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Rahjakult = Tempelprostitution?

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
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papa jack
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Rahjakult = Tempelprostitution?

Ungelesener Beitrag von papa jack »

Ausgegliedert aus dem Amazonenthread:
Eulenspiegel hat geschrieben:
Adanos hat geschrieben:Ein Geweihter soll ja irgendwie eine Ausstrahlung haben und die Kirche würdig vertreten. Das geht schlecht, wenn man hässlich ist, wie die Nacht. Bei Amazonen ist das sehr ähnlich. Ebenso bei Fähnrichen oder möglicherweise auch Kriegern.
Geweihte haben normalerweise aufgrund ihres Amtes Autorität. Außerdem lernen sie während ihrer Ausbildung auch Rhetorik und überzeugendes Auftreten. Gutes Aussehen ist für nicht Rahja-Geweihte also nicht notwendig.
Und in der Realität kenne ich zumindest einen Feldwebel, der grundhässlich ist. Gutes Aussehen scheint für eine Laufbahn als militärischer Befehlshaber also nicht zwingend erforderlich.

Eine Rahjagweihte hat mit einer Nonne nichts aber auch gar nichts gemeinsam. Man könnte sie eher mit einer babylonischen Tempelprostituierten vergleichen.
Aber über babylonische Tempelprostituierte gibt es kaum Literatur. Also gibt es auch kein literarisches Klischee der babylonischen Hure.
Ergo kann auch die Geweihte niemals das Klischee erfüllen, da es gar nicht existiert.

BTW:
Eigentlich steht in dem Text zur Rahja-Geweihten sogar, dass man sie NICHT als Prostituierte ansehen sollte. (Also selbst falls es ein babylonbischen Huren-Klischee geben sollte, wird angemerkt, dass die Rahja-Geweihten anders sind.)
Aber wo du recht hast, nur literarisch ist scheisse, dann müssten Amazonen ja sich die Brust abhacken und Männer töten wo sie nur können.
Ich habe nie gesagt, dass man historisch korrekt spielen sollte.
Literarische Klischees zeichnen sich durch folgende Sachen aus:
1) Die Eigenschaft tritt in sehr vieler Literatur bereits so auf.
2) Bevölkerungsgruppen werden über einen Kamm geschert und innerhalb der Bevölkerungsgruppe gibt es kaum Individualität.
3) Es gibt keine Begründung für den Zustand, sondern es ist halt so.

Aber ob etwas hiostorisch korrekt ist, ist völlig unabhängig davon, ob es ein literarisches Klischee ist. (Es gibt Klischees, die sind historisch korrekt und es gibt Klischees, die sind es nicht.)
Aber eine Basis an literarischer Orientierung ist nicht verkehrt. Machst du ja auch so, wie ich festgestellt habe.
Also eigentlich bevorzuge ich Settings wie die Scheibenwelt, wo mit Klischees gespielt wird und diese dann verworfen oder karrikatiert auftreten. (Auch in ernsthaften Romanen ist sowas möglich.)
Behauptest du, dass Scheibenwelt Romane ernst sind??

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Eliel
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Ungelesener Beitrag von Eliel »

Und ich hatte gedacht, dass sich auch keiner darüber aufregt, das RAHja-Geweihte sich etwas figurbetonter kleiden und in der Regel mindestens gutaussehend sind...
Wie man sich doch täuschen kann. :rolleyes:


Suilad

Eliël

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Nightcrawler
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Ungelesener Beitrag von Nightcrawler »

Rahja-Geweihte sind nicht in der Regel mindestens gutaussehend, sie sind automatisch und auf jeden Fall gutaussehend und können nach Geschmack noch herausragend aussehend ausgebaut werden.

Aber das alles hier hat mit dem ursprünglichen Thema gar nichts mehr zu, möchte ich kurz daraufhinweisen.^^

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Eulenspiegel hat geschrieben:Aber über babylonische Tempelprostituierte gibt es kaum Literatur. Also gibt es auch kein literarisches Klischee der babylonischen Hure. Ergo kann auch die Geweihte niemals das Klischee erfüllen, da es gar nicht existiert.
Hübsche katholische Propaganda, aber die "heilige Hure" ist durchaus ein literarischer Stereotyp, wir finden sie sogar in der Bibel, mit Maria Magdalena. Und dass in Rahjatempeln ganz klar Tempelprostitution betrieben wird steht wohl nicht zur Debatte (auser die DSA-Redax hat das Bild der Rahjakirche in den letzen Jahre wirklich massiv verfremdet).
BTW: Eigentlich steht in dem Text zur Rahja-Geweihten sogar, dass man sie NICHT als Prostituierte ansehen sollte. (Also selbst falls es ein babylonbischen Huren-Klischee geben sollte, wird angemerkt, dass die Rahja-Geweihten anders sind.)
Ach komm schon auf diese Kindersicherung wirst du wohl nicht hereinfallen, das ist ebenso offensichtlicher Quatsch wie das Rahjageweihte erst ab 18 :lol: mit Tempelbesuchern schlafen. Das sind Konzessionen welche man als Verlag bei der Beschreibung einer Rollenspielwelt an die deutschen Gesetzeslage machen muss...

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papa jack
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Ungelesener Beitrag von papa jack »

Die schlafen erst mit 18 mit Tempelbesuchern, weil erst dann ihre Weihe abgeschlossen ist...die Rede ist auch von Tempelbesuchern nicht vom Rest...


Bei uns betreiben die Rahjageweihten immernoch Tempelprostitution...

