illustrierte) und höre mal Radio - von den meisten Politkern kenne ich zwar den Namen, aber weiß nicht, wie sie aussehen - allein durch Beobachtung meines direkten Umfelds auf gewisse Schlüsse gekommen, die sich mit - naja, sagen wir mal, "denen von Leuten decken, die Rayk Anders unvollständig zitiert" ;)

Oder etwa mit denen von diesem Professor, der nun schon Jahrzehnte auf diesem Gebiet forscht und auf mich wirklich nüchtern wirkte, nicht wie ein "fanatischer Männerhasser".

Oder, wenn man weiter sucht, bestimmt noch andere Leute.

Es gibt also durchaus Leute, und nicht nur Frauen darunter, die sachlich und besser fundiert zu diesem Thema argumentieren.

Indem du uns aber Herrn Anders als abschreckendes Beispiel unter die Nase hältst, versuchst du, wenn mich nicht alles täuscht, die Argumente all dieser Leute mit zu disqualifizieren. "Guckt mal, der (anscheinend eine Gallionsfigur der Meinungsmache im Internet?) verzerrt und lügt, dann tun das wohl alle, die seiner Meinung sind."

Ich bin der festen Überzeugung, der im von mir verlinkten Artikel zitierte Professor tut das nicht.

(Allerdings bleibt da die Frage offen, inwieweit das, was er erzählt hat, auch so wiedergegeben wurde, wie es gemeint war. Aber das ist wie gesagt grundsätzlich bei jedem Interview das Problem.)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 06.11.2017 10:47Ah - ein bisschen wie in "Den Sack schlagen, aber den Esel meinen"?

Und das eigentliche Argument des anderen "überspringen", weil einem dieser Punkt "Professionspakete sind wichtig" wichtiger sind, womit (für einen selbst) alles anderen indiskutabel wird?
Ja, so ein bisschen. Das Motiv für einen Strohmann kann unterschiedlich sein: Entweder wirklich weil man den anderen falsch versteht und daher aneinander vorbei redet, oder als gezielte Taktik, um den eigenen Standpunkt stärker erscheinen zu lassen.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 06.11.2017 10:47Aber - bist du sicher, dass du, indem du nun gerade diesen Hansel als Beispiel für aufklärungswillige Feministen anbringst, nicht unterbewusst genau dasselbe tust?
Ich habe mir diesen Typen raus gesucht, weil er hier im Thread schon mal erwähnt wurde, aber vor allem, weil er von deutschen Steuergeldern bezahlt wird. Er bekommt Gelder der öffentlich-rechtlichen für dieses Video.
Ich weiß, dass er nicht für alle Feministen spricht. Ich möchte aber mal aufzeigen wie tief diese Probleme schon gehen und, dass der Staat inzwischen solche Propaganda Videos absichtlich oder unabsichtlich unterstützt.
Sehr sehr viele der Videos des "FUNK"-Netzwerks sehen so aus. Und alle Videos des FUNK-Netzwerkes werden durch deutsche Steuergelder finanziert. Nicht alle FUNK-Kanäle sind schlecht, aber soweit ich weiß, alle politischen FUNK-Kanäle.

So wurde auch zum Beispiel dieser offene Brief, vom FUNK-Netzwerk einfach ignoriert und als rechte Hetze, Troll und Hate abgestempelt.
https://derdoktorant.wordpress.com/2017 ... -und-funk/

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Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Tilim hat geschrieben: 06.11.2017 03:29Es geht dabei um diese Studie.
Diese Studie wurde aus verschiedenen Gründen von jedem vernünftig denkenden Menschen bereits angezweifelt und logisch auseinander genommen. Um es kurz zu fassen, die Studie ist stümperhaft.
Die einzigen Leute die sich noch auf sie berufen sind "Alt-Left"-Ideologen wie z.B. Margarete Stokowski und Anne Wizorek.
Dafür, dass Du Dich über jemanden aufregst, der nicht allzu sachlich in seinen Videos vorgeht, hast Du es selbst mit der Sachlichkeit nicht besonders. Das wirft kein günstiges Licht auf Dich als Diskussionspartner, nur mal so angemerkt.
Um es kurz zu fassen. Es geht nicht um Vergewaltigung, sondern um verbale Einwilligung. So finden wohl viele Deutsche, dass einvernehmlicher Sex mit z.B. einem langjährigen Partner okay ist, ohne dass die Worte Fallen "Ich möchte mit dir einvernehmlichen Koitus vollziehen."
Mit "ohne Einwilligung" ist nicht "vergewaltigen" gemeint. Die Fragestellung ist maximal stümperhaft und dadurch Ambivalent.
Hast Du da mehr Infos als das, was in der verlinkten "Studie" (es ist eine Befragung, das ist was anderes) steht? Da lese ich nämlich: "Es gibt Personen, die finden, dass Geschlechtsverkehr ohne Einwilligung unter bestimmten Umständen gerechtfertigt ist. Glauben Sie, dass dies auf folgende Situationen zutrifft?"
(Fett von mir.)

Nix verbale Einwilligung.

Dass man die Zahlen trotzdem nicht ganz genau nehmen sollte, sehe ich auch. Die Fragestellung kann durchaus etwas missverstanden werden kann, nämlich in dem Sinne, dass man sie auf die "es gibt Personen" bezieht. Allerdings kann man so Einstellungen nicht direkt abfragen, da meistens nicht die Wahrheit erzählt werden würde, daher sind solche Konstruktionen ein Mittel, sie indirekt doch abzufragen. Soweit ich weiß, ich das ein durchaus probates Mittel. Unterm Strich denke ich also schon, dass die Zahlen eine gewisse Validität haben und nicht rundweg Mist sind.

