Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

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Salix Lowanger
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von Salix Lowanger »

Nachricht der Moderation - Eadee

Thema abgetrennt von viewtopic.php?f=31&t=36058
Da diese Helden bereits die Tausend Oger erlebt haben, frage ich mich ohnehin, warum sie nicht als Sieben Gezeichnete gegen Borbarad gezogen sind.
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Cifer
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Ende JdF = Ende der Helden?!

Ungelesener Beitrag von Cifer »

Salix Lowanger hat geschrieben: 19.12.2017 12:06Da diese Helden bereits die Tausend Oger erlebt haben, frage ich mich ohnehin, warum sie nicht als Sieben Gezeichnete gegen Borbarad gezogen sind.
Weil die sieben Gezeichneten nicht die sind, die zuerst "hier!" geschrien haben, sondern die, die zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren?

(Oder alternativ: Weil nicht jeder auf eine Kampagne Bock hat, die vermutlich mehr Gruppen abbrechen als beenden?)
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Wolfio
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Ende JdF = Ende der Helden?!

Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Cifer hat geschrieben: 19.12.2017 15:51
Salix Lowanger hat geschrieben: 19.12.2017 12:06Da diese Helden bereits die Tausend Oger erlebt haben, frage ich mich ohnehin, warum sie nicht als Sieben Gezeichnete gegen Borbarad gezogen sind.
Weil die sieben Gezeichneten nicht die sind, die zuerst "hier!" geschrien haben, sondern die, die zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren?

(Oder alternativ: Weil nicht jeder auf eine Kampagne Bock hat, die vermutlich mehr Gruppen abbrechen als beenden?)

Ich sehe hier halt weniger die Kampagne in der Schuldigkeit, sondern auch die Spielerschaft. Railroad, langfristige Weltentwicklungen/Handlungsentwicklungen und auch mal einstecken müssen..... das ist bei vielen Spielern aktuell nicht mehr gewünscht.
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Eadee
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Ende JdF = Ende der Helden?!

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Wolfio hat geschrieben: 19.12.2017 23:06Ich sehe hier halt weniger die Kampagne in der Schuldigkeit, sondern auch die Spielerschaft. Railroad, langfristige Weltentwicklungen/Handlungsentwicklungen und auch mal einstecken müssen..... das ist bei vielen Spielern aktuell nicht mehr gewünscht.
Interessant. Also sind auch Briefbomben nicht das Problem sondern die Leute die einfach nicht mehr von ihrem Paket weggesprengt werden wollen? :grübeln:
Das finde ich doch sehr skurril.

Die Kampagne hat Eigenschaften die sie (für bestimmte Leute) unattraktiv machen, das ist aber definitiv nicht die Schuld der Spieler sondern der Autoren. Seine Vorlieben kann man nicht willentlich ändern, eine Kampagne schon.
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Wolfio
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Ende JdF = Ende der Helden?!

Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Eadee hat geschrieben: 19.12.2017 23:39
Wolfio hat geschrieben: 19.12.2017 23:06Ich sehe hier halt weniger die Kampagne in der Schuldigkeit, sondern auch die Spielerschaft. Railroad, langfristige Weltentwicklungen/Handlungsentwicklungen und auch mal einstecken müssen..... das ist bei vielen Spielern aktuell nicht mehr gewünscht.
Interessant. Also sind auch Briefbomben nicht das Problem sondern die Leute die einfach nicht mehr von ihrem Paket weggesprengt werden wollen? :grübeln:
Das finde ich doch sehr skurril.

Die Kampagne hat Eigenschaften die sie (für bestimmte Leute) unattraktiv machen, das ist aber definitiv nicht die Schuld der Spieler sondern der Autoren. Seine Vorlieben kann man nicht willentlich ändern, eine Kampagne schon.

Merkst du selber, dass der Vergleich unpassend und geschmacklos war, oder?

Naja, scheinbar war die G7 früher weit weniger... Abbruchbelastet, als in den letzten Jahren.
Das aber wegen jeder Vogabe des Meisters gleich Railroad gebrüllt wird und Railroad auch nur und ohne Gnade "böse" ist...

Ich hab mittlerweile schon viele Gruppen erlebt, die allein schon bei 2-3 zusammenhängenden Abenteuern ihre "Entscheidungsfreiheit"
eingeschränkt sahen. Meiner Empfindung nach, ist es eben auch die Schuld der Spieler, wenn man etwas anfängt und in langatmigeren
Passagen nicht auch mal die Zähne zusammenbeißen kann. Das gilt nicht nur für die G7, sondern sogar für die Phili, die auch immer mehr
Gruppen abbrechen, weil "zu lange" oder "zu einschränkend".

Um dein Beispiel zu korrigieren: Die G7 ist, wie alle längeren Kampagnen: Eine Wandertour in den Alpen.
Das es schon unzählige Gruppen geschafft haben, ziegt, dass durchaus zu bewältigen. Man darf halt nicht bei
jeder zweiten Steigung jammern, wie schlimm doch das Wandern auf dieser Strecke ist und vorschlagen, man
geht nicht weiter. Zähne zusammenbeißen und auf die geile Aussicht am Ende freuen.
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Hesindian Fuxfell
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Ende JdF = Ende der Helden?!