Eulenspiegel
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Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

papa jack hat geschrieben:Behauptest du, dass Scheibenwelt Romane ernst sind??
Nein, die Scheibenwelt-Romane sind nicht ernst.
Aber es gibt auch ernste Romane, die mit Klischees herumspielen, ohne sich an sie zu halten.
Bei uns betreiben die Rahjageweihten immernoch Tempelprostitution...
Für mich bedeutet Prostitution, dass man für den Sex Geld verlangt.

Imho werden die Tempel aber durch den Kirchenzehnt finanziert und müssen nicht ihre Leistungen verkaufen.
- Der Unterschied zwischen einem Rondrageweihten und einem Söldner ist, dass der eine für Geld kämpft und der ander kämpft kostenlos.
- Der Unterschied zwischen einem Travia-Geweihten und einem Wirt ist, dass du bei dem einen kostenlos übernachten kannst und der andere verlangt dafür Geld.
- Und der Unterschied zwischen Rahja-Geweihten und Prostituierten ist, dass die einen für Geld schlafen und die anderen machen es kostenlos. (Die Ronnies kämpfen der Gerechtigkeit wegen und die RGs ficken aus Spaß. - Söldner und Prostituierte verlangen für ihre Leistungen Geld.)

Der Unterschied ist außerdem, dass die Prostituierten das tun, was der Freier will. (Schließlich werden sie dafür bezahlt.) Das heißt, das Huren auch Belkelel-artigen Sex haben.
RGs dagegen machen nur Rahja-gefälligen Sex und versuchen die Leute auch dahingehend zu missionieren.

Es kann natürlich sein, dass in deinem Aventurien der Rahja-Tempel ein Synonym für Bordell ist. Aber zumindest in unserem Aventurien (und das von der Redax publizierte Aventurien) gibt es zwischen diesen beiden Gebäuden Unterschiede.

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papa jack
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Ungelesener Beitrag von papa jack »

Das habe ich nie behauptet...Rahja-Tempel hat bei uns nichts mit Bordell zu tun.

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xanderan
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Ungelesener Beitrag von xanderan »

papa jack hat geschrieben:Das habe ich nie behauptet...Rahja-Tempel hat bei uns nichts mit Bordell zu tun.
Das sehe ich auch so. Alles andere ist mir zu nah an der realität 8)

klar weis ich das es bei uns heute nicht funktionieren würde aber dafür ist Aventurien ja auch ein Fantasywelt.

Rahjageweihte sind für mich in erster Lienie DienerInnen der Göttin, wer das gleich mit Prostitution gleichsetzt sollte sich vielleicht mal klar werden das für Rahja auch andere Aspekte wichtig sind ... Tanz, Musik (erotisch) reiten :lol: sorry 8) aber auf jeden fall ist es mehr als exlusive prostitution, für mich jedenfalls, alles andere wäre mir einfach zu flach und langweilig, vielleicht auch weil ich es einfach schön finde, das erotik als lust, schön und Göttinen nah dargestellt wird und nicht als was schmutziges oder noch schlimmer als alltägliches "must do"

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Aber ich.

Ein Rahjatempel ist wenn auch kein beliebiges Bordell, so doch klar ein göttliches Bordell. Insofern, zwischen einem Rahjatempel und eine Edelbordell sehe ich keinen Unterschied. Zumal gerade in Aventurien wegen des Rahjaglaubens Bordelle rahjagefällig geführt werden. Und ob nun die Bezahlung direkt erfolgt oder indirekt über eine Steuer, ist ansich nicht von Bedeutung. Zumal ich deinen Schluss, dass eine (weltliche) Hure alles tut bloss weil sie bezahlt wird, für sehr kurzgegriffen halte. Ebenso wenig wie ein Söldner jedem Herrn dient, erfüllt eine Hure jeden Wunsch. Und genauso wie ein Wirt störende Gäste vor die Türe stellt, werden in einem Bordell störende Freier hochkant rausgeworfen. Ich wünsch dir viel Spass dabei ins nächste (irdische) Puff zu gehen, dich daneben zu benehmen und die Erfüllung kranker Fantasien zu fordern bloss weil du bezahlen kannst. Da fliegst du schneller mit einer Anzeige am Hals raus, als du auf drei zählen kannst...

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xanderan
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Ungelesener Beitrag von xanderan »

Gelasma hat geschrieben:Aber ich.

Ein Rahjatempel ist wenn auch kein beliebiges Bordell, so doch klar ein göttliches Bordell. Insofern, zwischen einem Rahjatempel und eine Edelbordell sehe ich keinen Unterschied. Zumal gerade in Aventurien wegen des Rahjaglaubens Bordelle rahjagefällig geführt werden. Und ob nun die Bezahlung direkt erfolgt oder indirekt über eine Steuer, ist ansich nicht von Bedeutung. Zumal ich deinen Schluss, dass eine (weltliche) Hure alles tut bloss weil sie bezahlt wird, für sehr kurzgegriffen halte. Ebenso wenig wie ein Söldner jedem Herrn dient, erfüllt eine Hure jeden Wunsch. Und genauso wie ein Wirt störende Gäste vor die Türe stellt, werden in einem Bordell störende Freier hochkant rausgeworfen. Ich wünsch dir viel Spass dabei ins nächste (irdische) Puff zu gehen, dich daneben zu benehmen und die Erfüllung kranker Fantasien zu fordern bloss weil du bezahlen kannst. Da fliegst du schneller mit einer Anzeige am Hals raus, als du auf drei zählen kannst...
jedem das seine mir ist das zu billig 8)

für mich hat spenden an eine Göttin nichts mit bezahlung zu tun auch wenn ich verstehe warum du das so siehst (wilde verdächtigung :lol: ) du versuchst zu übertragen wie es in der realität ist aber genau das ist es was ich überhaupt nicht will genau das Gegenteil will ich, ich sehe den Göttlichen Aspekt im vordergrund, keiner der nicht wirklich so empfindet wird es wagen in denn tempel zu gehen nur wer wirklich die götliche nähe durchaus auch mit dem/der eigenen PartnerIn, empfinden, empfangen will wird denn Tempel für einen Sexuellen Akt aufsuchen

für pure Lustbefriedigung gibt es dann Bordelle oder Geliebte oder oder aber halt nicht die vereinigung mit der Göttin.