Ansonsten verstehe ich aber auch nicht recht, was Du mit Deinem Beitrag hier bezwecken willst? Sagen, dass Rayk Anders polemisch vorgeht? Alles klar, einverstanden. Dass viel Mist erzählt wird, etwa durch bewusste oder schlamperische Ungenauigkeiten? (Mich stört zum Beispiel in dem Anfangsvideo im "Stern"-Artikel auch das "sexuelle oder körperliche Gewalt" - nicht, dass ich es bezweifeln will, aber in Sachen körperlicher Gewalt will ich nicht wissen, wie die Zahlen bei Männern aussehen. Taugt also wenig, gerade, weil beides zusammengeworfen wird.) D'accord, nervt mich auch. Ganz generell und bei dem Thema hier auch, weil das teils meinem Anliegen - als Feminist :P - einen Bärendienst erweist.

Kurz: Da sehe ich also wenig Diskussionsbedarf. Bei mir kommt es aber ein bisschen so an, als zeigst Du auf all das (wie gesagt, durchaus zu Recht), ignorierst dann aber die von anderen hier als wichtig eingeschätzt Dinge. Etwa das interessante Interview mit dem Forscher (unter dem dämlichen Video), der meines Erachtens sehr viel Wahres zu (manchen bis viellen) Männern, ihrem Verhalten, ihrer Selbstwahrnehmung und daher einem Problembereich an sich sagt.
Freinfair: freie und faire Heldengenerierung plus vereinfachte Steigerungsregeln

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

Der Wanderer hat geschrieben: 06.11.2017 16:11 Bei mir kommt es aber ein bisschen so an, als zeigst Du auf all das (wie gesagt, durchaus zu Recht), ignorierst dann aber die von anderen hier als wichtig eingeschätzt Dinge.
Da wirst du nicht ganz unrecht haben. Es werden sehr of bei den Diskussionen viele Unterdiskussionen aufgemacht (mMn zu Recht und von jedem), dass andere Punkte unter den Teppich fallen. Ich kann dir versichern, dass das von mir aus keine Absicht ist.
Für mich gehört das Video zum Artikel dazu und ich hatte dort meinen ersten Kritikpunkt. Ich arbeite so etwas gerne nach und nach ab. Wenn man in einer (Foren)Diskussion zu viele verschiedene Punkte auf einmal angeht, entgleist eine Diskussion schnell und die Kernpunkte werden oft gar nicht erst angesprochen, da sich beide Seiten einer Diskussion immer nur auf die "schwachen" Argumente der Gegenseite beziehen und die guten ignorieren.

Deshalb bin ich der Meinung "erst mal nach und nach". Genau so wie man beim Lernen vorgehen soll. Und für mich, ist das hier nichts anderes als ein Lernprozess.

Wenn man das nicht macht, sieht eine Diskussion oft aus wie das hier.


[Edit]
Wie gesagt, ich arbeite gerade seit langem an einem Beitrag über "männliche" und "weibliche" Ethik. Bis jetzt habe ich das bewusst aus der Diskussion gelassen, da es wieder nur weitere Punkte aufgemacht hätte. Das ganze bezieht sich auf die mMn eher "weibliche" Perspektive: "wenn eine Frau einen Männerjob macht, sollen die Männer "weiblicher" werden anstatt die Frau "männlicher" ".
Deshalb möchte ich auch (noch) nicht zu tief auf das Interview eingehen.

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Tilim

Nur noch einmal zur Sicherheit - in der Version, die ich gelesen habe (kostenpflichtig) war das Video nicht enthalten.

Ich war nur froh, eine kostenfreie Version gefunden zu haben, auf die ich verlinken konnte, und ich dachte, in dem Videofenster liefe nur Werbung. Ich hab nur schnell dran vorbeigescrollt, um zu sehen, ob es wirklich dasselbe Interview war.

(Bei mir wird das hier auf jeden Fall ein Lernprozess in Sachen Multimedia. :lol: )

Es war also nie meine Absicht, auf das Video zu verlinken oder auch, dieses zu diskutieren.

Ich sehe ein, dass wir das tun sollten, nun, dass es einmal da ist, aber wie gesagt - um das Video ging es mir bei der Verlinkung nicht.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Tilim

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Ungelesener Beitrag von Tilim »

"Abhandlung" über männliche und weibliche Ethik
Vorwort:
So, ich fange dann mal an zu tippen. Ich habe lange und intensiv über dieses Thema nachgedacht. Zu dem Zeitpunkt, zu dem ich diese Zeilen schreibe, habe ich noch gar keine Ahnung, wie lang dieser Beitrag werden wird oder ob dieses Forum dafür überhaupt richtig ist und ob ich das ganze nicht erst einmal in "Word" vorschreiben soll oder direkt in die "Antwort-Box". Ich habe gesehen es gibt eine "Entwurf speichern"-Taste. Ich hoffe die funktioniert. :ijw:
[Edit] Ich schreibe jetzt schon seit über 4 Stunden an diesem Beitrag, bitte nehmt euch Zeit beim Durchlesen und antwortet erst wenn ihr alles gelesen und verstanden habt. Ich habe mir viel Mühe gegeben :cry:
[Edit2]
Ich habe das ganze gerade in eine Word Datei kopiert und bin doch etwas über die 19 Seiten erschrocken :oops:

Ich habe die Worte "männlich" und "weiblich" lange Zeit absichtlich aus dieser Diskussion gelassen, weil ich zum Beginn der Diskussion noch keine aktive suche unternommen habe, nach männlicher vs weiblicher Ethik. Für mich war es erschreckend wie viel Gegenwind ich bekam, als ich die Seite der "Fairness" vertrat, in der jeder die gleichen Rechte hat. Um so interessanter war es für mich, diesen von vielen Demographien zu bekommen.
Ebenfalls war interessant, dass die Leute die eher "Soziale Konstruktivsten" sind, plötzlich von männlichen und weiblichen Verhalten geredet haben und ich (der sich eher, aber nicht ausschließlich, zu den "biologischen Deterministen" zählt) plötzlich die Diskussion weg bekommen wollte von männlich und weiblich.
Ich ging später davon aus, dass das "Problem" wie immer viel Tiefer begraben liegt und das typische "an der Oberfläche kratzen" nicht mehr ausreicht. Ich musste gucken, wie tief der Kaninchenbau wirklich ist.

Obligatorischer Disclaimer
Jeder Mensch ist anders. Was für den einen gilt, gilt nicht unbedingt für den anderen. Trotzdem kann man Muster beobachten. Die Ausnahme widerlegt in diesem Kontext also nicht unbedingt die Regel. Es geht hierbei um Mittelwerte.
Außerdem erhebe ich keinerlei Anspruch darauf, dass hier präsentiertes geistiges Eigentum in jeglicher Form, mein eigenes ist.

Moralverständnis von Frauen und Männern
Es gab doch mehr zu diesem Thema als ich gefunden habe. Ich war überrascht. Das Gebiet des Moralverständnisses und die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind hinreichend untersucht.
Als erstes möchte ich mich folgendem Artikel widmen: https://www.scu.edu/ethics/ethics-resou ... ompassion/
Spoiler
Put yourself in the position of "Michelle," a single mother of four children Michelle's life is a mess. She lives in crowded three-room apartment with the four kids and her elderly mother, whose medical bills have grown unbearable in recent months.

As Michelle reflects on all these difficulties, she sees a woman draped in fur emerge from a Cadillac. The woman's wallet falls from her purse to the ground Michelle picks the wallet up and discovers, to her amazement, that it is stuffed with hundred-dollar bills. She has only an instant to decide whether to chase after the woman or slip the wallet into her own purse.

If she returns the money to the woman (who, from the looks of it, can probably afford to lose it) she will give up a chance to take care of her family responsibilities. But keeping the money isn't fair to the woman, regardless of her financial position. Stealing, after all, is wrong, isn't it?
(Fette Hervorhebungen und sonstige Formatierungen, in allen Zitaten, durch mich)
Recent research on such ethical dilemmas suggests that when confronted with such choices, good willed individuals may choose either to return the wallet or to keep the money depending on the ethical perspective that they use to frame ethical question. What's more, Harvard psychologist Carol Gilligan believes that differences in ethic perspective are related to gender—that is, that men and women follow different but parallel paths of moral development that lead them to make their ethical choice based on different ethical criteria.
Gilligan developed her theories about differences in ethical perspective in response to another Harvard psychologist Lawrence Kohlberg, whose early findings suggested that men more often reached, the higher levels of moral development than women.
Kohlberg postulated that there were three levels of moral maturity.
  • At the earliest and least mature level, children typically define right and wrong in terms of what authority figures tell them is right and wrong, or in terms of what results in reward or punishment.
  • The second level is typical of adolescents who tend to base right and wrong on loyalties to their family and friends.
  • The third and most mature level is achieved when a person comes to rely on universal and abstract ethical principles, such as the principles of justice or equality, that impartially take into account the interests of all persons.
Gilligans Untersuchungen bestätigten die Theorien von Kohlberg. So sagt sie selber über Frauen:
[...]that women tend to be more concerned than men with maintaining good relationships with their family and friends, and with minimizing hurt to those whom they care about, characteristic of Kohlberg's second level of moral maturity.
Über Männer sagt sie:
Men, on the other hand, are more likely to look at moral issues from the standpoint of impartial and impersonal principles, characteristic of the third and most mature level.
By implication then, women appear—according to the standards developed by Kohlberg—to reach the third and most mature level much less frequently than men, and therefore to be less morally developed than men.
Während Kohlberg hier durchaus wertend vorgeht, sagt Gilligan, dass die weibliche Herangehensweise an diese Probleme nicht unbedingt "unterlegen" ist, sondern gleichwertig. Gilligan behautet also, Stufe 2 und 3 sein gleichwertige moralische Prinzipien.
Gilligan's research shows that women, more than men, view themselves as part of a network of relationships and feel that sustaining these relationships is a moral imperative. Central to this "female ethic" are notions of care and responsibility for others.
Gilligan argumentiert damit für etwas, was man "Ethik der Fürsorge" nennen könnte. Laut Gilligan sei es ein "paralleles" (aber gleichwertiges) System. Die Zentrale Fragestellung ist also: Wie soll ich reagieren?
Das System welches von Männern bevorzugt verwendet wird, kümmert sich um die Frage: Was ist gerecht(igkeit)?