Ungelesener Beitrag von Hesindian Fuxfell »

Wolfio hat geschrieben: 20.12.2017 11:32Merkst du selber, dass der Vergleich unpassend und geschmacklos war, oder?
Fand ich nicht :P
Die G7 ist eine Kampagne, in der man eher speziell dafür erstellte Charaktere verwendet, da sowohl Entwicklung der Charaktere als auch Ausgang der Kampagne recht speziell sind.
Und jetzt kommen wir zur Ausgangsfrage: Warum haben Helden die schon den Zug der Oger gespielt haben nicht G7 durchgemacht sondern sind zu JdF gesprungen?
Vielleicht, weil die Spieler diese Charaktere nicht in der G7 opfern wollten sondern andere Ziele mit den Helden hatten. Das den Spielern vorzuwerfen sehe ich eher als unpassend und skurril an.
Wolfio hat geschrieben: 20.12.2017 11:32Die G7 ist, wie alle längeren Kampagnen: Eine Wandertour in den Alpen.
Nicht ganz: Wenn Kampagnen Wandertouren durch die Alpen sind, ist die G7 Hannibals Heerzug durch die Alpen. Will nicht jeder in der Form mitmachen. Oft reicht ne einfache Wandertour auch...
Der dessen Name nicht getanzt werden darf.
wenn Tom Riddle an einer Waldorfschule gewesen wäre

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Eadee
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Ende JdF = Ende der Helden?!

Ungelesener Beitrag von Eadee »

@Wolfio ohne dir zu nahe treten zu wollen, die G7 hat einige Merkmale die rein objektiv schlecht geeignet sind für das Medium Rollenspiel und besser geeignet sind für das Medium Roman/Film/Computerspiel.

Was unterscheidet das Rollenspiel im Wesentlichen von diesen anderen Medien? Es ist die Ergebnisoffenheit, die freie Charakterentwicklung und die Möglichkeit sich selbst aktiv am Inhalt einbringen zu können.

Die G7 hat by the book keine Ergebnisoffenheit, zwischen den Abenteuern sind gewaltige Zeiträume in denen die Helden proaktiv keinen Erfolg haben dürfen (weil sonst die folgenden Abenteuer nicht mehr funktionieren) dass es lächerlich bis frustrierend wird. Und auch einige Abeneteuer dürfen auf keinen Fall anders ausgehen als von den Autoren vorgesehen, sonst funktioniert die gesamte Kampagne nicht mehr (AoE zB darf für keine der Seiten ein voller Erfolg sein). Das Endergebniss ist auch als Teilerfolg vorgeschrieben (B weg, Heptarchen da).
In der Phileasson-Saga (DSA 2/3) gibt es 12 Aufgaben deren jeweiliger Ausgang offen ist. Solange nicht die Helden, Phileasson oder Shaya sterben, kann die Kampagne weitergehen, egal ob die Aufgabe zuvor erfolgreich gelöst wurde oder nicht. Selbst wenn die Gruppe bei jeder einzelnen Aufgabe versagt könnte sie am Ende noch gewinnen, wenn Beorn es nicht rechtzeitig nach Thorwal zurück schafft. Im schlimmsten Fall sorgt das versagen bei einer Aufgabe dass man es deutlich schwerer hat die folgende Aufgabe zu lösen (zB Aufgabe 5 und 6 oder 8 und 9).

Wichtig ist, die Wettfahrt geht weiter, das Ergebnis ist aber bis zum Ende ungewiss, weil die Helden auch ganz zum Schluss noch versagen können. Und auch wenn die offizielle Spielwelt davon ausgeht dass Phileasson die Wettfahrt gewinnt kann das offizielle Aventurien problemlos weiter bespielt werden, auch wenn Beorn gewinnt oder die Wettfahrt ganz abgebrochen wird.

Die G7 stört weiterhin die freie Charakterentwicklung. Durch die vom Spielleiter zugeteilten Zeichen, die maßgeblich das Verhalten der Helden und die Steigerungsmodalitäten beeinflussen werden die Helden in Nischen gezwängt die sie unter Umständen gar nicht wollen.
Bei der Phileasson-Saga ist die einzige Einschränkung in der Charakterwentwicklung, dass die Helden sich nicht grundsätzlich gegen die Moralvorstellungen eines SEHR weltoffenen Thorwalers auflehnen.

Also nein, dass man JdF mit Helden spielt die keine Gezeichneten waren liegt definitiv nicht kategorisch an "Problemspielern". Und doch, dass manche Leute die G7 meiden ist "Schuld" der Kampagne, die einige fürs Medium Rollenspiel ungeeignete Eigenschaften trägt.
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Dingleberry
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Ende JdF = Ende der Helden?!

Ungelesener Beitrag von Dingleberry »

Die Autoren in einem Vergleich als Terroristen und die Spielerschaft als Opfer eines Terrorangriffs darzustellen ist definitiv geschmacklos und unangebracht. Und die implizierte Unterstellung von "Victim Blaming" schießt auch am Ziel vorbei.

Der Post von Salix war leicht Off-Topic und die gesamte Diskussion um die 7G ist es zu 100%. Dass die Meinung da weit auseinander gehen ist glaub ich nur zu gut bekannt.