Eulenspiegel
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Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Gelasma hat geschrieben:Ein Rahjatempel ist wenn auch kein beliebiges Bordell, so doch klar ein göttliches Bordell.
Also wenn du einen Rahja-Tempel mit einem Swinger Club oder Studenten WG vergleichen würdest, könnte ich das ja noch halbwegs nachvollziehen. Aber Bordell? (Wieso ich das so sehe, folgt weiter unten.)
Und ob nun die Bezahlung direkt erfolgt oder indirekt über eine Steuer, ist ansich nicht von Bedeutung.
Oh, es gibt einen riesen Unterschied: Steuern muss jeder zahlen, auch wenn er nicht davon profitiert.
Im Gegensatz dazu stehen die Leistungen, die durch Steuern finanziert werden jedem offen: Unabhängig davon, wieviel Steuern er bezahlt hat.

Das Verhältnis zwischen solchen zwei Institutionen ist eine ganz andere.
So will ein Hotel möglichst viel Geld verdienen. Er wird sein Angebot daher so herrichten, das möglichst viele reiche Kunden kommen und auch das Hotel auch erneut besuchen. Ärmere Leute dagegen schauen in die Röhre.

Kirchliche oder soziale Obdachlosenheime dagegen werden nicht von ihren Benutzern sondern von der Allgemeinheit finanziert. Deswegen ist dort die Ausrichtung eine ganz andere.

Sowohl ein Hotel als auch ein Obdachlosenheim hat die Aufgabe, dir ein Dach über'n Kopf und ein warmes Bett anzubieten. Beide Einrichtungen erfüllen ihre Aufgabe. Aber trotzdem sind es zwei Grundverschiedene Sachen. (Das Hotel ist aventurisch am ehesten mit einer Taverne zu vergleichen. Und das Obdachlosenheim ist am ehesten mit einem Travia-Tempel zu vergleichen.)

Und genau so wie es einen Unterschied zwischen Taverne und Travia-Tempel gibt, so gibt es einen Unterschied zwischen Bordell und Rahja-Tempel.
Die Rahja-Geweihten sind nicht dazu da, damit du dir eine schöne Nacht machen kannst. Wenn du mit dieser Einstellung in den Tempel gehst, wirst du sofort wieder rausgeschmissen. (In einem Bordell wärst du mit dieser Einstellung jedoch genau richtig.)

In Aventurien gibt es weder das Tabu über Sex noch ein Tabu für Rauschkräuter.
Und in einem Rahja-Tempel wird beides genutzt, um eine spirituelle Erfahrung zu machen.

Jemand, der bloß Lust auf Sex hat und dann in einen Rahja-Tempel geht, ist genau so fehl am Platze, wie ein Kampfsäufer von Mallorca, der zu einer Weinprobe eingeladen wird. (Ja, natürlich gibt es auf einer Weinprobe Alkohol. Aber die Art wie er genossen wird ist eine total andere, als man sie vom kampfsaufen her kennt.)
Und genau so, wie es Unterschiede zwischen Weinprobe und Kampfsaufen gibt, gibt es auch Unterschiede zwischen wilden hemmungslosen Sex und spirituellen rahjagefälligen Sex.

BTW:
Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, dass ein Besucher des Rahja-Tempels die Nacht damit verbringt, erlesene Weine zu kosten und über das pro und contra von verschiedenen Weinsorten philosophiert.
Das passt imho ebenfalls sehr gut zu einem Rahja-Tempel. (Wildes Hemmungsloses Kampfsaufen passt aber nicht zum Rahja-Tempel.)

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Finarfin
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Ungelesener Beitrag von Finarfin »

Die Ausführungen in "Blutrosen und Marasken" zu Rahja und BLL sind sehr aufschlussreich hierzu:
Der Unterschied zwischen Rahja gefällig und ihr nicht gefällig beim Sex liegt in der inneren Einstellung:
Der Gleichklang der Seelen ist gut, der Missklang der Seelen ist schlecht.
Wenn beide danach streben einander das höchste Vergnügen zu schenken und ihr Vergnügen aus dem Lustgewinn des Partners gewinnen, ist es ein frommer Akt. Je ich-bezogener, egoistischer das Ganze abläuft, umso weniger fromm bis frevelhafter ist das Ganze:
Bsp. Bordell:
- der Freier ist ausschließlich an seinem eigenen Lustgewinn interessiert.
- die Hure ist vor allem am Gold interessiert.
=> keiner von beiden denkt in erster Linie an den Lustgewinn des Gegenübers, die Hure ist lediglich durch die Umstände dazu gezwungen, dafür zu sorgen.

Dieser Akt ist so rahjanisch wie die Taktik der meisten, eher an Effizienz und Gold denkenden Söldnergruppen rondrianisch ist.