Ich glaube ein ähnliches Problem haben wir auch hier in der Diskussion. So ein paralleles System hat allerdings viele Annahmen und Implikationen. Es hilft uns hier nicht weiter und wir müssen und weite Forschung und praktische Manifestationen dieser Systeme anschauen um mehr heraus zu finden.
Hier kommt dieses Dokument ins Spiel: Women and Men, Morality and Ethics
One of today's the most important trends is the increased participation of women in the work force. [...]
One [...] issue is whether there is a gender difference in ethical decision making. Do men and women differ in their moral reasoning and judgements? If so, what are the implications for ethical conduct in the work enviroment?
Der Artikel bringt später eine Studie ein, in der männlichen und weiblichen Managern hypothetische, ethische Fragen gestellt wurden. (Ich kann hier leider nicht so gut zitieren, da man diesen Test nicht copy&pasten kann :( . Deshalb hier Screenshots der Fragen. Alternativ lest euch die Quelle oben durch.
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Der Artikel ist weiterhin interessant, trotzdem ist hier die Zusammenfassung, die ich als sehr wichtig finde.
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Weiterhin gibt es eine Metastudie mit folgender Zusammenfassung:
The principle of deontology states that the morality of an action depends on its consistency with moral norms; the principle of utilitarianism implies that the morality of an action depends on its consequences. Previous research suggests that deontological judgments are shaped by affective processes, whereas utilitarian judgments are guided by cognitive processes. The current research used process dissociation (PD) to independently assess deontological and utilitarian inclinations in women and men. A meta-analytic re-analysis of 40 studies with 6,100 participants indicated that men showed a stronger preference for utilitarian over deontological judgments than women when the two principles implied conflicting decisions (d = 0.52). PD further revealed that women exhibited stronger deontological inclinations than men (d = 0.57), while men exhibited only slightly stronger utilitarian inclinations than women (d = 0.10). The findings suggest that gender differences in moral dilemma judgments are due to differences in affective responses to harm rather than cognitive evaluations of outcomes.
Wie ich also schon lange vermutet habe, und wie alle Artikel oben ziemlich eindeutig Zeigen, sind Frauen und Männer nicht nur physiologisch stark unterschiedlich, sondern auch, dass diese Unterschiede auch in unser tiefstes Moralverständnis hineinreichen. Das kann natürlich Gewisse Konsequenzen haben, besonders wie unsere Gesellschaft und Infrastruktur als ganzes funktioniert, wie sich in einem späteren Artikel noch zeigen wird.

Alle Artikel zeigen, dass Männer sich am meisten sorgen um
  • Effizienz
  • Fairness
  • Utilitarismus
Frauen hingegen um Hypothese
Es gibt hingegen leider wenige Theorien, wie diese Unterschiede Entstanden sind. Hier eine Hypothese.
Wie so oft in der Evolution, spielt auch hier mal wieder die repruduktiven Einschränkungen eine große Rolle. Frauen entwickelten sich in einer Umgebung, in der die "Ehtik der Fürsorge" die praktischere war, was zum Beispiel an der Aufzucht von Nachwuchs lag. Ein Baby kann nicht mit abstrakten Moralvorstellungen anfangen. Hinzu kommt, dass Frauen nicht gegeneinander um Status kämpfen mussten wie die Männer. Die "Ehtik der Fürsorge" passt also in Bild der Evolution der Frau durch natürliche Selektion.

Hingegen die "Ethik der Fairness" passt wiederum super ins Bild des Mannes. Männer waren (und sind es) welche die wirklich gefährliche und dreckige Arbeit machen. Es ist wichtig dabei möglichst Effizient zu sein. Zu der Aufgabe der Männer gehörte es außerdem, abstraktere Vorstellungen der Welt zu entwickeln um ihre Aufgaben wie Jagen und Konstruktion jeglicher Art zu verstehen. Auch hier wurde diese Eigenschaften durch natürliche Selektion weiter vererbt.
Hinzu kommt, dass Männer immer in Konkurrenz zueinander standen und stehen. Damit das ganze System (also die Männer) sich nicht selber frisst, brauchte man gewisse Regeln und Vorstellungen von Ehre.

Eine Hypothese von mir ist auch folgendes:

Wir haben uns auf noch keine Definition von Feminismus einigen können. Wie wäre "Feminismus ist ein Zusammenschluss von Menschen, welche primär an "Ethik der Fürsorge" glauben und diese als überlegen zu anderen Konzepten sehen und daher versuchen diese Ideologie in der Gesellschaft zu verbreiten."

Die Ethik von Mutterschaftsurlaub
Wir hatten dies hier im Forum mal angesprochen und aus dieser (doch sehr kurzen) Diskussion ist eine viel größere Unterdiskussion geworden. Ich finde auch dieses Phänomen lässt sich erklären.
Gucken wir und doch zuerst mal eine der linkesten, feministischsten und progressivsten Firmen überhaupt an. Google
Besonders interessant für dieses Thema sind die Aussagen des CEO von Youtube (gehört Google).
http://www.parenting.com/news-break/you ... d-business
Google hat seinen Mutterschaftsurlaub inzwischen auf 18 Wochen erhöht und der CEO von Youtube (Susan Wojcicki) hat dieses Recht bereits 5 mal in Anspruch genommen.
Wojcicki pointed out that the U.S. is the only developed country where the government does not mandate paid maternity leave. Federal law only goes as far as offering moms and spouses 12 weeks of time off -- without pay -- and it does not apply to companies with fewer than 50 employees.
But a handful of states, including California, New Jersey, Rhode Island, Hawaii and New York, have some paid maternity laws.
Jetzt bringt Wojcicki ihre eigene Meinung mit ein. Warum das so interessant ist, sehen wir gleich.
Wojcicki said she is "lucky" to work at a company that offers paid maternity leave, "but support for motherhood shouldn't be a matter of luck."
Paid maternity leave shouldn't be a luxury for female workers. I think it should be mandated to make business and life better for everyone involved.
Sie beruft sich damit auf mehrere Studien die Mutterschaftsurlaub einen positiven Effekt auf die Firma zuschreiben.
The ILO and other labor and health organizations have proven through studies how harmful a lack of paid leave can be for mothers and their babies. Mothers tend to drop out of the workforce, choosing their child over income during a woman's most productive years.
After California instituted paid medical leave, a survey in 2011 by the Center for Economic and Policy Research found that employers noted improved productivity, higher morale and reduced turnover.
Auch hier haben alle Aussagen wieder eines gemein. Die "Ethik der Fürsorge".
Und hier möchte ich noch mal auf die Studie zurück kommen, dass Mutterschaftsurlaub einer Firma nicht schadet oder sogar helfen kann. Das ist natürlich eine sehr gewagte aussage (und ähnliche hatte wir schon hier im Thread). Es spricht gegen die eigene Logik, dass der Leiharbeiter der eingestellt werden muss, gleich Qualifiziert ist wie ein langjähriger Mitarbeiter (und da ist nicht mal die moralische Fragestellung zu Leiharbeit mit drin). Außerdem muss der Mitbarteiter ja weiterhin bezahlt werden. Man zahlt also doppelt für die gleiche Arbeit. Hinzukommt, dass man jemanden für eine persönliche Entscheidung (schwanger werden) bezahlt. Die Firma muss also Geld zahlen um dadurch weniger Arbeit zu bekommen. Das hört sich nicht profitabel an.
Leider gibt es zu diesem sehr speziellen Thema nicht unbedingt viele gute Studien.