Ist die 7G gerailroadet? Ja, definitiv. Lässt sich auch nicht vermeiden bei einer Kampagne die den neuen Status Quo etabliert.
Ist Railroading was schlimmes? Die Frage muss jeder für sich selbst klären, Manche möchten ein Aventurien wo sie Answin beim Giftanschlag auf Brin helfen und ihn auf den Thron helfne, Andere möchten den vorgegeben Metaplot möglichst getreu nachspielen. Letzteres geht nur mit Railroading auch wenn man das als Meister mit Illusion-of-Choice verdecken kann.

rant over
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Eadee
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Dingleberry hat geschrieben: 20.12.2017 12:40Der Post von Salix war leicht Off-Topic und die gesamte Diskussion um die 7G ist es zu 100%. Dass die Meinung da weit auseinander gehen ist glaub ich nur zu gut bekannt.

Nachricht der Moderation

Danke für den Hinweis, ich habe das ganze mal abgetrennt.
Dingleberry hat geschrieben: 20.12.2017 12:40Die Autoren in einem Vergleich als Terroristen und die Spielerschaft als Opfer eines Terrorangriffs darzustellen ist definitiv geschmacklos und unangebracht. Und die implizierte Unterstellung von "Victim Blaming" schießt auch am Ziel vorbei.
Ja, der Vergleich ist extrem und übertrieben. Für meinen (subjektiven) Geschmack aber durchaus passend dafür was die Kampagne der offiziellen Spielwelt "antut".

Ich sage ja nicht, dass niemand die G7 genießen könnte. Ich bin lediglich der Meinung, dass sie für das Medium Rollenspiel nicht optimiert wurde (objektiver Teil), und dass die Umwälzungen die die Kampagne vorschreibt ein Schlag mitten ins Gesicht ist wenn man Aventurien prä-Borbarad liebgewonnen hat (subjektiver Teil).
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Wolfio
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Öhm... auch die G7 kann bis zum Ende scheitern.
Unsere Gruppe ist damals teilweise zu Borbarad übergelaufen. DAS war so sicher nicht geplant.

Ich seh es aber halt echt so, dass man, wenn man zusammen beschließt, man will die Kampagne spielen,
dann auch mal durchhalten muss, selbst wenn es mal etwas zäh ist.
Auch das geht ja vorbei, so dass man sich auf später Freuen kann/darf.
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Dingleberry
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von Dingleberry »

Ich bin lediglich der Meinung "..." (objektiver Teil)
Meinung und Objektivität sind ziemlich genau Widersprüche. Wobei ich Objektivität auch überbewertet finde, zumal es auch etwas ist, was Menschen gar nicht wirklich können. Wir können gerne subjektiv argumentieren, objektiv wird das schnell langweilig.

Ich hab DSA eben erst Post-Borbarad wirklich kennen gelernt. Meine Ausflüge nach Prä-B beschränken sich auf den ersten Teil der Orklandtrilogie, damals mit 14 Jahren und dem allerersten Helden. Ansonsten hab ich Prä-B nur als Vorbereitung auf die 7G erlebt, kurz bespielt und etwas ausführlicher geleitet.

Der Wandel vom Märchen-Flair zu Tolkienesque und Lovecraftian mag sicher nicht allen Spielern gefallen haben, offensichtlicher Weise muss man sagen, aber es ist nunmal der Weg den man damals gegangen ist. Wie sollte ein Rollenspiel eine solche Wandlung im Status Quo auch darstellen wenn nicht mit gerailroadeten Abenteuern? Einfach ne neue Edition rausbringen und beschreiben wie es dazu gekommen ist? Ist doch noch blöder oder?

Ich denke nicht, dass der hohe Railroadinganteil die Hauptkritik unter den Kritikern ist, mehr wozu das Railroading geführt hat. Railroading hat es vorher auch schon gegeben.
Ob Aventurien Post-B oder Prä-B "besser" war lässt sich nicht objektiv sagen, wie so vieles ist das eine Geschmackssache
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McBaine
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von McBaine »

Eadee hat geschrieben: 20.12.2017 12:38Was unterscheidet das Rollenspiel im Wesentlichen von diesen anderen Medien? Es ist die Ergebnisoffenheit, die freie Charakterentwicklung und die Möglichkeit sich selbst aktiv am Inhalt einbringen zu können.
Seit wann ist Ergebnisoffenheit ein Faktor? Ich dachte Rollenspiel hieße Rollenspiel weil man in eine Rolle schlüpft und diese spielt. Das kann ergebnisoffen sein, muss aber nicht. Wenn du einen lebendigen Metaplot haben willst, dann lassen sich bestimmte festgesetzte Ereignisse halt nicht durch Spieler ändern. Wenn man das nicht will kann man ab einem bestimmten Punkt aus dem Metaplot aussteigen und was eigenes machen.

@topic: Niemand zwingt Helden dazu die G7 zu spielen. Vielleicht haben die etablierten Helden als Nichtgezeichnete gegen Borbarads Schergen gekämpft oder stolpern aus einer Feenglobule und stellen fest dass statt 20 Tagen 20 Jahre vergangen sind. Vielleicht sind es auch Junghelden die jetzt erst alt genug sind um auf Abenteuer auszuziehen und der Borbarad Krieg war halt vor ihrer Zeit.

Wenn man JdF lieber spielen will als G7, dann sollte man das machen.