Wenn in dem Bordell sogar erzwungene Prostitution stattfindet, gerät das Ganze ins Frevelhafte, weil der Lustgewinn des Freiers aus dem Leid der Hure entsteht. Wenn der Freier sich dieser Tatsache bewusst ist ist, gibt's bei mir als SL schon mal das Mal des Eidbrechers, wenn der Freier sich gerade deswegen dieses Bordell ausgesucht hat, weil ihn das Leid der Hure "ant(h)örnt", auch das Mal des Frevlers.
Wenn der Freier entgegen der Wirklichkeit denkt, dass keine Zwangsprostitution vorliegt, bekommt lediglich der Lude das Mal.

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freemeself
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Ungelesener Beitrag von freemeself »

Es ist nicht so, dass Rahja-Geweihte schön sind/werden sondern, dass schöne Leute Rahjadiener werden.

NixGibts
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Ungelesener Beitrag von NixGibts »

Außer bei SC's - da ist nämlich "gutaussehend" keine Voraussetzung, sondern ein automatischer Vorteil von Rahjageweihten.... :)

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

xanderan hat geschrieben:für pure Lustbefriedigung gibt es dann Bordelle oder Geliebte oder oder aber halt nicht die vereinigung mit der Göttin.
Rahja ist die Göttin der körperlichen Lust, weshalb soll da ausgerechnet die "pure Lustbefriedigung" ihr nicht gefällig sein? Mir ist nicht ganz klar wie genau dieser "Göttlichen Aspekt" beschaffen ist, welchen du zusätzlich forderst. Ansonsten jedoch denke ich sind unsere Standpunkt so verschieden nicht, siehe weiter Unten.
Eulenspiegel hat geschrieben:Oh, es gibt einen riesen Unterschied: Steuern muss jeder zahlen, auch wenn er nicht davon profitiert.
Aventurische Kirchensteuern sind nicht obligatorisch: ob und vorallem welche(!) Kirche man unterstützt ist freiwillig. Die Kirchen sind damit durchaus stärker den Marktkräften unterworfen als du es darstellst. Interessant finde ich dein Vergleich mit den Obdachlosenküchen, denn damit zeichnest du ein völlig anderes Bild der Rahjatempel als Xanderan: während bei ihm nur den Tempel besucht wer körperlich bereits ausreichend befriedigt ist, besucht ihn bei dir wer "sexuell Obdachlos" ist, mithin also genau jene Notgeilen welche ansonsten zu keinem Sex kommen und ins Bordell gehen würden.

Ja was ist der Rahjatempel nun, ein Bordell für Randständige und Penner? :lol: Dein Vergleich mit der Traviakirche hinkt gewaltig: Die bermherzige Armenspeiseung ist ganz klar im Sinne Travias, aber die Rahjakirche kennt kein solches sozialistisches Sendungsbewusstsein. Du versuchst da der Rahjakirche traviagefällige Barmherzigkeit und Volksnähe unterzusschieben, aber die Rahjakirche steht in der Beschreibung der Spielwelt deutlich den oberen Gesellschaftsschichten nahe. Dein Beispiel mit Ballermann-Kampfsaufen und Weindegustation zeigt ja bereits sehr treffend, dass Rahja eine Göttin der oberen Zehntausend ist und nicht der Prolle. Travias Armenküchen sollen ganz klar ein Grundbedürfnis der Unterschicht decken, aber nicht der Rahjatempel, denn soweit gehe ich mit Xanderan einig: ein Rahjatempel besucht wer ansich bereits genug Sex und Luxus hätte.

Ich habe den Rahjatempel ganz bewusst mit einem Edelbordell verglichen, einem Bordell wo gewiss niemand hingeht um sein Grundbedrüfnis zu decken sondern weil ihm nach qualitativ hochstehendem Sex in einem kultivierten Umfeld ist. Irdisch denke ich da an die japanischen Geisha oder die indischen Devadasi. Sprich wer eine Rahjageweihte entjungfern will, muss zB als Mäzen für ihren zukünftigen Lebensunterhalt im Tempel aufkommen. Die Geweihten haben eine jahrlange Ausbildung nicht nur in den Sexkünsten (Kamasutra), sondern auch in Tanz und Musik (Devadasi) wie auch gesellschaft Talenten (Geisha), und wissen genau wie man die Wünsche eines Mannes von Stande in kultiviertem Umfeld erfüllt. Eine schöne Darstellung einer Kurtisane welche das Bild einer Rahjageweihte erfüllt, ist Kamala in Hesses Siddharta.

Ein Edelbordell der Spitzenklasse eben, so ein Rahjatempel -- aber ganz klar ein Bordell, denn alles andere würde die Göttin erzürnen.
Finarfin hat geschrieben:Bsp. Bordell:
- der Freier ist ausschließlich an seinem eigenen Lustgewinn interessiert.
- die Hure ist vor allem am Gold interessiert.
=> keiner von beiden denkt in erster Linie an den Lustgewinn des Gegenübers, die Hure ist lediglich durch die Umstände dazu gezwungen, dafür zu sorgen.
Da bist du nun aber gleich auf zwei typische Klischees hereingefallen: Erstens dass Huren nur an Geld denken würden, und zweites dass Huren zu ihrem Beruf gezwungen werden würden. Das sind zwei typische Klischees das prüden Spiessbürgers, sowohl der Katholiken als auch der Feministen, über den ihnen verhassten Sündepfuhl Prostitution. Beide diese Klischees entsprechen nicht der Realität.