Aber hören wir uns doch mal eine Gegenthese von Jay Miletsky an.
http://www.puckermob.com/money/sorry-ne ... nity-leave
et’s start by understanding the purpose of corporation in the first place: a company exists because a person or group of people saw a need in a market and an opportunity to profit by satisfying that need. The investors in that company have put money into it with the hope and expectation that they will see a positive return on their investment through future profits earned through the sale of products and/or services provided by that company. In the process, the company buys equipment and materials and services (helping other companies flourish in the process), and hires individuals to complete tasks (creating jobs for those people).
With that as the core purpose, other tangential benefits arise, like increased employment, increased taxable income and more. Some companies do well enough that they give to their local communities, or get involved with various charities, and that's their choice to do so, when they feel financially able to.
Folgende aussage, spiegelt so ziemlich genau meine Meinung wieder, wenn es darum geht einer Gruppe bei zu treten nur um diese dann später zu verändern.
Employees typically understand the benefits package a company offers before they accept an offer for employment. It's selfish and petty to accept a job under a specified set of conditions, only to whine about those conditions later, when your own situation changes and the benefits package you once agreed to is no longer convenient for you.
Hard working entrepreneurs everywhere often work without taking a salary for long periods of time in order to stay afloat and realize their vision. If maternity leave was mandated, many companies would [...] ultimately hurting consumers.
Consider a situation in which a two employees make the same annual salary. One employee gets pregnant and takes three months maternity leave, during which the company is forced to pay her full salary. [...] Inevitably, this will cause that employee to complain, and demand either higher salaries to make up the difference, or want similar paid leave [...]
Und auch hier sehen wir wieder, die Zwiespaltung in 2 Richtungen der Ethik.
Der CEO von Youtube Argumentiert aus Sicht der Fürsorge für
  • Die Mütter
  • Der Kinder
  • Und die Wichtigkeit von StaatsGewalt um diese Forderungen durch zu setzen
Jay Miletsky Argumentiert aus Sicht der Fairness für
  • Die Aufgabe einer Firma ist primär Profit für die Besitzer
  • Schwangerschaft ist freiwillig und es ist nicht die Aufgabe einer Firma sich um Kinder zu kümmern
  • Kleine Firmen (nicht wie Google) können sich das nicht leisten
  • Mutterschaftsurlaub ist unfair gegenüber jedem, der ihn nicht in Anspruch nimmt.
Die Frau argumentiert wieder für eine persönliche Ethik auf Grundlage von Gefühlen. Der Mann argumentiert wieder für "blinde", gerechte und faire Ethik. Beide Fälle stehen stellvertretend für die Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Auch zeigt sich, dass Gefühle und das beschützen derselbigen immer mehr unsere Gesellschaft prägt und verändert. Soziale Gerechtigkeit (und Feminismus) sind die stärksten Ausprägungen dieser Herangehensweise. Die ziemlich moderne Ansicht, dass es wichtiger ist sich gleich zu fühlen als gleich behandelt zu werden, ist also eine sehr weibliche. So versuchen auch die gleichen Personen den Begriff Egalitarianismus zu verändern, der ursprünglich nur hieß "Gleichheit vor dem Gesetz" und keinerlei Ansprüche an "gleiche Chancen" oder sogar "Ergebnisse" stellt. Dazu kommt die neudefinition, dass in einer egalitären Gesellschaft angeblich jede minderheit vernünftig repräsentiert sein muss und dass man sich um diese sorgt.


Ethik der Fürsorge in der Medizin

Es wurde hier doch schon von Medizin gesprochen. Also schauen wir und das ganze doch mal an.
Seit Jahren ist das britische Gesundheitssystem in schrecklichem Zustand. Viele Ärzte sind der Meinung, dass der Zufluss an weiblichen Ärzten der entscheide Faktor ist.
http://www.dailymail.co.uk/health/artic ... r-Max.html
ow, before I am inundated with accusations of misogyny, hear me out. Because I’m not suggesting for a moment that the women themselves are to blame.

Nevertheless, they are bringing the NHS to its knees — and if we don’t do something about it soon, there will be profound consequences.
his week the Royal College of Paediatrics and Child Health gave a stark warning that children’s wards face closure because so many paediatricians are now women and have gone on maternity leave or work part time.

There simply aren’t enough senior doctors left to run departments any more.