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Eadee
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

McBaine hat geschrieben: 20.12.2017 18:01Seit wann ist Ergebnisoffenheit ein Faktor? Ich dachte Rollenspiel hieße Rollenspiel weil man in eine Rolle schlüpft und diese spielt. Das kann ergebnisoffen sein, muss aber nicht.
Ergebnisoffenheit ist etwas das Rollenspiel als Alleinstellungsmerkmal hat. Es ist nicht notwendig für Rollenspiel, aber wenn man die Ergebnisoffenheit über Bord wirft braucht man keinen menschlichen Spielleiter, dann kann man diesen auch durch einen Computer ersetzen oder ein Soloabenteuer spielen.

Es gibt durchaus Leute die vom Rollenspiel besonders wegen dieser Ergebnisoffenheit zugewandt sind, diese werden in keinem anderen Medium auf ihre vollen Kosten kommen.

Dann gibt es Leute die eine möglichst epische aber vordefinierte Plotline bevorzugen. Maximale Epik lässt sich aber mit anderen Medien, wo der Konsument sich nicht einmischt und durch seine Entscheidungen oder gar Würfelwürfe den Plot gefärdet, besser darstellen, z.B. Film, Serie oder Buch.

Deswegen betrachte ich Ergebnisoffenheit nicht für unbedingt notwendig, aber für den Optimalzustand für eine Rollenspielkampagne.

Und bei einer Bewertung kann man mehrere Wege gehen, entweder man kritisiert/lobt wie weit sich die Kampagne vom Durchschnitt in einem Bewertungskriterium abweicht (Ergebnisoffenes Spiel im durchschnittlichen DSA-Abenteuer bereitet weniger Probleme als Ergebnisoffenes Spiel in der G7). Oder man orientiert sich am Medium und stellt fest für welches Medium sie aufgrund ihrer Eigenschaften am besten geeignet ist (vermutlich ein PC-Spiel oder Roman).
Man kann auch daran bewerten wie viele Leute die Kampagne lieben, man kann danach bewerten wie viele Leute die Kampagne hassen, etc... aber letztendlich bekommt man dadurch nur eine Statistik die nichts über die handwerkliche Qualität, sondern nur über die Verteilung der Vorlieben der Spielerschaft aussagt.

Egal wie qualitativ hochwertig ein maßgeschneiderter Anzug sein mag, es laufen mehr Leute mit Stangenware von Marke XY herum. Die Quantitative Aussage ist eben für eine Qualitative Betrachtung unerheblich.
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McBaine
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Ungelesener Beitrag von McBaine »

Eadee hat geschrieben: 20.12.2017 18:59Ergebnisoffenheit ist etwas das Rollenspiel als Alleinstellungsmerkmal hat.
Das kommt darauf an, wie man Ergebnisoffenheit definiert. Geht es nur um das letztendliche Ergebnis bzw. Ende? Das haben auch viele Computerspiele. Geht es darum zu jederzeit alles machen zu können?

Letztendlich geht es doch nur darum ob man den Metaplot haben möchte und wie lange. Ergebnisoffen und Metaplot sind zwei sich gegenseitig ausschließende Konzepte. Fällt Prinz Brin dem Mordanschlag zum Opfer? Macht man das Ergebnisoffen besteht eine 50/50 Chance, den folgenden Metaplot komplett in die Tonne zu kloppen. Wer gewinnt den Orkkrieg? Kann Borbarad besiegt werden? Wird der Basiliskenkönig das Land verwüsten? Wenn die Antwort auf diese Fragen festgelegt ist, kann es nicht Ergebnisoffen sein und wenn sie es nicht ist, dann muss man sich vom Metaplot verabschieden.

Das ist alles. Wenn man vollständige Ergebnisoffenheit lieber mag als Metaplot, dann ist das ja okay. Aber es ist sicherlich keine Voraussetzung.
Eadee hat geschrieben: 20.12.2017 18:59Deswegen betrachte ich Ergebnisoffenheit nicht für unbedingt notwendig, aber für den Optimalzustand für eine Rollenspielkampagne.
Das ist deine Meinung und als solche auch absolut in Ordnung. Für andere Leute ist das halt anders. Wer Aventurien als komplett ergebnisoffene Sandbox haben möchte kauft halt nur die Regionalbeschreibungen statt Kampagnen und denkt sich eben selbst was aus und kann dies dann ergebnisoffen tun (und erschafft dann seinen eigenen Metaplot, nur ohne langfristige Vorausplanung) oder aber nur Abenteuer spielen, die nichts so groß verändern, dass der Status Quo gefährdet wird. Wenn die Konsequenzen bei einer ergebnisoffenen Kampagne aber so minimal sind, dass nie etwas verändert wird, ist das irgendwann aber wohl auch nicht wirklich ergebnisoffen, denn das Ergebnis ist wieder der Status Quo.

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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

McBaine hat geschrieben: 20.12.2017 23:58Das kommt darauf an, wie man Ergebnisoffenheit definiert. Geht es nur um das letztendliche Ergebnis bzw. Ende? Das haben auch viele Computerspiele. Geht es darum zu jederzeit alles machen zu können?
Als Ergebnisoffen sehe ich es an wenn es nicht nur 1/2/3 vorgefertige Ausgänge für Einzelabenteuer gibt, sondern auch ein komplett neuer Ausgang improvisiert werden kann ohne dass die ganze Kampagne beim Teufel ist oder man sich so weit vom Metaplot entfernt dass man keine offiziellen Abenteuer mehr spielen kann.
Ein Computerspiel kann zwar Zufallsbegegnungen einstreuen, aber eine ordentlich improvisierende Story-KI ist mir noch nicht begegnet.
McBaine hat geschrieben: 20.12.2017 23:58Letztendlich geht es doch nur darum ob man den Metaplot haben möchte und wie lange. Ergebnisoffen und Metaplot sind zwei sich gegenseitig ausschließende Konzepte.
Ich will Metaplot. Aber eben als "Metaplot", nicht als "Plot". Wenn XYZ passieren muss/soll für das Fortschreiten des Metaplots dann macht man das über Updates im Aventurischen Boten oder in Romanen. Aber man setzt nicht die Spieler mitten ins Geschehen und setzt ihnen die Spielleiterkanone auf die Brust "ihr müsst jetzt xyz tun, sonst geht der Metaplot nicht mehr".