Du vergleichst die Huren mit Söldnern welche wenig auf Rondragefälligkeit geben, aber der Vergleich hinkt. Ich würde Huren eher mit ingerimmgefälligen Handwerkerinnen vergleichen. Sie bieten, genau wie ein Handwerker, eine Dienstleistung an und lassen sich dafür bezahlen. Woran sich im Ingerimmglauben niemand stört und auch niemand auf die Idee käme dem Handwerker die Freude an seinem Beruf abzusprechen bloss weil er damit seinen Lebensunterhalt verdient oder gar zu behaupten er wäre durch die Umstände zu seinem Handwerk gezwungen worden.
Zuletzt geändert von Gelasma am 20.02.2006 16:30, insgesamt 2-mal geändert.

Yalcataman
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Ungelesener Beitrag von Yalcataman »


Beide diese Klischees entsprechen nicht der Realität.


Wo?

In Aventurien trifft dieses eventuell schon zu. Je nach Region ist das sicherlich unterschiedlich, je weiter südlich man kommt desto eher werden junge Menschen wohl dazu gezwungen.

Irdisch trifft letztes (Gezwungen werden) auf jedenfall zu (Natürlich nicht zu 100% aber ein großer Teil wird es unter keinen Umständen freiwillig machen). Eventuell nicht in Mitteleuropa doch wer über den Tellerrand blickt wird einsehen müssen das viele Frauen ( Männer) dazu gezwungen werden!!

Wenn nicht bitte ich um entsprechende Textstellen wo gezeigt wird das viele Prostituierte Indiens, Chinas, etc ihren Job ohne Zwang ausüben...

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Gelasma
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Ich spreche nicht von barbarischen Drittweltländern, sondern vom zivilisierten Westen. Und bei uns wird, auch wenn Boulevard-Medien gerne anhand von Ausnahmefällen eine anderes Bild zeichnen, niemand zur Prostitution gezwungen.
Zuletzt geändert von Gelasma am 20.02.2006 16:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Finarfin
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Ungelesener Beitrag von Finarfin »

Gelasma hat geschrieben:Da bist du nun aber gleich auf zwei typische Klischees hereingefallen
Um Dinge zu verdeutlichen, eignen sich extreme Klischees sehr gut, weil hier DInge zu Ende gedacht werden können.
Natürlich gibt es Rahja gefällige Bordelle, deren Mitarbeiter Spaß an der Sache haben und "was Gutes" tun wollen, ebenso wie nicht jeder Söldner ein goldgieriger Meuchler ist, sondern durchaus Rondra gefällig die Schwachen verteidigt und dafür mit seinem Leben eintritt. Aber der Normalfall ist es nicht.
Die Zwöflgöttlichen Kirchen bieten für ihre beruflichen Zielgruppen ein moralisches Konzept an, was dann aber auch bedeutet, dass die jeweilige Kirche hier auch Arbeit vor sich hat:
Rondrianer predigen Soldaten und Söldnern Fairness und Ehrenhaftigkeit im Kampf,
Praioten mahnen an die Gesetze und an die Gerechtigkeit, die der Lehnsherr walten lassen soll,
Travianer erinnern Eheleute an die Notwendigkeit, durch Zusammenhalt Sicherheit zu schaffen,
Ingerimm-Geweihte predigen den Handwerkern Sorgfalt und prangern Pfuscher an,
Rahja-Geweihte predigen auch, wie man verantwortungsbewusst mit Sex umgeht.

Bei allen Zielgruppen gibt es genug Leute, die sich nicht an die göttlichen Gebote halten, doch während Travianer die Bordelle schließen wollen, wollen Rahjaner die "Betriebspraktiken" beeinflussen:
- Beide sollen vor allem Spaß haben
- Kreativ sein, damit man im Bordell noch was für zuhause lernt (Schatz, ich habe da was ausprobiert, dass könnte dir auch gefallen ...)

Hier kommt es auch darauf an, wo das Bordell arbeitet:
gerade weil sich der Rahja-Kult vor allem an die Oberschicht und gehobene Mittelschicht wendet, wird das Bordell im Garether Südquartier nur wenig Gefallen in den Augen der HERRIN finden: hier hat noch kein Rahja-Geweihter vernünftige Seelsorge betrieben, allenfalls die Diener Travias haben mal vorbeigeschaut.
Das Edelbordell wird dagegen schon eher fromm arbeiten, schon allein, weil es ohne die innere Anteilnahme des Personals bei der Kundenbetreuung gar nicht die Preise verlangen könnte, die einem Edelbordell anstehen.
Die Kurtisane steht Rahja so nahe wie der Weidener Ritter Rondra nahe steht, doch die Straßenhure in der alanfaner "Grafenstadt" wird so fromm arbeiten wie der Söldner, der seinen Sold bei ihr verprasst.
Ebenso besteht ein Unterschied zwischen dem Widener Ritter und dem Rondrageweihten, wie ein Unterschied zwischen der Belhankaner Kurtisane und der Rahjageweihten besteht.
Auch dürften die Messen im Rahjatempel recht vielfältig sein:
Ein Lobpreisgottesdienst wird eine herrliche, ausgelassene Feier sein, aber ebenso wird die leitende Geweihte eine herzzerreißende Predigt halten und von der Kanzel (oder eher vom Sofa) gegen die Betreiber des Straßenstrichs wettern, die das Geschenk Rahjas zu einer simplen Triebbefriedigung herabwürdigen (und evtl. sogar vor Ort so lange predigen, bis entweder die Kunden ausbleiben oder die Luden ihre Vorgehensweise ändern), ebenso wie regelmäßig die Rondrakirche Protestnoten gegen die Horasischen Arbaletten-Kompanien einreicht.