Three-quarters of doctors training in paediatrics are women. The situation has become so bad in some areas that up to 63 per cent of shifts are being covered by locums.
women work 25 per cent less than their male counterparts
In other specialities that attract women — such as general practice, where two-thirds of GPs are women — a similar staffing disaster is unfolding.
It’s affected mental health, too, which traditionally has always attracted female doctors. In my own department in the past year, four doctors out of eight have gone on maternity leave.
More and more women are coming into medicine — in some medical schools, as many as 80 per cent of students are now female, suggesting the problem is only going to get worse.
Medizin wird immer mehr zu einem "weiblichen" Berufsfeld und Männer sind inzwischen Minderheiten in den meisten Altersgruppen oder werden es bald sein. Daran ist erst mal direkt nichts schlecht. Auf den zweiten Blick werden die jetzigen Probleme die bestehen sich in Zukunft doch wohl eher verstärken.
Wenn man davon ausgeht, dass eine Ausbildung zum Mediziner 500.000 Pfund kosten soll, bekommt der britische Steuerzahler nicht gerade das effizienteste System für sein hart verdientes Geld.

Was glaubt ihr waren die Reaktionen auf solche Aussagen? Richtig, es wurde wieder "Frauenhass" gerufen.
http://www.independent.co.uk/life-style ... 17991.html

Die Crux des ganzen


Und genau hier, liegt die Essenz des ganzen. Frauen und Männer unterscheiden sich wohl nicht nur in Unterschieden in Charakter und Vorlieben sondern in ihren Fundamentalen Ansichten für "Gut" und "Schlecht". Das ganze lässt sich an unterschieden, wie oben erklärt, zeigen. Das eine ist persönlich, das andere abstrakt.
Fürs erste kann man im Ethisch-Philosophischen Vakuum (Elfenbeinturm) nicht bestimmen welches System an sich wirklich "das wahre ist". Ähnlich wie man nicht sagen kann (oder soll), ob Weiße oder Schwarze "besser" sind. Oder große und kleine Menschen.
In der praktischen Anwendung, also raus aus dem verhassten Elfenbeinturm wird das ganze klarer. Habt ihr euch schon mal gefragt warum so viele Basketballspieler schwarz sind? Oder warum Olympiaschwimmer alle weiß? In der praktischen Anwendung gibt es durchaus ein besseres System.
Und genau so ist es unwahrscheinlich (wie oben gezeigt), dass in der praktischen Anwendung dieser Ethik im Alltag beide wirklich gleichwertig sind. Es ist nun mal so, dass je nach Beruf, die eine besser funktioniert.
Wie man z.B. sehen kann, führt eine "Ethik der Fürsorge" in der Medizin zur katastrophalen Infrastruktur-Problemen. Man kann also in diesem speziellen Fall sagen, dass die logische, abstrakte Ethik, bei der man das ganze große Bild sieht, die bessere ist.

Das ganze soll natürlich nicht heißen, dass es keine Gebiete gibt, in denen die andere Sichtweise besser ist. Im Kindergarten kann ich mir das gut vorstellen. Der kleine Timmy, mit dem blutigen knie, wird nicht aufhören zu weinen wenn ihm der Erzieher sagt: "Schmerz ist nur ein Konstrukt deines Gehirns. Werde zum besseren Menschen und lass dich durch Kleinigkeit wie diese nicht unterkriegen. Und jetzt mach 10 Liegestütze!"
Gerade bei jüngeren Menschen gibt es oft "verstecktes Potenzial" welches erst durch Fürsorge erweckt werden kann.

Wie schon oben gesagt, ist es wahrscheinlich, dass sich unsere Moralsysteme zusammen mit dem Menschen entwickelt haben und aus seinen ursprünglichen Aufgaben hervor gegangen ist. Daher wird es nicht für jede Situation "das Ultimative" System geben.

Führen wir das ganze einen Schritt weiter.
Natürlich gibt es noch weitere angeborene Mechanismen, welche sogar noch vor unserem Moralverständnis da waren und unser verhalten gelenkt haben. Dabei geht es um unsere (angeborenen) Instinkte.
Es ist inzwischen quasi nachgewiesen, dass Frauen einen starken "ingroup-bias" haben. Das bedeutet Frauen bevorzugen Frauen.