Abenteuer: Plot
Aventurischer Bote: Metaplot
Tolles Konzept, alle Glücklich, keiner wird mit Karotten an der Angel gelockt die er nicht essen darf. :6F:
McBaine hat geschrieben: 20.12.2017 23:58Wer Aventurien als komplett ergebnisoffene Sandbox haben möchte kauft halt nur die Regionalbeschreibungen statt Kampagne
Sandboxen sind nett, aber eben nicht alles. Es gibt genug Möglichkeiten epische Plotlines spielbar zu machen ohne den Metaplot ernsthaft zu gefärden (siehe zB Phileasson-Saga).
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Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

@Eadee Dir ist aber schon bewusst, dass es auch Spieler (und SL) gibt, die gerne mit ihren Helden den (vorgefertigten) Metaplot mehr oder weniger genau so gestalten wollen, wie er definiert ist, oder?

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Ungelesener Beitrag von Aeolitus »

@Eadee : Ich als Spielleiter und Spieler habe wenig Interesse an einer komplett offenen Kampagne. Der Reiz des Rollenspiels ist für mich, gemeinsam mit Freunden eine spannende Geschichte zu erleben und den eigenen Charakter dabei zu spielen, auszugestalten und weiterzuentwickeln. Ich bin gerne bereit, die Sandbox dabei gegen Schienen einzutauschen, wenn das Stimmige "Cutszenen" mit direkter Auswirkung auf spätere Abenteuer / die Welt und dergleichen bedeutet - was durch Schienen unendlich viel einfacher wird, weil eben feststeht, das bestimmte Dinge passieren. Bin ich deshalb jetzt ein schlechter, oder gar kein Rollenspieler?

DU magst keine Schienen. Vielleicht kann Rollenspiel, so wie DU es willst auch von keinem anderen Medium ersetzt werden. Deswegen mich und meine Gruppe in Filme und Bücher verbannen zu wollen oder uns als Stangenware abzutun ist schon sehr egozentrisch und etwas ignorant.

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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Thematisch nehmen sich die beiden Kampagnen nicht allzuviel, Magier sind entweder unfähig oder auf der falschen Seite, es gibt eine unglaubwürdige Bedrohung aus dem nirgendwo, in beiden sind die Charaktere nur Handlanger einer unfähigen Führung, es gibt diverse kosmologische Bedrohungen die so bedrohlich sind dass sie im Anschluss keinerlei Folgen haben, in beiden fahren die Charaktere einen Pyrrhussieg ein. Beide sind Railroading vom feinsten. Beide passen mit ihrem angeblichen oder tatsächlichen Bombast (der meist ohne Rücksicht auf ein Maß an ,Realismus' inszeniert ist) schwerlich ins sonst beschauliche Aventurien.

Die G7 ist etwas internationaler während das JdF den Fokus auf mittelreichische Innenpolitik legt. Da man im JdF tatsächlich kleinere Brötchen backt, wenn man den Nebenplot ignoriert bei dem mal eben die Spährengrenzen zerschlagen werden soll, halte ich sie sogar für die bessere Kampagne von beiden. Wirklich gut ist aber keine der Beiden.

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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Skyvaheri hat geschrieben: 21.12.2017 07:47@Eadee Dir ist aber schon bewusst, dass es auch Spieler (und SL) gibt, die gerne mit ihren Helden den (vorgefertigten) Metaplot mehr oder weniger genau so gestalten wollen, wie er definiert ist, oder?
Ich verbiete niemandem viel Mühe da rein zu stecken dass alles so kommt wie es ohnehin gekommen wäre. Meinen Spielern mute ich so etwas jedoch nicht zu und habe auch kein Interesse als Spieler nach "Drehbuch" zu spielen. Das wäre meinem Verständnis nach Schauspielerei, aber nicht Rollenspielerei.
Aeolitus hat geschrieben: 21.12.2017 09:07 Bin ich deshalb jetzt ein schlechter, oder gar kein Rollenspieler?
Nein, ob du ein guter Rollenspieler bist kann ich nicht an deinen Vorlieben festmachen, denn:
Schopenhauer hat geschrieben:Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.
Daher bewerte ich Personen nicht daran was sie wollen, sondern daran was sie tun. Was bedeutet dass ich erstmal mit dir am Spieltisch sitzen müsste um so etwas beurteilen zu können (und selbst dann gewinnt man ein vollständiges Bild über die rollenspielerische Leistung erst wenn man längere Zeit zusammen spielt).