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Ungelesener Beitrag von Yalcataman »

Gelasma hat geschrieben:Ich spreche nicht von barbarischen Drittweltländern, sondern vom zivilisierten Westen. Und bei uns wird, auch wenn Boulevard-Medien gerne anhand von Ausnahmefällen eine anderes Bild zeichnen, niemand zur Prostitution gezwungen.
Quelle für dieses wissen? Ich kann mich an diverse Berichte von der ARD über Menschenhandel von Rumänien nach Deutschland. Menschenhandel klingt sehr negativ für den zivilisierten Westen und freiwillig klingts auch net.


Da haben wir den zivilisierten Westen:

Tagesschau (ist zwar Ende 2004 doch wird sich nicht alzuviel geändert haben...)

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Gelasma
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Auch der ARD lebt davon dir schlechte Nachrichten anstatt die Realität zu verkaufen. Wie gesagt, Tagesmedien welche nach ihrer täglichen Quote beurteilt werden, vermitteln dir so gut wie nie das wirkliche Bild der Realität. Ich empfehle als Quelle ein Buch: "Laß dich verwöhnen" von Tamara Domentat.
Googlesuche nach Buchkritik hat geschrieben:Tamara Domentats fulminantes Aufklärungswerk "Lass dich verwöhnen" räumt gekonnter mit Mythen aus dem Bereich der Sexualität auf als jedes andere Buch, das ich dazu in den letzten Jahren gelesen habe. Dabei hat sich Domentat auf ein spezielles Thema aus dem Gesamtgebiet Sexualität konzentriert: Ihr Werk ist eine Zusammenstellung populärer Irrtümer über die Prostitution. 72 hartnäckig erhalten gebliebene Klischees werden von ihr nacheinander auf den Prüfstand gestellt und wenn nicht komplett widerlegt, dann doch zumindest sehr stark ausdifferenziert. Domentat macht von Anfang an deutlich, dass sie schon, als sie Bekannten von ihren ersten Forschungsergebenissen berichtete, auf starken Unglauben stieß. Die befragten Prostituierten hatten sich mit ihrem Job nämlich sehr zufrieden gezeigt. Und die Art, wie sie das taten, wirkte auf Domentat nach immerhin zwei Jahrzehnten Erfahrung mit Interviews glaubwürdig und stimmig. Wenn immer Domentat aber die positiven Eindrücke ihrer ersten Bordellkontakte vermeldete, wiegten die Männer bedenklich den Kopf und die Frauen erklärten "Also ich könnte das nicht!" - so als ob ihnen gerade ein Berufswechsel nahegelegt worden wäre. Obwohl diese Skeptiker bei den Interviews nicht anwesend gewesen waren, zeigten sie sich überzeugt, dass die Huren Domentat und sich selbst in die Tasche gelogen hatten. Daraufhin ließ Domentat drei Jahre Recherche folgen, in denen sie nicht nur mit etwa 140 Prostituierten und Kunden sprach, sondern auch mit ExpertInnen aus den unterschiedlichsten Projekten sowie Sozial- und Sexualwissenschaftlern, und in denen sie zahlreiche Studien, Erhebungen, Artikel und andere Quellen sichtete. Das Ergebnis dieser intensiven Ermittlungen: "Dass die Prostitution in vielen Segmenten freiwillig, selbstbestimmt und gleichberechtigt abläuft, ist weder Fiktion noch Schönfärberei, sondern alltägliche Realität."
Finarfin hat geschrieben:Um Dinge zu verdeutlichen, eignen sich extreme Klischees sehr gut, weil hier DInge zu Ende gedacht werden können. [..]
Zu extremen Enden aber welche meist zu unnötiger Polemik führen. Denn deiner, nun ausgewogeneren, Darstellung kann ich mich anschliessen. Das ist sehr gut beschrieben -- wobei man aber trotzdem nicht (wie ich es seit DSA4 leider oft beobachte) jeden der sich nicht korrekt an der Gebote der Zwölfe hält gleich zum Frevler abgestempelt sollte. Die Grauzone ist viel breiter.

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Finarfin
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Ungelesener Beitrag von Finarfin »

Gelasma hat geschrieben:wobei man aber trotzdem nicht (wie ich es seit DSA4 leider oft beobachte) jeden der sich nicht korrekt an der Gebote der Zwölfe hält gleich zum Frevler abgestempelt sollte. Die Grauzone ist viel breiter.
Wie ich schon darlegte, kommt mMn von Rahjas Seite her das Mal des Frevlers erst, wenn jemand gerade aus dem Leid seines Opfers (Sadismus, nicht Sadomasochismus) Vergnügen schöpft. Aber wenn du das noch als Grauzone bezeichnen möchtest, bitteschön.

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Und schon wieder bist du bei den Extrempositionen, ich dachte bei meinem Einwand eher an den schnellen Fick in einem Hafenbordell oder zB wenn die Helden eine junge Frau mit Alkohol abfüllen um sie ins Bett zu kriegen, oder Comto Fuergo die Dienstmag beim Diebstahl erwischt und für sein Schweigen Sex verlangt, ecetera... alles dies gewiss nicht der Rahja gefällig aber deswegen noch lange nicht ein Frevel, sondern eben: in der Grauzone.

(Sorry, ich war noch am editieren...)
Zuletzt geändert von Gelasma am 20.02.2006 17:57, insgesamt 2-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Finarfin »

Nö, der ist einfach nur nicht fromm!

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Ungelesener Beitrag von Yalcataman »

Ich werde mir das Buch eventuell sogar mal zulegen (doch gibt es da noch die ein oder andere DSA4 Sache die (leider, diese Sucht...) vorrang hat. Ich kann jetzt natürlich nicht gegen das Buch argumentieren doch glaube ich das man zu jeder Seite (Es gibt keine Gewalt/Es gibt Gewalt) viele Beispiele finden kann. Man muss nur "richtig" suchen, nach dem Motto: Wer suchet der findet".