Women like women more than man like men
Und in dieser Studie das gleiche: http://psycnet.apa.org/record/2004-19340-007
Four experiments confirmed that women's automatic in-group bias is remarkably stronger than men's and investigated explanations for this sex difference, derived from potential sources of implicit attitudes (L. A. Rudman, 2004). In Experiment 1, only women (not men) showed cognitive balance among in-group bias, identity, and self-esteem (A. G. Greenwald et al., 2002), revealing that men lack a mechanism that bolsters automatic own group preference. Experiments 2 and 3 found pro-female bias to the extent that participants automatically favored their mothers over their fathers or associated male gender with violence, suggesting that maternal bonding and male intimidation influence gender attitudes. Experiment 4 showed that for sexually experienced men, the more positive their attitude was toward sex, the more they implicitly favored women. In concert, the findings help to explain sex differences in automatic in-group bias and underscore the uniqueness of gender for intergroup relations theorists.
Jetzt muss man natürlich noch in Betracht ziehen, dass diese Tatsache unser Bild von Moral extrem verzerrt. Hinzu kommt, dass Männer einen nachweisbaren "outgroup-bias" gegenüber Frauen haben. Es wurde sogar in Tränen von weiblichen Testpersonen ein Hormon nachgewiesen, welches Männer dazu bringt sich kooperativ gegenüber Frauen zu verhalten.
Männer verbiegen sich also 3-fach rückwärts damit es den Frauen gut geht und nehmen dabei gerne Leid in kauf. Und genau deshalb fand ich es um so schlimmer, dass es utilitaristisch als "gut" bewertet wurde, wenn Männer ihren "heimisch eingerichteten" Arbeitsplatz zerstören damit sich eine Frau nicht unsicher fühlen muss.
Women are nearly five times more likely to show an automatic preference for their own gender than men are to show such favoritism for their own gender, according to a study in the October issue of the Journal of Personality and Social Psychology
Spoiler
Through four experiments, psychologists Laurie A. Rudman, PhD, of Rutgers, and Stephanie A. Goodwin, PhD, of Purdue University, used the Implicit Association Test to discover 204 heterosexual college students' automatic gender preferences and gender identity by asking them to associate positive and negative gender-free words with either "men" or "women." They also tested participants' self-esteem by asking them to associate those words with "I" or "others."
Moreover, men and women tended to show high implicit self-esteem and high gender identity; however, men showed low pro-male gender attitudes, according to the study.
Und hier das wirklich interessante:
"A clear pattern shown in all four studies is that men do not like themselves automatically as much as women like themselves," Rudman says. "This contradicts a lot of theoretical thinking about implicit attitudes regarding status differences."
More specifically, men are historically and cross-culturally viewed as the dominant sex, so it might logically follow that they'd have a greater in-group bias, Rudman says.
To explore why their study found the opposite pattern, Rudman and Goodwin evaluated several possible reasons. They found:
  • Women's high self-esteem and female identity, on average, bolstered their automatic liking for women, whereas men's liking for men did not rely on high self-esteem or masculine identity. In other words, women can be characterized as thinking "if I am good and I am female, females are good," whereas men can be characterized as thinking "even if I am good and I am male, men are not necessarily good."
  • Men and women who implicitly favored their mothers over their fathers--such as by associating more positive words with their mothers than their fathers--also showed a pro-female bias, which suggests the influence of maternal bonding on gender preferences. In addition, people who reported being raised primarily by their mothers also showed pro-female bias on the IAT. Researchers, using self-reports, found no evidence that maternal attitudes influenced gender attitudes. In concert, these results are consistent with the theory that developmental events can influence implicit attitudes more than explicit attitudes, Rudman says.
  • [...]
Das ganze impliziert wirklich stark, dass Frauen viel stärker zu einer kollektivistischen Genderidentität streben.
Das ganze wird zwingender maßen die Ethik der Geschlechter stören. Besonders heißt das, dass die "Ethik der Fürsorge" viel seltener für Männer gilt und viel öfter für Frauen. Auch Männer bewerten Frauen viel seltener nach fairen Standards, ausgelöst durch den universalen Trieb dem weiblichen Geschlecht zu gefallen und Vorzüge zu gewähren. Dieses zweite Phänomen wird oft als "guter/ gut gemeinter Sexismus" oder "white knighting" beschrieben und ist bekannt.

Gucken wir uns dafür doch mal ein paar Fakten über Krebs an: https://www.livescience.com/3780-odds-d ... lydiseases
Some cancers took more lives than others. The top killers, lung and bronchial cancers, killed about 155,000 people in 2014, or about 49 deaths per 100,000 people. Colon and rectal cancers claimed about 16 lives per 100,000 people, and breast cancer took about 13 lives per 100,000 people. Pancreatic cancer and prostate cancer followed, with about 12.7 and 9 deaths per 100,000 people, respectively.
Wenn wir jetzt moralische und praktische Prinzipien auf diese Daten anwenden würde, müsste die Finanzierungen für die Medizin abhängig von den toten sein. Weit gefehlt.
https://www.cancer.org/research/current ... -type.html
Trotz der Tatsache, dass Lungenkrebs mit einer 3,8 fachen Rate von Brustkrebs tötet, bekommt er nur in etwa die halbe Finanzierung.
Und mit dem Vergleich zu Prostatakrebs möchte ich gar nicht erst anfangen :dance:
Wenn man sich die spezifischen Zuschüsse anschaut, wird das ganze noch absurder.

Das ganze Zeigt uns ganz Eindeutig wo die Prioritäten der Gesellschaft liegen. Auch hier wird die "Ethik der Fairness" für Frauen und Männer nicht angewendet.
Von dem Problem mit den Frauenhäusern habe ich ja auch schon mal erzählt.

Abschluss

Viele Leute, leider ich auch, investieren viel Zeit und Geld um logisch zu argumentieren, wie ursprünglich gute Konzepte immer mehr ihre Bedeutung verlieren. Das Problem dabei ist, dass Feminismus und Soziale Gerechtigkeit ihre Ursprünge nicht in Logik und Rationalität haben, sondern den Emotionen und Trieben entspringen. In vielen heutzutage wichtigen "Diskussionen" geht es nur noch um Gefühle.
Natürlich verschreiben sich viele Leute gerne der Fairness und Logik, das ganze ist leider nur ein Lippenbekentnis, sobald es um gegensätzliche Interessen geht, übernehmen wieder die Gefühle.
Ich bin mir sicher, dass man viele Leute fragen kann, ob Geld nach Mortalitätsrate des spezifischen Krebs finanziert werden soll. Die Antwort wäre meistens "natürlich, je tödlicher etwas ist, desto mehr Geld sollte man in die Erforschung und Erkennung investieren." Sobald man aber dann erzählt, dass es dazu führen wird, dass die eigenen Interessen dadurch weniger Geld bekommen würden, wird die vorher gemachte Aussage gerne ignoriert."
Männer und Frauen interpretieren Sachen wie "Gleichheit" und "Fairness" komplett anders wie oben schon gezeigt. Wollt ihr weitere Beweise?