Auch wenn es vielleicht schwer zu erkennen ist, ich propagiere hier nicht dass eine Sandbox das Perfekte Rollenspiel ist. Ich bin auch ein Fan von längeren und komplexeren Plotlines. Allerdings sollten diese keine vordefinierten Schienen haben die auf Teufel komm raus benutzt werden müssen. Der Spielleiter darf gerne X Bahnhöfe festlegen an denen der Plot halt macht, aber er soll es bitte den Spielern überlassen wo sie die Schienen verlegen um zu diesen Bahnhöfen zu kommen, zulassen dass mal ein Bahnhof übersprungen wird, oder man einen Bahnhof anfährt den er gar nicht erwartet hatte.

Was ich mich allerdings frage ist, wo ist für dich der Reiz bei einer Szene anwesend zu sein, die du nicht beeinflussen darfst, egal wie unglaubwürdig/unfähig/dumm dein Held danach dasteht? Stattdessen könnte er an einer anderen Stelle einen Plot verfolgen dessen Ausgang tatsächlich von seinen Taten abhängt, wo du tatsächlich deinen Helden darstellen kannst wie du es willst. Wo es inhaltlich einen Unterschied macht ob du als Spieler an dem fraglichen Spielabend dabei warst oder ob die Gruppe dir nur vom geschehenen berichtet.

Ich verstehe dass man hin und wieder Cutscenes einsetzen kann, aber je größer, länger und häufiger sie werden desto weniger sind die Spieler und die Helden relevant und man entfernt sich immer weiter vom Medium Rollenspiel.

Und um zum Thema zurück zu kommen, wenn man das JdF spielen (statt angucken) will, dann tut man gut daran wenn man die G7 überspringt und sich so aus dem Metaplot raushält.
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Aeolitus
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Ungelesener Beitrag von Aeolitus »

@Eadee : Erstaunlicherweise lese ich auch Bücher - das sind so kleine bedruckte Papierdinger - obwohl ich bei denen auf gar keine Weise auf den Plot Einfluss nehmen kann - verrückt, oder?

Sarkasmus beiseite - es macht einen Riesenunterschied, ob ich eine Szene nicht beeinflussen darf, oder ob es gewisse im Voraus abgesteckte Rahmenevents gibt. Wenn festgelegte Events bei dir automatisch bedeuten, dass du keinen Einfluss nehmen darfst, klingt das für mich eher so, als ob dein Meister damit nicht klarkommt. Denn dieser hat ja die komplette Kontrolle über die Szene, und kann sie anpassen, wie er will. Wenn die Gezeichneten also Borbarad in PdG gegenüberstehen und der Meister es trotz der Machtfülle Borbarads nicht schafft, dass Borbarad sich am Ende zurückziehen kann, sehe ich da die Schuld beim Meister, nicht bei der Kampagne. Wenn die Spielergruppe stark genug ist, um der geballten Macht der Legatin des Namenlosen und einer Vampirhorde soviel entgegenzusetzen, dass sie Pardonas Ritual dabei zunichte machen können - dann hat der Meister sich wohl ziemlich mit der Stärke der Gegner verschätzt.

Ich verstehe, wenn einen Railroading nervt - es gibt Situationen, da stört es mich auch. Aber in der G7 ist mir das bisher eher wenig vorgekommen - weil da die Gegenseite über derartige Mittel verfügt, dass ich als Spielleiter noch nichts mit dem Meisterhammer lösen musste. Es hat immer gereicht, vorsichtig zu überlegen, was ich meinen Helden denn entgegenschmeiße - und eben ein bisschen flexibel auf ihre Aktionen zu reagieren.

Interessanterweise ist bei uns übrigens das kommunizierte Spielziel gar nicht "Den Verlauf Aventuriens Beeinflussen". Es ist "Gemeinsam Einem Geliebten Hobby Nachgehen Und Dabei Spaßhaben". Ob dabei die Schienen oder die Taten der Helden bestimmen, wo die Reise hingeht, ist dann eigentlich egal, solange alle damit Spaß haben. Und den haben wir mit der G7 definitiv.

Fragen, die man sich also stellen kann:

Wie sehr macht dein Meister einfach nur das, was im Buche steht - und wieviel passt er es auf seine Spielgruppe an?
Wollen die Spieler gemeinsam deine Pläne über den Haufen werfen, oder ist es ihnen Recht, gemeinsam deine Vision für sie zu erleben?
Spielt ihr DSA, um möglichst viele Erfolge zu haben, oder, um gemeinsam Spaß zu haben?

Antwortet man auf die drei Fragen jeweils mit "Letzteres", könnte man über die G7 nachdenken. Für dich ist das scheinbar einfach nicht so - aber dann rede sie doch nicht pauschal anderen Leuten aus. Sag, was dich an ihr stört, und belass es dabei.

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Aeolitus hat geschrieben: 21.12.2017 13:16Für dich ist das scheinbar einfach nicht so - aber dann rede sie doch nicht pauschal anderen Leuten aus. Sag, was dich an ihr stört, und belass es dabei.
Wenn ich den Eindruck erweckt habe ich wolle jemandem die Kampagne ausreden dann tut mir das leid. Ich wollte eine mögliche Erklärung geben auf die Frage im Eingangspost:
Salix Lowanger hat geschrieben: 19.12.2017 12:06Da diese Helden bereits die Tausend Oger erlebt haben, frage ich mich ohnehin, warum sie nicht als Sieben Gezeichnete gegen Borbarad gezogen sind.
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Wobei deine Argumentation zuungunsten der G7 auch zuungunsten von JdF ausfallen würde.
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Davon gehe ich aus. JdF habe ich allerdings bisher weder gelesen noch gespielt (oder gar geleitet) daher kann ich dazu nichts näheres sagen.