(Grauenvoll das Wort Beispiele für menschliche Existenzen zu gebrauchen)
(PS: Danke für den direkten Link!)

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Aus der Wiki:

,,Prostitution (von lateinisch pro-stituere aus pro und statuere - nach vorn stellen, zur Schau stellen, preisgeben, in der lateinischen Literatur in der Regel mit negativer Konnotation verwendet) bezeichnet die Vornahme sexueller Handlungen gegen Entgelt.

Die Prostitution als freiwilliger Berufsstand wird auch Sexarbeit oder Sexuelle Dienstleistung genannt, im Gegensatz zu Zwangsprostitution.

Die Art der Ausübung der Prostitution hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Prostitution ist in praktisch jeder Kultur zu finden. Die gesellschaftliche Bewertung der Prostitution ist dagegen einem starken Wandel unterlegen.''

Demnach ist wohl auszuschließen das es sich beim Tempelbetrieb in Rahjatempeln um Prostitution handelt. Stichwort ist gegen Entgelt, etwas was kein Diener der Rahja machen würde, insbesondere wenn man sich mal die aufgeführten Spenden für den Tempel ansieht. Geld zählt nicht zu den weltlichen Opfergaben. Das der Zehnt ein indirekter Hurenlohn sein soll halte ich für bedenklich ja sogar für falsch. Das es rahjagefällige Prostitution in Aventurien gibt will ich nicht ausschließen nur gibt es sie ebend nicht im Tempel.
Tanz, Musik, die schönen Künste, Pferdezucht usw. sind auch Aspekt des Rahjaglaubens und in vielen Tempeln zu finden, im Gegensatz zu Bordellen wo sich wenn überhaupt Gastronomie und einige Freizeiteinrichtungen (Spielwiese, Pools usw.) finden lassen. Auch darin unterscheidet sich der Rahjatempel vom irdischen und derischen Bordell.

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Fran
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Ungelesener Beitrag von Fran »

Gelasmas Ansatz, bezüglich einer eher "erwachsenen" Vorstellung des Rahajkultes und der aventurischen Welt im Allgemeinen entspricht auch viel eher meiner Vorstellung. Allerdings fehlt mir einwenig der mystische Aspekt, oder das was wir zwangsläufig als mystisch beschreiben würden.
Es gibt nun einmal keine (gegenwärtige) irdische Entsprechung, für Tempelprostitution und somit auch keine Entsprechung bezüglich der Einstellung, des Bewusstseins, eines Besuchers oder einer Priesterin.
Der Vergleich Edelbordell hinkt hier ebenso wie die Vorstellung von Blümchenkuschelseelenverwandtschaftssex (für meinen Geschmack hat man Rahja durch Levtan und Belkelehl schon viel zu viele Facetten geraubt. Dies bietet allerdings einen netten Ansatz für eine neue-alte Bewegung innerhalb der Kirche, inspiriert von der Radscha der Urtulamiden).
Entscheidend sollte wirklich das Bewusstsein des Gläubigen und der Priesterin sein. Ganz gleich was man tut, man ist sich stets bewusst, es im Beisein der Göttin zu tun. Dabei ist es gar nicht wichtig, mit welcher Intention man den Tempel ursprünglich betreten hat. Ob nun der Knabe der seine ersten Erfahrungen machen möchte, ein Söldner der das mühselige Vergewaltigen und die stinkenden, welken Lagerhure satt ist. Beide „erfahren“ während ihrer Stunden im Tempel, in den Armen der Priesterin oder der Priesterinnen, neben Lust und Freude auch göttliche Präsenz.
Ob nun im Positiven, als zarte Liebkosung der Seele, ein warmer, wohliger Hauch auf dem Höhepunkt der Lust. Oder im Negativen, eine Leere, eine Kälte und Unnahbarkeit im selben Moment, die offenbarte Missbilligung bekundet durch einen Augenblick tiefer Trauer, die eventuell so tief zu Tränen rührt, dass der Besuch im Tempel erst ab diesem Moment wirklich bewusst und sakral wird. Hier kann im Mir z.b. vorstellen, dass besagter Söldner noch zwei Stunden länger bleibt, und sich heulend und zitternd in den Armen der blutjungen, verführerisch reizvollen Priesterin wiegen lässt, als wäre sie seine Mutter…
Solch tief greifende Momente sollten natürlich nicht alltäglich sein, aber zumindest sollte in jedem Gläubigen ein Bewusstsein herrschen, welches die göttliche Präsenz immer annimmt und erwartet.
Ein Ansatz den ich übrigens für die ganze aventurische Welt begrüßen würde. Man sollte wagen einwenig mehr zu spekulieren, einwenig weiter weg vom alt bekannten hin zum mystischen. Orientiert an den Spekulationen über das antike Götterbild.
P.s.
Bezüglich der guten Tamara Domentats. Sie erfüllt natürlich all das was Du den Medien unterstellst Gelasma. In unserer Welt, die sich zwar bewusst ist, dass Prostitution eines der krisensichersten und lukrativsten Geschäfte ist, dem zu folge auch ein reichlich frequentiertes, steht dieses im Widerspruch zu den Wünschen und Wertvorstellungen die wir öffentlich äußern.
Wenn dann jemand kommt und erzählt, Frauen finden es toll täglich von 6 bis 12 Männern auf unterschiedliche Art und Weise in jede erdenkliche Öffnung gefickt zu werden und dafür auch noch bezahlt zu werden, provoziert sie einen größeren Aufschrei, als mit der zighundersten Geschichte über das arme tschechische Mädchen, welches auf einen schmierigen Zuhälter reingefallen ist…
Die Wahrheit liegt da wohl eher in der Mitte. Oder wahrscheinlich enspricht deiner Vorstellung tatsächlich eher das Bild der Noblen Hure, die sich ihr Studium und eine tolle Wohnung samt Mercedes auf diese dionysische Weise verdient und daran gefallen findet.
und das es solche gibt ist zweifellos richtig...