http://www.dailymail.co.uk/femail/artic ... -cope.html
Nicola Hewitt, 42, an office manager from Kenley, Surrey, faces the trauma of being without her children Devon, 10, and Sonny, eight, every weekend
This is the reality for Britain's growing legion of 50/50 mothers, who divide their time with the children equally with their exes. It's a growing phenomenon that - on the surface - might seem the fairest way for separated parents to organise their lives.
But it comes at an emotional price for the mothers involved - and the consequences for children are as yet untold.
Hinzu kommen Artikel wie dieser hier
http://nypost.com/2016/04/28/i-want-all ... -any-kids/

Und dann kümmern sich natürlich Frauen erst um den Stress auf der Arbeit, wenn sie selber welche haben.
http://www.rochellesharpe.com/womens-life-expectancy/
It’s one of the most disturbing trends in American public health: women’s life spans are shrinking in many parts of the U.S., and no one knows why.
Woran das wohl liegen könnte :grübeln: Ach ja
It’s a hypothesis at this point, but a reasonable and plausible one,” said James S. House, a professor at the University of Michigan’s Institute for Social Research. Women may have gained work opportunities over the last four decades, he said, but society has done relatively little to help them support their increased responsibilities.
Das nächste Zitat hat die "neusten" Erkenntnisse
Job stress can be particularly damaging for employees who hold jobs with rigid hours and high demands, such as clerical, administrative or production work, researchers have found. When Berkman studied women stressed by work and family conflict, she found they had more medical issues than other working women. She looked at women who worked in elder care facilities, comparing those who had rigid and flexible job schedules.
Another study by Harvard professor Michelle Albert concluded that women with all sorts of demanding jobs were 38 percent more likely to have strokes, heart attacks or cardiovascular problems, compared to women with less demanding work.
Ist euch aufgefallen, dass in keiner der Artikel irgendwelche Fragen über Gerechtigkeit und Fairness gestellt werden? Das zeigt wie stark die "Ethik der Fürsorge" bei Frauen ist und wie schwach ausgeprägt bei Männern.
Eigentlich sollte 50/50 geteilte Fürsorge das etwas universell gutes sein ... oder?
Und auch wenn Kurzlebigkeit und schlechte Arbeitsbedingungen nichts gute sind, ist es doch nur ein Bruchteil von dem, mit den Männer Jahrzehnte lang zu kämpfen hatten und das ganz ohne irgendwelche Sorge.

Und ich wiederhole noch einmal:
Weder das abstrakte Fairness-Modell, noch das Gefühls basierte Führsorge-Modell sind im abstrakten Elfenbeinturm der Philosophie in sich inhärent besser. Trotzdem können wir nicht leugnen, dass beide Modell tiefgreifende Einflüsse auf unsere strukturierte Gesellschaft und Infrastruktur haben.
Eine Zivilisation die auf einem Fundament von Fairness und Logik steht, wird sich zurück entwickeln wenn dieses Fundament unter den Füßen weg gezogen wird. Ein Gefühls basiertes Modell wird gigantische und katastrophale Ausmaße haben. Unsere immer komplizierter werdende Welt, braucht abstrakte Prinzipien, um die Superstrukturen am laufen zu halten, auf die wir so stolz sind.

Ich habe fertig.
Zuletzt geändert von Tilim am 07.11.2017 10:00, insgesamt 4-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Talasha »

@Tilim
ERstmal vielen dank für die viele ARbeit, das liest sich extrem interessant, hier erstmal so ein paar Dinge die mir beim ersten lesen aufgefallen sind.
Tilim hat geschrieben: 06.11.2017 23:34
Jay Miletsky hat geschrieben:Employees typically understand the benefits package a company offers before they accept an offer for employment. It's selfish and petty to accept a job under a specified set of conditions, only to whine about those conditions later, when your own situation changes and the benefits package you once agreed to is no longer convenient for you.
Das ist absoluter Bullshit, bessere Konditionen heraus zu schlagen als im ursprünglichen Arbeitsvertrag vorgesehen, ist absolut üblich. So gut wie jeder Angestellte, inklusive mir hat schon einmal über Zulagen, Gehaltserhöhungen und so weiter und so fort verhandelt. Dieses nun als erbärmlich zu bezeichnen ist vorsichtig ausgedrückt fragwürdig. Das wäre so, als würde man z.B. in einer DSA-Runde niemals neue Hausregeln zulassen, weil man ja am Anfang eingewilligt hat mit einer bestimmten Regelauslegung und Hausregelsammlung zu spielen.
Das ganze Zeigt uns ganz Eindeutig wo die Prioritäten der Gesellschaft liegen. Auch hier wird die "Ethik der Fairness" für Frauen und Männer nicht angewendet.
Von dem Problem mit den Frauenhäusern habe ich ja auch schon mal erzählt.
Ja, das ist auch ein Problem, Rhonda und ich haben wenn ich mich recht erinnere da auch schon ein paarmal etwas dazu geschrieben, der Ex-Google-Mitarbeiter hat wenn ich mich recht erinnere ebenfalls über diese unschöne Auswirkung der althergebrachten Geschlechterrolle des "Starken Geschlechts" geschrieben. Auch gibt es z.B. keinen Arzt der sich so detailliert mit typischen Männerproblemen auskennt wie es der Frauenarzt eben mit den Eigenheiten des weiblichen tut.

Den Rest muss ich noch ein paar mal Lesen und durchdenken bevor ich mich dazu äußere.
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

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