Allerdings kann man (wenn der SL sich reinhängt, wie bei uns in der G7) jedes Abenteuer für sich ergebnisoffen spielen. Behandelt ein Abenteuer aber nicht nur Plot, sondern auch Metaplot entfernt man sich dabei aber meilenweit vom Kanon, was bedeutet dass man manche Abenteuer eben nicht mehr spielen kann weil die Voraussetzungen durch das ergebnisoffene Spiel nicht mehr gegeben sind.

Wenn jetzt aber die Spieler sagen "Wir wollen Ergebnisoffenes Spiel" in Kombination mit "Wir wollen Jahr des Feuers spielen". Dann ist es nur logisch die G7 zu umschiffen, denn diese kann man nicht ergebnisoffen leiten wenn man JdF spielen will.
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Auch JdF kann man nicht ergebnisoffen spielen wenn man wirklich JdF spielen und nicht nur eigene Abenteuer die vor dem Hintergrund des JdF stattfinden.

Die hohe Kunst ist es doch bei DSA, ganz im Sinne des Illusionismus, insbesondere seiner Unterform des Partizipionismus, dem wissenden Spieler die Möglichkeit zu geben am plot mitzuwirken und durchaus einen Eindruck in der Welt zu hinterlassen ohne gewisse geschichtliche Zwischenpunkte zu ändern.
Ist es wirklich noch railroaden wenn die Spieler sich aufgrund der ihren Chars vorliegenden Informationen genau für die rechte Tür entscheiden wie im AB vorgesehen. Und in den meisten Fällen ist der exakte Weg nicht so wichtig wie das erreichen gewisser Punkte. Sobald man das Konzept von karmatischen Kausalknoten verstanden und verinnerlicht hat gibt es bei metaplotrelevanten ABs eigentlich kein railroading auf Spielebene mehr, da das Universum Ingame dafür sorgt, daß die Wichtigen Dinge genau an jenen Knoten stattfinden.
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Warum die G7 überspringen auf dem Weg zum JdF?

Ungelesener Beitrag von Thymian »

Salix Lowanger hat geschrieben: 19.12.2017 12:06Da diese Helden bereits die Tausend Oger erlebt haben, frage ich mich ohnehin, warum sie nicht als Sieben Gezeichnete gegen Borbarad gezogen sind.
Naja - In der Ogerschlacht waren ja nicht nur sieben, sondern hunderte Helden (wenn man nur die nimmt, die Hals Aufruf gefolgt sind). Die haben sich danach ja auch nicht alle zur Ruhe gesetzt. Man sollte sich aber vielleicht schon Gedanken machen, wie die Helden die Borbaradkrise erlebt haben, und vielleicht wenigstens ein, zwei Abenteuer aus der Nebenlinie einstreuen (Goldene Blüten auf Blauem Grund oder Brogars Blut kommen sofort in den Sinn).

Nebenbei bemerkt finde ich ja doch, dass das Ende der Sieben-Gezeichneten-Kampagne auch das Ende der Sieben Gezeichneten bedeuten sollte. Wer einen veritablen Halbgott besiegt hat, hat keine weltlichen Ziele mehr in Aventurien - Und das (notwendige!) Machtlevel der Gezeichneten am Ende der Kampagne sollte es eh schwer machen, ihnen noch irgendeine realistische Herausforderung zu stellen.
bluedragon7 hat geschrieben: 21.12.2017 15:00 Die hohe Kunst ist es doch bei DSA, ganz im Sinne des Illusionismus, insbesondere seiner Unterform des Partizipionismus, dem wissenden Spieler die Möglichkeit zu geben am plot mitzuwirken und durchaus einen Eindruck in der Welt zu hinterlassen ohne gewisse geschichtliche Zwischenpunkte zu ändern.
Ist es wirklich noch railroaden wenn die Spieler sich aufgrund der ihren Chars vorliegenden Informationen genau für die rechte Tür entscheiden wie im AB vorgesehen. Und in den meisten Fällen ist der exakte Weg nicht so wichtig wie das erreichen gewisser Punkte. Sobald man das Konzept von karmatischen Kausalknoten verstanden und verinnerlicht hat gibt es bei metaplotrelevanten ABs eigentlich kein railroading auf Spielebene mehr, da das Universum Ingame dafür sorgt, daß die Wichtigen Dinge genau an jenen Knoten stattfinden.
Genau das. Als Meister hat man alle Stricke in der Hand - und man kann nicht nur alles so beschreiben, dass die rechte Tür der einzige logische Weg ist, sondern man kann sogar in Echtzeit einfach entscheiden, dass die linke Tür in den selben Raum führt wie die rechte. Das mag im Kern railroading sein, aber ich habe immer noch nicht verstanden warum railroading grundsätzlich eine schlechte Sache ist. Klar, wenn die Helden sich so fühlen als könnten sie keine freien Entscheidungen treffen ist das schlecht.