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Finarfin
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Ungelesener Beitrag von Finarfin »

Fran hat geschrieben:Blümchenkuschelseelenverwandtschaftssex
Blutrosen und Marasken, S. 28 hat geschrieben:Was immer die Beteiligten für sich und die Lust des anderen tun (und wenn es 'Alanfanische Spielchen' sein mögen), ist eher rahjagefällig; wenn die Beteiligten vor allem an sich denken, fällt es vor allem in die breite Grauzone in der Mitte, Wenn aber der eine die Seelenqual des anderen billigend in Kauf nimmt oder bewußt herbeiführt, um selber Genuß zu verspüren, dann ist die Kakophonie gefördert und Belkelels Interesse an dem eifrigen Musikanten geweckt
Ich denke, die rahjagefällige Version geht hier über Blümchenkuschelseelenverwandtschaftssex hinaus.
Gelasma hat geschrieben:aber die "heilige Hure" ist durchaus ein literarischer Stereotyp, wir finden sie sogar in der Bibel, mit Maria Magdalena.
Wo steht in der Bibel, dass Maria Magdalena Hure war? :???: :???: :???:

Yalcataman
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Ungelesener Beitrag von Yalcataman »

In der Bibel nicht direkt aber ein Papst hat da was "entdeckt" ;)


Wikipedia


Wird aber seit 1969 als falsch gesehen.

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Eliel
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Ungelesener Beitrag von Eliel »

Finarfin hat geschrieben:Wo steht in der Bibel, dass Maria Magdalena Hure war?
Das wird vermutet. Die Betonung liegt auf "war". Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sie dies geblieben ist, nachdem sie Jesus kennengelernt hatte. Wohl aber, dass sie ihn sehr liebte / verehrte. Daraus resultiert wieder die Vermutung, dass Jesus mit ihr ein Verhältnis hatte... :rolleyes:
Aber mein Vorposter hat ja auch noch etwas Wichtiges dazu geschrieben.

Jesus hat aber tatsächlich ein gesundes Verhältnis zur Sexualität gehabt. Der berühmte Satz "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie." stammt aus einer Szene, in der die Geistlichen Jesus' Zeit (die Pharisäer) ihn in eine Entscheidungszwickmühle bringen wollten. Die Situation löst sich eben mit jenem Satz. Er selbst spricht sie daraufhin frei mit "So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr."
(Nach Luther 1984 - Nachzulesen hier: Johannes 8, 1-11)


Suilad

Eliël

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Lythana
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Ungelesener Beitrag von Lythana »

Gelasma hat geschrieben:Auch der ARD lebt davon dir schlechte Nachrichten anstatt die Realität zu verkaufen. Wie gesagt, Tagesmedien welche nach ihrer täglichen Quote beurteilt werden, vermitteln dir so gut wie nie das wirkliche Bild der Realität. Ich empfehle als Quelle ein Buch: "Laß dich verwöhnen" von Tamara Domentat.
Eine einzige Quelle, um Deine These zu belegen, dass es in der ach so zivilisierten westlichen Welt keine Zwangsprostitution gibt, erscheint mir reichlich dünn. Wenn Du die Kompetenz und den Wahrheitsgehalt der Medien anzweifelst, warum dann nicht auch die von Dir genannte Autorin, die sicher auch ihre Ziele im Sinn hat? Eine provokative These verkauft sich ebenso weit besser als eine Bestätigung der bestehenden (Vor-)Urteile. Ich will Buch und Autorin in keiner Weise schmälern, aber ein wenig Skepsis scheint mir schon geboten, ob die eine Quelle soviel besser ist als die vielen anderen.

Ich glaube zudem nicht, dass die Sokos "Zwangsprostitution" oder "Menschenhändler" nur so zum Spaß ihren Job machen oder dass es Kinderprostitution beispielsweise im grenznahen Bereich Deutschlands nicht gibt.

Ich will überhaupt nicht in Abrede stellen, dass es ein gerüttet Maß an Prostituierten gibt, die ihrem Job gerne machen und ihm mit der selben Einstellung nachgehen wie eine Bürokauffrau oder Architektin. Aber deshalb muss ich noch lange nicht die Augen vor jenen Prostituierten verschließen, die sich das nicht ausgesucht haben.
Macht mich das in Deinen Augen jetzt auch a) zu einer Feminstin, die ihrem Irrglauben anhängen will oder b) einem Spießbürger, in seiner unzeitgemäßen Meinung über käuflichen Sex?

Was nun die Rahjageweihten angeht, würde ich das auch letztendlich als Tempelprostitution deuten. So wie die anderen Tempel Seelenheil, Heilung von Wunden, Ertüchtigung im Kampf etc. gegen Geld verkaufen (Tempelzehnt und vor allem Spenden), verkauft die Rahjakirche Lust und Wohlgefühl. Wenn man sich davon trennt, dass Prostitution etwas verwerfliches ist und es als ganz gewöhnliche Dienstleistung ansieht, hat das noch nicht einmal einen dumpfen Unterton.

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