Aber wenn ihre Entscheidungen zwar eine Rolle spielen, am Ende der Handlungsfaden aber doch an seinem Ziel ankommt, finde ich das stimmiger und eleganter als jede vor sich hin improvisierende Sandbox.
Zuletzt geändert von Thymian am 21.12.2017 15:20, insgesamt 1-mal geändert.
Auch Satinav fragt das Leben nicht, dem er Stunde für Stunde und Atemzug für Atemzug raubt - und doch:
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

bluedragon7 hat geschrieben: 21.12.2017 15:00Sobald man das Konzept von karmatischen Kausalknoten verstanden und verinnerlicht hat gibt es bei metaplotrelevanten ABs eigentlich kein railroading auf Spielebene mehr, da das Universum Ingame dafür sorgt, daß die Wichtigen Dinge genau an jenen Knoten stattfinden.
Wobei das nur beschränkt funktioniert, denn der Ausgang derartiger Konfrontationen und Begegnungen wird in dem Konzept eben nicht festgeschrieben sondern lediglich das es zur Konfrontation kommt. Das bedeutet, an den Stellen, die die Spieler beeinflussen können sich durchaus vom Metaplot noch abweichen und dabei dafür sorgen, dass dieser eben nicht mehr funktioniert, selbst wenn man karmatischen Kausalknoten folgt.

Es ist auch eine Frage, ob es nicht eine gesunde Zwischenebene zwischen dem Illusionismus über dem Railroading und dem ergebnisoffenen Spiel gibt. Ich als SL nehme mir z.B. jederzeit die Freiheit den Metaplot meinen eigenen Ideen unterzuordnen und anzupassen und von da an das Spiel weiter zu entwickeln und das bedeutet eben auch abweichend vom Metaplot auf die Ereignisse und Taten der SC einzugehen. Zugleich verstehe ich es aber auch gut meinen Plot so zu gestalten, dass die Wahrscheinlichkeiten für gewisse Ereignisse, mit denen ich planen will, durchaus zu meinen Gunsten stehen. Das können Abenteuer-Autoren nicht.
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Thymian hat geschrieben: 21.12.2017 15:12Aber wenn ihre Entscheidungen zwar eine Rolle spielen, am Ende der Handlungsfaden aber doch an seinem Ziel ankommt, finde ich das stimmiger und eleganter als jede vor sich hin improvisierende Sandbox.
Das empfinde ich genauso. Aber bitte nicht das Ziel um jeden Preis durchzwingen, sondern eben in glaubwürdigem Rahmen darauf hin arbeiten.

Eine gute Kampagne kommt eben in jedem Teilabenteuer mit einem Voll-/Teil-/Nicht-Erfolg klar ohne in sich zusammen zu brechen. Eine schlechte Kampagne setzt einem gleich in den ersten beiden Abenteuern die "Endgegner" vor den Latz und führt sich selbst ad absurdum wenn diese gleich bezwungen werden.

Was genau macht denn z.B. eine Pardona wenn ein Praiosgeweihter mit einem Auge des Praios in den Raum marschiert kommt nachdem all ihre Handlanger schon niedergestreckt wurden (der aufmerksame Leser erkennt das Pardona keine Karmaenergie besitzt, folglich auch keine namenlosen Wunder wirken kann)?
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Thymian hat geschrieben: 21.12.2017 15:12Aber wenn ihre Entscheidungen zwar eine Rolle spielen, am Ende der Handlungsfaden aber doch an seinem Ziel ankommt, finde ich das stimmiger und eleganter als jede vor sich hin improvisierende Sandbox.
Exakt und mit genug Erfahrung als SL kann ich die Spieler am richtigen Ziel ankommen lassen, gleichzeitig das Gefühl geben was bewirkt zu haben und dabei jede Menge Spielspaß bieten, ich muss nur das AB entsprechend meiner Gruppe anpassen.
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Eadee hat geschrieben: 21.12.2017 16:31 Was genau macht denn z.B. eine Pardona wenn ein Praiosgeweihter mit einem Auge des Praios in den Raum marschiert kommt nachdem all ihre Handlanger schon niedergestreckt wurden (der aufmerksame Leser erkennt das Pardona keine Karmaenergie besitzt, folglich auch keine namenlosen Wunder wirken kann)?
Naja - Der richtig aufmerksame Leser weiß, dass es sich bei Pardona um die höchste Dienerin des Namenlosen auf Dere handelt. Warum sollte sie also nicht doch über Karmaenergie verfügen? Außerdem gibt es da auch noch den unsichtbaren Dämon an ihrer Seite. Und die Harpyien auf dem Dach. Da lässt sich schon was stricken. Und selbst wenn: Na schön, dann bekommt Borbarad an dieser Stelle eben keinen Körper. Nimmt er sich eben einen anderen. Am Besten den des Praiosgeweihten. :borbi:

Zu sagen, dass Railroading durch den Spielleiter verdammenswert ist, aber Railroading durch die Spieler voll ok zu finden ist ja auch irgendwo inkosequent...
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Thymian hat geschrieben: 21.12.2017 16:41Zu sagen, dass Railroading durch den Spielleiter verdammenswert ist, aber Railroading durch die Spieler voll ok zu finden ist ja auch irgendwo inkosequent
Was ist denn bitte Railroading durch die Spieler? Die Spieler haben nur das was auf ihren Charakterbögen vermetkt ist als Ressourcen. Sie haben gar keine Möglichkeit willkürlich zu werden um ihre Ziele durchzuprügeln. Ein SL jedoch der auf der Gegnerseite so lange Söldnerbanner spawnen lässt bis die Helden sich plotgemäß zurückziehen, egal ob das 10, 100 oder 1000 sind... der betreibt ein ziemlich mieses Spiel.
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